Ometepe-Treffen 2010

(28. Juli 2010) „Schön, dass Ihr trotz der tropischen Temperaturen hier nach Faulmert gekommen seid,“ begrüßte Monika Höhn die Freunde und Förderer sowie den stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Wiehl, Wilfried Bast (SPD) und Wolfgang Lenz (FDP) aus Bergneustadt. 50 Freunde und Förderer waren auch diesmal zum traditionellen Ometepe-Treffen in die Cafeteria der Behinderten-Werkstätten nach Wiehl-Faulmert gekommen.
Gruppe aus Ometepe die im September 2010 nach Wiehl reistGruppe aus Ometepe die im September 2010 nach Wiehl reist „Wir betrachten die regelmäßigen Treffen vor allem auch als Möglichkeit zur Begegnung. Hier treffen sich Menschen, die etwas bewegen und verändern wollen – hier bei uns und in Nicaragua - und dazu sind alle herzlich eingeladen.“

Im Mittelpunkt des Abends standen die starken Eindrücke von der mehrwöchigen Ometepe-Reise, von der Anke Groß, Diplom-Sozialpädagogin aus Wiehl, Pfarrer Matthias Schippel aus Waldbröl sowie Monika und Michael Höhn gerade zurückgekehrt sind.

Konfessions- und parteiübergreifende Entwicklungsarbeit

Seit 17 Jahren bemühen sich die Initiatoren des Ometepe-Projektes um eine partei- und konfessionsübergreifende Vernetzungsarbeit, die immer mehr Menschen für das Interesse an einer Zusammenarbeit mit diesem zweitärmsten mittelamerikanischen Landes Nicaragua gewinnt.

Anke Groß hatte einen ausführlichen Bericht zusammengestellt und detailliert über ihre Eindrücke in Schule, im Gesundheitszentrum und in der Behinderteneinrichtung berichtet.

Begegnungen mit Menschen auf Augenhöhe

„Es waren vor allem die Begegnungen der Menschen in ihren Hütten, zu denen wir durch das gewachsene Vertrauen zu Monika und Michael und dem Projektleiter Alcides Flores Zugang hatten und immer wieder freundlich begrüßt wurden“, sagte sie. „Ein Basis-Projekt von Menschen hier zu den Menschen dort, das mich überzeugt hat – ohne eine staatliche Hilfe.“

„Wir haben geweint und gelacht, “ sagt Pfarrer Matthias Schippel, der tief beeindruckt von seiner dreiwöchigen Reise nach Ometepe zurückgekehrt ist. „Oft bin ich an meine Grenzen gestoßen, z.B. als ich mit der Psychologin Karla Varela in einem der ärmsten Dörfer auf der Insel unterwegs war. Suizid, Gewalt und Depressionen gibt es ähnlich wie bei uns.“

Matthias Schippel, der sich während seines theologischen Studiums auch mit der Befreiungstheologie beschäftigt hatte, wird hier unmittelbar und ganz persönlich: „Durch das Ometepe-Projekt habe ich, sicher im kleinen Maßstab, ein lebendiges, von Befreiungs-theologie inspiriertes Projekt kennen gelernt. Dafür bin ich sehr dankbar. Das beginnt schon mit den Initiatoren Monika und Michael Höhn, die von dieser Theologie inspiriert sind.

Es setzt sich fort bei den Menschen, die im Projekt arbeiten und seine Hilfe in Anspruch nehmen. Sie sind durch ihren Glauben zu praktischen Taten der Liebe bewegt worden oder nehmen Hilfe ausdrücklich als im Namen Gottes geschehen an.“

Hausbau für Familien mit schwerstbehinderten Kindern

Nach den beeindruckenden Berichten der beiden Mitreisenden wurden anhand einer Power-Point-Präsentation die Aktivitäten und Entwicklungen im zweiten Quartal 2010 in Deutschland und auf Ometepe dokumentiert. Mutter mit schwerstbehindertem Sohn erhält das erste HausMutter mit schwerstbehindertem Sohn erhält das erste Haus Wolfgang Lenz, FDP-Ratsherr aus Bergneustadt und Geschäftsführer der Firma JägerAusbau hatte bereits vor Jahren das Dach des Ometepe-Modellhauses vor dem Berufskolleg Dieringhausen gesponsert. Vor der Abreise nach Ometepe erhielt das Projekt von ihm 4.800 € für den Hausbau für eine besonders bedürftige Familien. Diesen Betrag wird er dem Projekt nun jedes Jahr spenden.

Der Bauunternehmer Ulrich Pflitsch aus Wiehl und der Architekt Thomas Klapp aus Reichshof hatten im Mai 2.500 € als Dank für den erfreulichen Verkauf von Wohnungen am Wiehler Weiherplatz überwiesen. „Wir haben miterlebt, wie das erste Haus für eine Familie mit einem schwerstbehinderten Jungen fertig gestellt wurde“, freuten sich die Höhns und zeigten Fotos davon. „Und das nächste Haus für eine weitere Familie ist bereits im Bau.“

Zum Schluss gab es noch eine Überraschung von Wolfgang Lenz: „Ich habe weitere 1000 € als Spende erhalten, die ich bereits auf das Ometepekonto beim Ev. Kirchenkreis überwiesen habe.“

Ende August kommt zum ersten Mal eine sechsköpfige Gruppe jüngerer Leute aus Ometepe nach Deutschland und wird drei Wochen zu Gast in Wiehl sein. Dann werden alle Beteiligten Gelegenheit haben, sich auch persönlich kennen zu lernen.

Mit einem reichhaltigen Buffet, zu dem jeder und jede einzelne beigetragen hatte, ging ein beglückender Begegnungsabend zu Ende.

Monika Höhn