Ambulantes Palliativnetzwerk Oberberg bietet rund um die Uhr Ansprechpartner und Hilfe

(12. Dezember 2014) Für Menschen, die mit der Diagnose einer unheilbaren Krankheit und begrenzter Lebenserwartung konfrontiert sind, hat das Ambulante Palliativnetzwerk Oberberg (APO) jetzt eine zentrale Rufnummer eingerichtet. Unter 0175 22 96 750 ist stets eine Fachkraft für häusliche palliative Pflege rund um die Uhr zu erreichen.
Von links: Physiotherapeutin Ulrike Heßlenberg, Marion Scharf (Ökumenischer Hospizdienst Gummersbach), Edith Walter (Pflegedienst Edith Walter), Michael Baitz (Portteam Rheinland), Sebastian Wirth (Diakonie vor Ort) und Dr. Elisabeth Jülich sind  Mitglieder des NetzwerksVon links: Physiotherapeutin Ulrike Heßlenberg, Marion Scharf (Ökumenischer Hospizdienst Gummersbach), Edith Walter (Pflegedienst Edith Walter), Michael Baitz (Portteam Rheinland), Sebastian Wirth (Diakonie vor Ort) und Dr. Elisabeth Jülich sind Mitglieder des Netzwerks Das multiprofessionelle ambulante Palliativnetzwerk Oberberg will vorhandene Angebote in der Palliativpflege in der Region vernetzen, um Patienten schnell die bestmögliche Hilfe anbieten zu können. Auf ambulante Palliativversorgung im eigenen Zuhause besteht seit 2007 ein gesetzlicher Anspruch.

Beim APO haben sich mehrere ambulante Pflegedienste mit Palliativfachkräften, eine Palliativärztin, eine Physiotherapeutin mit Palliativqualifikation, ein Team für intravenöse Ernährung und ehrenamtliche ambulante Hospizdienste zusammengeschlossen. „Wir wollen vorhandene Strukturen vernetzen, damit Menschen schneller die passende Hilfe finden“, so APO Sprecher Uwe Söhnchen.

Dass die Diagnose „unheilbar lebensbedrohlich krank“ keineswegs das Ende aller Möglichkeiten ist, betont Palliativärztin Elisabeth Jülich .Denn die Palette möglicher Maßnahmen umfasst Schmerz- und Ernährungstherapie, Wundversorgung, Physiotherapie bis hin zur sozial- psychologisch und seelsorglichen Begleitung und Entlastung der Angehörigen. Patienten, deren lebensbedrohliche Grunderkrankung nicht mehr heilbar ist, soll so ein möglichst schmerz- und beschwerdefreies selbstbestimmtes Leben und ein Sterben in Würde ermöglicht werden.

„Wir können Patienten und ihren Angehörigen helfen, die Situation anzunehmen wie sie ist. Ich erlebe oft, dass sich dann neue innere Spielräume öffnen“, so Physiotherapeutin Ulrike Heßlenberg. „Patienten sollten so früh wie möglich Hilfe in Anspruch nehmen – nicht erst in der akuten Sterbephase“, rät Marion Scharf vom ökumenischen Hospizdienst Gummersbach, dessen Ehrenamtliche Schwerkranke begleiten und Angehörige bei der Betreuung unterstützen.

„Gute Palliativpflege macht Schmerz, Angst und Übelkeit beherrschbar“, so Michael Baitz. Bei extremen Tumorschmerzen sei auch eine sedierende Behandlung zu Hause möglich.

Mit dem Wissen um die Möglichkeiten der palliativen Medizin, so die Hoffnung der APO Mitglieder, müssen Menschen sich nicht für eine aktive Sterbehilfe entscheiden. Auch wenn Einzelentscheidungen zu respektieren seien, so Sebastian Wirth, Geschäftsführer der Diakonie vor Ort gGmbH, stelle der Umgang mit dem Sterben auch immer die Frage danach, was in unserer Gesellschaft als noch lebenswertes Leben angesehen werde.

Schwerpunktmäßig betreut die APO bislang die Region Nümbrecht, Wiehl, Engelskirchen, Gummersbach, Bergneustadt und Reichshof. Aber auch Menschen außerhalb dieser Region können die zentrale APO Telefonnummer 0175 22 96 750 nutzen.