Buchtipp der Stadtbücherei Wiehl: „Libellenschwestern“ von Lisa Wingate

(10. April 2018) Memphis, Tennessee 1939: Rill Foss und ihre vier Geschwister verbringen eine glückliche Kindheit auf einem Hausboot. Als die Eltern wegen Komplikationen bei der Geburt von Zwillingen ins Krankenhaus fahren, werden die Kinder von angeblichen Polizisten gekidnappt und ins Waisenhaus gebracht. Das Leben der Geschwister nimmt eine tragische Wendung.
Siebzig Jahre später ahnt Avery Stafford noch nichts davon, dass es in ihrer Familie Geheimnisse gibt. Sie ist nach South Carolina zurückgekehrt, um ihren Vater im Wahlkampf zu unterstützen.

Bei einem Besuch in einem Pflegeheim lernt sie May Crandall kennen, die ihrer Großmutter ähnelt und ihr Libellenarmband, ein Familienerbstück, kennt. Ihre Neugier ist geweckt und sie beginnt zu recherchieren.

Lisa Wingate erzählt die Geschichte in zwei Erzählsträngen, 1939 und in der Gegenwart.

Sie basiert auf einem wahren Skandal in den USA der 30er Jahre. Damals erzielte Georgia Tann hohes Ansehen, da sie sich angeblich um Waisenkinder kümmerte und sie an wohlhabende Familien vermittelte. Kaum jemand wusste, dass diese Kinder größtenteils von ihren Eltern geraubt wurden, weil diese arm oder alleinerziehend waren und teuer verkauft wurden.

Lisa Wingate gelingt es wunderbar, die Machenschaften der Georgia Tann, Leiterin der „Tennessee Childrens Home Society“ in die fiktive Geschichte einer kinderreichen Familie einzubinden. Der Roman lässt einen nicht los, er berührt, fesselt und schockiert. Ein Pageturner, der empfohlen werden kann.

„Libellenschwestern“ ist 2018 im Verlag Limes erschienen und kostet 22,00 €.

Sie können den Roman in der Stadtbücherei Wiehl ausleihen, oder vormerken.