So wird die neue Saison im Schau-Spiel-Studio Oberberg: Tragikomisch, lustig, verhext, kriminalistisch und gruselig

(12. August 2016) Bis Mai 2017 bietet das Schau-Spiel-Studio Oberberg im Theater an der Warthstraße in Wiehl seinem Publikum wieder sechs Neuinszenierungen. Geschäftsführer Thomas Knura gibt einen Einblick in das neue Bühnenprogramm.
Herzlich willkommen sagt der Geschäftsführer des Schau-Spiel-Studio-Oberberg Thomas Knura. Foto: Christian MelzerHerzlich willkommen sagt der Geschäftsführer des Schau-Spiel-Studio-Oberberg Thomas Knura. Foto: Christian Melzer Am 2. September 2016 hat „Amber Hall“ in der ersten Inszenierung von Britt Löwenstrom am Theater Premiere. Horror trifft Bühne: War das dunkle Genre bisher dem Kino vorbehalten, betritt mit „Amber Hall“ der Schrecken das Theater und treibt den Puls des Publikums in die Höhe. Die beiden Schwestern Emily und Alanna erben ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod ihrer Eltern das luxuriöse Herrenhaus Amber Hall samt Personal. Doch schon nach kurzer Zeit versetzen merkwürdige Geschehnisse Emily in Angst und Schrecken und lassen sie mehr und mehr an ihrem Verstand zweifeln. Bis sich schließlich das düstere Geheimnis von „Amber Hall“ offenbart. Doch da ist es bereits zu spät. Im Haus des Todes herrscht das Grauen.

Weiter geht es mit der tragischen Komödie von Friedrich Dürrenmatt „Der Besuch der alten Dame“. Inszeniert wird dieser Klassiker von Axel Krieger, der wir ebenfalls erstmals für eine Arbeit am Schau-Spiel-Studio Oberberg gewinnen konnten. Schauplatz ist eine Stadt, die deutlich bessere Tage gesehen hat. Inzwischen mangelt es an Geld, an Glanz, an Motivation der Bevölkerung. Da kündigt sich im Besuch einer einstigen Mitbürgerin Abhilfe an: Claire Zachanassian, früher Klara Wäscher, hat es inzwischen zu schier unermesslichem Reichtum gebracht. Arm und gedemütigt war sie, als sie vor rund vierzig Jahren die Stadt verließ, schwanger von einem Mann, der sie und das Kind verleugnete. Dieser Alfred Ill wirtschaftet jetzt als Feinkosthändler mehr schlecht als recht vor sich hin. Alle hoffen auf Klara, aber Klara will Rache. Eine Milliarde bietet sie der Stadt, wenn sie den ehemaligen Geliebten tötet. Die Bürger weisen dieses unmoralische Angebot weit von sich, gewöhnen sich aber immer mehr an den Geschmack des Wohlstands. Klara muss nichts tun als abwarten: die Zeit und die menschliche Korrumpierbarkeit arbeiten für sie.

„Die kleine Hexe“ ist in der Vorweihnachtszeit zu Gast im Theater. Man kann gar nicht anders, als mitzufiebern und nicht selten erleichtert aufzuseufzen, so sehr fesseln die Abenteuer der gutherzigen kleinen Hexe, die Regisseur Peter Kirchner auf die Bühne bringt. Was wäre sie nur ohne ihren Freund und Aufpasser, den sprechenden Raben Abraxas? Aus jeder Patsche - die nie lange auf sich warten lässt - hilft er ihr. Die böse Hexe Rumpumpel wartet ja nur darauf, der ärmsten eins auszuwischen, um zu verhindern, dass die kleine Hexe zu den „Großen“ gehört. Dabei ist das doch ihr sehnlichster Wunsch! Wie schön wäre es, einmal die Walpurgisnacht mit den anderen Hexen auf dem Blocksberg zu feiern! Doch bis dahin muss sie sich noch fleißig im Hexen - und in Geduld - üben.

Das neue Jahr 2017 beginnt mit einer weiteren Regiearbeit von Peter Kirchner. Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Aufführungsrechte an dem in jüngster Zeit durch zahlreiche Theateraufführungen und die Verfilmung mit Anke Engelke und Ken Duken Furore machenden Stück von Lutz Hübner und Sarah Nemitz „Frau Müller muss weg“ bekommen zu haben. Die besorgte Elternschaft der Klasse 4 b hat die Klassenlehrerin Frau Müller um einen Termin gebeten, offenbar scheint es Probleme in der Klasse zu geben. Die Kleinen stehen gerade an einem entscheidenden Punkt ihrer schulischen Karriere, wird sich doch am Schuljahresende zeigen, wer den Sprung ins Gymnasium schafft – und wer eben nicht. Und so sitzen fünf entschlossene Erwachsene auf Kinderstühlchen zwischen Kastanienmännchen, Laubgirlanden und Kuschelecken, bereit, dem Feind ins Auge zu sehen. Denn für die Eltern ist längst klar, wer die Schuld an der Misere trägt – die erfahrene Lehrerin Sabine Müller. Die Fronten in diesem Kampf sind klar.

Beendet wird die kommende Spielzeit mit zwei Inszenierungen von Schau-Spiel-Studio-Altmeister Raimund Binder. „Jedermann“, das Spiel vom Sterben des reichen Mannes, welches in der vergangenen Saison aus Krankheitsgründen im Ensemble entfallen musste, nimmt nun einen neuen Anlauf. Und zum Schluss wird noch ein Krimi serviert: „Flurgeflüster“ heißt der Nachbarschaftsthriller von Jason Hall. Sie sind Nachbarn in der neuen Wohnanlage, daher begegnen Er und Sie sich immer wieder auf dem Gang. Dabei kommt das Gespräch häufig auf die unsichtbare gemeinsame Nachbarin, von der man nur die Müllbeutel vor der Wohnungstür zu Gesicht bekommt. Diese werden bald zum Stein des Anstoßes. Doch anstatt miteinander zu reden, beginnen die Nachbarn einen Psychokrieg, der schließlich entgleist. Eine fesselnde Kriminalstory - jung, frech, beunruhigend - Hitchcock könnte Pate gestanden haben!

Mit Britt Löwenstrom und Axel Krieger begrüßt das Schau-Spiel-Studio Oberberg zwei neue Regisseure. Neben eigenen Engagements hat die Sängerin, Musicaldarstellerin und Regisseurin Britt Löwenstrom bereits einige Regiearbeiten erfolgreich abgeliefert unter anderem Für Fatal Banal in Köln, Kultur und Schule NRW und aktuell an der Freilichtbühne Freudenberg. Axel Krieger ist vielen Kulturfreunden als Impresario des SchauSpielHaus Bergneustadt bekannt. Wir freuen uns, dass er nun auch wieder einmal über den dramatischen Tellerrand hinausschaut und sich dafür unser Theater ausgesucht hat.

45 Schauspielerinnen und Schauspieler, die Regisseure, die Technik-Crew, die Bühnenbauer, der Abenddienst inklusive Theaterleitung freuen sich auf zahlreiche Besucher der geplanten 85 Vorstellungen in der neuen Theatersaison!

Weitere Informationen unter www.theater-wiehl.de.

Der Flyer für die neue Saison