Buchtipp der Stadtbücherei Wiehl: „Das Heiligenspiel“ von Ursula Niehaus

(26. Januar 2009) Wegen einer hartnäckigen Magenerkrankung kann die junge Anna aus dem Seelhaus zu St. Anna lange Zeit keine feste Nahrung bei sich behalten. Schnell geht das Gerücht um, das sie sich nur von geweihten Hostien ernähre.
BuchcoverBuchcover Die Heilsuchenden kommen in Scharen. Sie erbitten den Segen und lassen dabei reichlich Gaben zurück. Da nimmt Annas Mutter das Mädchen wieder bei sich auf, da sie an dem plötzlichen Wohlstand teilhaben will.

Anton Welser, ein älterer, honoriger Augsburger Handelsherr, verwaltet Annas Geld. Er gewinnt ihr Vertrauen und ihr Herz. Das bleibt nicht ohne Folgen und Anna muss ihre geliebte Heimatstadt verlassen. Sie bringt einen Sohn zur Welt, kehrt nach Augsburg zurück und wird des Betrugs überführt. Damit ist ihr die Todesstrafe sicher, wenn nicht Anton seine schützende Hand über sie hielte.

Wie schon in ihrem Debüt „Die Seidenweberin“ fasziniert Ursula Niehaus wieder mit einer beeindruckenden Geschichte. Gemeinsam mit Anna durchlebt und durchleidet der Leser ihren meist tragischen Lebensweg. Der Schluss bleibt offen und lässt auf Fortsetzung hoffen.

„Das Heiligenspiel“ ist 2008 im Verlag Knaur erschienen und kostet 16,95 €. Sie können den Roman in der Stadtbücherei Wiehl ausleihen oder – auch online – vormerken.