46. Regional-Wettbewerb „Jugend musiziert“ fand positives Echo

(3. Februar 2009) Wiehl entfaltete sich am Samstag und Sonntag zu einem Zentrum jugendlicher Musizierender mit Ambitionen sich im Wettbewerb zu messen.
Mit Klavier vierhändig, Trompete, Tenorhorn, Oboe, Gitarre. Blockflöte und weiteren Instrumenten konnten sich die jungen Musikerinnen und Musiker mit ihren einstudierten Stücken präsentieren. Der zwölfjährige Max aus Reichshof wird auch beim Landeswettbewerb vorspielenDer zwölfjährige Max aus Reichshof wird auch beim Landeswettbewerb vorspielen An den vier Austragungsorten der Wettbewerbe – Wiehltalhalle, Burghaus Bielstein, Sparkasse Wiehl und im Forum der Volksbank Oberberg - erklangen die unterschiedlichsten Werke vor den kritischen Jurymitgliedern. Bei der Bekanntgabe im Ratssaal des Wiehler Rathauses sagte Klarinetten-Jurymitglied Michael Neuhalfen, dass er und seine Jurykollegen tief berührt waren von dem was sie hörten und sich keine Sekunde langweilten.

Die meisten Teilnehmer stellten in diesem Jahr die Gitarrist(inn)en, deren Wertungsspiele deshalb an zwei Tagen stattfanden. Für die zahlreichen Blech- und Holzbläser wurden getrennte Fachjurys eingeladen, die an jeweils einem Tag die Leistungen beurteilten. Klavierspieler(innen) spielten in den Kategorien Klavier vierhändig oder im Duo mit einem Streichinstrument oder sie begleiteten einen Bläser bei seinem Vortrag. Auch in der neu ausgeschriebenen Kategorie Bass (Pop) hatten sich Teilnehmer angemeldet. Als Gäste aus anderen Regionen traten zwei Oboistinnen mit ihren Klavierbegleitern, eine Blockflötistin, ein Euphoniumspieler und ein Gitarrist an.

Überall sah man vor den Vorspielen meist leicht nervöse bis sehr aufgeregte Kinder und Jugendliche. Christian-Marcel Schmied aus Wiehl, Alterklasse VI bei den Gitarren-Solisten, wirkte am Sonntagnachmittag ein wenig angespannt, aber dennoch gesammelt. Er fing vor zehn Jahren in der Musikschule in Wiehl mit dem Gitarrenunterricht an. Der 18-jährige Gymnasiast der Oberstufe am Wiehler Dietrich- Bonhoeffer -Gymnasium übt täglich eine Stunde - vor dem Wettbewerb waren es zwei. Neben Fußball und Tennis zählt das Gitarre spielen zu seinen Hobbys. „Es ist ein guter Ausgleich neben der Schule“ verrät er nach der für ihn zufrieden stellenden Teilnahme am Wettbewerb. Bereits zum dritten Mal nahm er am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und hat diesmal im Vorfeld sehr an seiner Technik gefeilt. Die Konkurrenz sei groß und einige kenne er schon aus den letzten beiden Wettbewerben, so der Gitarrist. Christian-Marcel erreichte im Wettbewerb mit Stücken von Luis de Milan, Wulfin Lieske und aus „pieces carateristiques“ von Federico Moreno Torroba 23 Punkte und somit 1. Preis sowie Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Christian-Marcel Schmied aus Wiehl nahm bereits zum dritten Mal teil und erspielte 23 PunkteChristian-Marcel Schmied aus Wiehl nahm bereits zum dritten Mal teil und erspielte 23 Punkte Gerade zwölf Jahre alt und ziemlich „cool“ meldete sich Max Richter aus Reichshof-Nosbach bei Birgit Platz als anwesend für den Wettbewerb. Für Gitarre solo hat er mit seinem Lehrer Nils Schönerstedt neben drei Etüden von Leo Brower und zwei weiteren Stücken auch das „Siesta en San José“ von Jury-Mitglied Jens Kienbaum einstudiert. Kurz vor seinem Vorspiel wirkte Max dann doch sichtlich angespannt. Seit fünf Jahren hat er bereits Unterricht in der Waldorfschule Gummersbach-Vollmerhausen. Zunächst im Ensemble und seit vier Jahren Einzelunterricht. Vor dem Wettbewerb hat er jeden Tag zwei Mal zwanzig Minuten geübt. Am Samstag brauchte er auch nicht im Wald beim Holzholen mithelfen, damit die Fingernägel fürs Gitarrespielen nicht beschädigt wurden. Die klassische Gitarre gefällt ihm sehr gut, erzählte Max nach seinem Wettbewerbseinsatz. Ein weiteres Hobby, mit dem er sogar schon Kreismeister wurde ist Judo. Die Musikalität hat er wohl von seinen Großeltern, die beide Klavier spielten. Auch für ihn gab es 23 Punkte in der Altersklasse II, also einem ersten Preis und ebenfalls Weiterleitung zum Landeswettbewerb.

Insgesamt 160 Talente im Alter von sechs bis 20 Jahren nahmen am Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ teil. Bei hervorragender Organisation durch den Regionalausschuss „Jugend musiziert“ – insbesondere der Geschäftsführerin Beate Temper- und der Musikschule der Homburgischen Gemeinden war ein relativ reibungsloser Ablauf sicher gestellt. Außer einem starken Nasenbluten eines Jungmusikers beim Vorspiel – das natürlich wiederholt wurde – und einem vergessenen Putzlappen im Euphonium, was zu etwas ungewöhnlichen Klängen führte, gab es keine besonderen Vorkommnisse.

Die Musikschule der Homburgischen Gemeinden, die eine neue Homepage hat www.mdhg.de, freut sich über die guten Ergebnisse aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Alle Ergebnisse des 46. Regional-Wettbewerbs „Jugend musiziert“ sind unter www.jugend-musiziert.org nachzulesen.

Besonders freut sich Dr. Dirk van Betteray, Leiter der Musikschule der Homburgischen Gemeinden, natürlich über die hervorragenden Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler aus Wiehl und Nümbrecht: So hat Victoria Kurz in der Kategorie Klavier 4-händig im Duo mit Aileen Schmidt einen hervorragenden dritten Preis mit 15 Punkten erreicht. Sebastian  Willer hat in der gleichen Kategorie mit seiner Duopartnerin Hannah Sofie Schirp einen ersten Preis mit 22 Punkten erreicht. Die Oboistin Fabiola Neumann hat einen ersten Preis mit 23 Punkten erreicht. In der Altersklasse, in der Fabiola gespielt hat, gibt es noch keine Weiterleitungen zum Landeswettbewerb. Andernfalls wäre sie mit 23 Punkten weitergeleitet worden. Mit seinem Saxophonspiel begeisterte Tobias Otten aus BurscheidMit seinem Saxophonspiel begeisterte Tobias Otten aus Burscheid Folgende Flötistinnen und Flötisten haben diese Weiterleitung zum Landeswettbewerb jeweils in ihrer Altersklasse erreicht: Conny Manuela Melzer durch einen ersten Preis mit 23 Punkten, Benjamin Müllenmeister mit 23 Punkten (mit Klavierbegleitung von Laura Mosebach, die 25 Punkte erreichte) sowie Christine Fische, die einen ersten Preis mit der Höchstpunktzahl von 25 Punkten verliehen bekam.

Janika Löttgen und Elena Susanna Westermann aus Nümbrecht erreichten in der Posaunenwertung jeweils einen zweiten Platz mit 20 bzw. 19 Punkten. In der Gitarrenwertung erhielt Leonhard Kunczik einen dritten Preis mit 14 Punkten, Finn Arlt einen ersten Preis mit 21 Punkten und Christian-Marcel Schmied einen ersten Preis mit Weiterleitung mit 23 Punkten.

In der Klavier-4händig-Wertung gab es von Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Wiehl und Nümbrecht folgende Ergebnisse: 23 Punkte für das Duo Jana Kessmann und Tine Wiwianka, 21 Punkte für Caspar Felix Ebeling und Noah Michael Mennicken, 23 Punkte für Lena und Marie Otto mit Weiterleitung, 20 Punkte für Elisabeth Pauli und Christina Botscharnikow, 24 Punkte für Robert Theis und Piet Wiwianka mit Weiterleitung, 23 Punkte mit Weiterleitung für Friedrich Eucken und Rebecca Göckel, 25 Punkte mit Weiterleitung für Lisa Sophie Banning und Josephine Imorde.

In der Wertung Duo Streichinstrument-Klavier erhielten Fabienne Thiel (Violoncello) und Michelle Viktoria Thiel 25 Punkte, Melina (Violine) und Tabea Klees 24 Punkte und Johanna Sophie Bäß (Violoncello) und Tobias Haunhorst 25 Punkte mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Bei der Blockflötenwertung, die sich in den späten Sonntagabend hineinzog erhielt Hannah Hoppe aus Nümbrecht 22 Punkte, Isabelle Angelika Dietrich, ebenfalls Nümbrecht, 24 Punkte mit Weiterleitung und die Wiehlerin Lisa Sofie Banning 23 Punkte mit Weiterleitung.

Was andernorts "Preisträgerkonzert" genannt wird, heißt bei der "Musiker-Ehrung" in Rheinberg und der Homburgischen Gemeinden, denn wer das Durchhaltevermögen hat, monatelang an einem Programm zu feilen und den Mut aufbringt, sich einer Jury und einem kritischen Publikum zu stellen, verdient es, geehrt zu werden. Für die der "Musiker-Ehrung" sind Gastgeber der Veranstaltungen die Kreise. Die Preise und Urkunden werden von den Landräten und der Regionaldirektorin/dem Regionaldirektor der Kreissparkasse Köln überreicht. Im Oberbergischen findet dies am 1. März um 17:00 Uhr im Kreishaus Gummersbach statt.

Vera Marzinski

Impressionen aus dem Bielsteiner Burghaus von Barbara Engelbert: