Gespendetes Radio bewegt die Gemüter

(27. August 2014) Jahrelang sammelt Udo Habering alte Radios, repariert sie und macht sie wieder funktionstüchtig.
Ein ganzes Zimmer in der Kölner Wohnung des Seniors steht für sein Hobby zur Verfügung. Penibel listet der berentete Elektriker auf einem Zettel auf der Rückseite der einzelnen Radios auf, welchem Typ das Radio entspricht, aus welchem Jahr es stammt, erklärt die technischen Besonderheiten und listet sogar die Artikelnummern für die wichtigsten Ersatzteile auf. Ein Hobby, welches nun den Bewohnern des Seniorenzentrum Wiehl viel Freude bereitet.

Habering ist umgezogen in eine kleinere Wohnung. Für eine Vielzahl seiner geliebten Radios ist nun kein Platz mehr. Aber einfach wegschmeißen, das geht nun wirklich nicht! So spendet er die gut erhaltenen und funktionstüchtigen Geräte verschiedenen sozialen Einrichtungen, die diese gerne annehmen und sich über jene außergewöhnlichen Geschenke freuen.

Das Seniorenzentrum Bethel erhält ein Siemens Radio aus dem Jahr 1954 bis 1955 und stellt es im Foyer auf. Zunächst wirkt es wie ein weiteres Möbelstück im Eingangsbereich, doch spätestens mit seinem Klang tritt es deutlich in Erscheinung.

Viele Bewohner und Angehörige, aber auch einige Mitarbeiter erinnern sich gleich an die „alte Zeit“, in der man im Wohnzimmer oder in der Küche vor dem Radio saß. Einige können sich sogar an einzelne Sendungen erinnern, die zu rituellen Zeiten gemeinsam mit der Familie angehört wurden. Auf Anhieb und ohne fremde Hilfe wissen sie, die entsprechenden Knöpfe und Regler zu bedienen.

Aber auch junge Besucher interessieren sich gleich für das alte Radio und sind fasziniert, dass es so etwas heute noch gibt und es sogar noch intakt ist. So kommen jung und alt gleich ins Gespräch über die Entwicklung der Technik.

Habering hat sich sicher nicht vorstellen können, was für eine Wirkung sein geschenktes Radio erzielt. Die Menschen im Seniorenzentrum Bethel sagen auf jeden Fall: „Danke, Herr Habering für dieses wundervolle Ding!“

Andrea Grote