Ruhrpott-Comedy mit Bruno

(18. September 2016) Vom Ohr direkt zu den Lachmuskeln – das zelebriert Bruno Günna Knust vom Feinsten. Das Lachen der Gäste im Burghaus brach kaum ab. Er kommt vom „vom Höcksken auf’s Stöcksken“ und das immer im leichten Ruhrpott-Slang.
Foto: Vera MarzinskiFoto: Vera Marzinski Denn er ist aufgewachsen im Ruhrgebiet und für seine typische Mundart bekannt. Einmal in Plauderlaune spannt er humorvoll einen breit gefächerten Bogen – oberhalb und unterhalb der Gürtellinie. Aber es gefällt und das Publikum kommt aus dem Lachen nicht raus. Laut Bruno bringt Lachen ja auch Sauerstoff ins Gehirn und davon gab es reichlich an diesem Abend.

Vom Sauerlandurlaub als Kind zu den Kölnern, die nicht nur Kölsch sprechen sondern auch trinken. Wobei dieses Getränk noch eine Besonderheit habe: „Kippste oben rein und kommt zehn Minuten später in der gleichen Farbe unten wieder raus“. Sprache ist schon was Spezielles. So kann das Wort „Wat“ universell eingesetzt werden und man sagt nicht mehr „Guten Tag“ sondern „Hö ma!“. Bei blöden Anmachsprüchen wäre dann mit „Hasse schomma ’n Liter Blut durche Nase gespendet?“ zu kontern. Schon als Kind wurde Bruno Günna Knust mit Sprachbesonderheiten konfrontiert. So glaubte er lange, er hieße „Hermann“, denn sein Vater sagte immer „Komma her man“. Wobei Kinder früher meist nur einen Namen hatten – da waren oft acht bis zehn Kinder in einer Familie. Heute gibt’s weniger Kinder, die haben dafür bis zu zehn Namen. Auch die Herkunft war früher eindeutiger. Die „Gabriele“ bekam ihren Namen, weil Muttern nicht wusste, ob sie vom Gasmann, Briefträger oder Elektriker war.

Und konnten die Eltern früher noch sagen „Solange du deine Beine unter meinen Tisch stellst“, um ein wenig Druck zu machen, heißt es heute „Solange dein Handy über mein WLAN läuft“. Selbst Kennenlernen laufe ja heute nur noch übers Internet. Und was noch immer mehr um sich greife sei der „Hä-ismus“ – da „Hä?“ die Abwandlung von „Wie bitte?“ sei. Kurz und knapp und so sollte auch der Sprachgebrauch sein. Männer hätten ja sowieso nur einen Sprachumfang von 1.000 Wörtern pro Tag. Deshalb „Nie zu viel sprechen, denn dann hat man plötzlich eine Unterhaltung am Bein“. Kennenlerntipps hat Bruno Günna Knust auch in petto und ganz besonders: sein kleiner Tanzkurs für Männer, damit sie auch von den Frauen beachtet werden. Eigentlich sei die richtige Bewegung des rechten Knies schon der perfekte Ansatz um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

Bruno Günna Knust ist Inhaber und Hauptakteur im „Theater Olpketal“ in Dortmund. Neben der Präsenz im Theater kennt man Bruno "Günna" Knust auch als ehemaligen Stadionsprecher von Borussia Dortmund und als Sportreporter bei ran und Premiere (heute sky) oder dem WDR. Die wohl bekanntesten Stadionhymnen der Bundesliga "Boooooorussia" und "Leuchte auf mein Stern Borussia" stammen von ihm. In Bielstein begeisterte er das Publikum mit seinem Programm und las noch zum guten Schluss ein paar Schmankerl aus seinen Büchern. Die konnten die Besucher auch anschließend erwerben und noch ein bisschen Ruhrpott-Slang und Bruno Günna mit nach Hause nehmen, denn der steht wie kaum ein anderer für den Ruhrpott und vermittelt mit Spaß und Sprachwissen, was man unbedingt zur Verständigung im Pott braucht.

Vera Marzinski

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