Inklusives Treiben beim Sommerfest Waldruhe

(6. Juli 2012) „Die gemeinsame Feier von Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ist ein gutes Beispiel für Inklusion, wie sie in der UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtend für alle gefordert wird. Entscheidend ist aber, dass wir Wertschätzung erfahren und Willkommen sind – mit unseren Stärken und unseren Schwächen.“ Den Worten des Einrichtungsleiters des Dorfes für Menschen mit psychischen Behinderungen, Heinz-Joachim Baumann, pflichtete Ursula Mahler, stellvertretende Landrätin, bei.
Wilfried Bast, stellv. Bürgermeister der Stadt Wiehl und Gast in Waldruhe schon seit mehr als 25 Jahren, unterstrich diese Aussagen in seinem Grußwort Inklusion gibt es hier schon solange, wie ich hier herkomme! Hier darf man so sein, wie man ist.’ Der gemeinsam mit der Kirchengemeinde Börnhausen veranstaltete Gottesdienst („Gottes Wegen folgen ….“) fand in diesem Jahr zum letzten Mal gemeinsam mit Pfarrer Heinz Hübner statt. Heinz Hübner wird am 01.07.2012 in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Heinz-Joachim Baumann dankte ihm für seine mehr als 20-jährige Unterstützung, die die Menschen insbesondere auch in Waldruhe durch ihn erfahren haben. Heinz Hübner wird auch in seinem Ruhestand weiterhin die Arbeit im Förderkreis Waldruhe unterstützen. Thema des diesjährigen Gottesdienstes: „Gott segne und behüte dich, wohin du auch gehst!“ Die Deluge Jazzband aus Köln sorgte während der Mittagszeit für ausgezeichnete Unterhaltung auf dem Festplatz. Der Feuerakrobat „Firefalo“ und die musikalische Unterhaltung durch Bianca und Horst Rausch von Rausch Entertainment sorgten für ein abwechslungsreiches Programm auf dem Festplatz. Höhepunkt waren aber am Nachmittag die Vorführungen der Theatergruppe Waldruhe: Mit Bewegung zur Musik, bunten Bändern und Seifenblasen wurden die Gäste verzaubert. Auch die weiteren Angebote wurden gerne angenommen: Gipsabdrücke von den eigenen Händen, Bogenschießen mit den Freunden vom Bogenschießverein Marienheide, die Ausstellung mit den Kunstwerken Waldruher Künstler und die Rundfahrten mit den Trike-Freunden aus Engelskirchen brachten die Gäste genauso in Bewegung wie die Angebote der mehr als 25 Stände des 7. Waldruher Sommermarktes. Die Händler boten unterschiedlichste Waren an. Auch die Arbeitstherapie Waldruhe und der Werkstattladen aus Dieringhausen boten ihre Produkte an. An dem Stand des Werkstattladens, der gemeinsam mit Klienten und Mitarbeitenden des Ambulant Betreuten Wohnens besetzt war, wurde das Thema ‚Inklusion im Sozialraum’ den Gästen näher gebracht. Die UN-Behindertenrechtskonvention, der die Bundesrepublik Deutschland 2009 beigetreten ist, richtet sich auf die Gleichstellung aller Menschen. Behinderung wird als Beeinträchtigung der eigenen Lebensmöglichkeiten und - funktionen interpretiert. Durch Wegräumen von Barrieren können Benachteiligungen ausgeglichen werden, aber vor allem durch wertschätzenden Umgang miteinander wird das Zusammenleben im Sozialraum zu einem Gewinn für alle. „Stimmt, das haben wir hier und heute in Waldruhe wieder erlebt!“ stimmte ein Gast am Stand zu.