Mark Haddon - Der wunde Punkt

(26. Mai 2007) Wie bei "Supergute Tage" schafft Mark Haddon auch in seinem zweiten Roman realistische, eigenwillige Personen, die den Leser nach wenigen Buchseiten in ihre Welt ziehen.
Der wunde Punkt (Buchcover) Der wunde Punkt (Buchcover) Hier haben wir es mit einer etwas anstrengenden englischen Durchschnittsfamilie zu tun - Vater George, Mutter Jean, Tochter Katie und Sohn Jamie. Neu-Rentner George ist wie gelähmt von der Angst vor Krebs und hat beunruhigende geistige Aussetzer. Aber er spricht nicht über sein Seelenleben. Stattdessen muss er mit ansehen, wie seine Tochter eine zweite Ehe mit dem unerwünschten Ray eingehen will, wie Ehefrau Jean sich einen Liebhaber nimmt und wie der schwule Sohn zwischen Yuppietum und Liebesschmerz hin- und hertaumelt.

Viele Verwicklungen inklusive einer Selbstverstümmelung Georges sind vor dem Happy End zu bestehen. Obwohl die Mitglieder der Familie alle ganz schöne Ekel sein können, wachsen sie einem doch durch Haddons hintergründigen Humor ans Herz. Ein Lesevergnügen der besonderen Art.

"Der wunde Punkt" ist 2007 im Verlag Blessing erschienen und kostet 19,95 €.

Das Buch kann in der Stadtbücherei Wiehl ausgeliehen oder auch online vorgemerkt werden.