„Idelswäldchen“ bleibt erhalten

(8. September 2017) Die Stadt Wiehl ist Eigentümerin des sogenannten „Idelswäldchen“. Es handelt sich konkret um den bewaldeten Hang vom Weiherplatz parallel zur Wülfringhausener Straße verlaufend bis Wülfringhausen.
Forstunternehmer Michael Alterauge und der städtische Gärtnermeister Felix Buchen. Foto: Christian MelzerForstunternehmer Michael Alterauge und der städtische Gärtnermeister Felix Buchen. Foto: Christian Melzer Da es in den letzten Jahren verstärkt zu heftigeren Unwettern gekommen ist, die durch umgestürzte Bäume auch Sachschäden verursacht haben, ist die Stadt Wiehl als Eigentümerin gezwungen, Gefahrholzfällungen vornehmen zu lassen. Besonders im unteren Bereich des „Idelswäldchens“ weist die Topographie eine sehr steile Hanglage aus, die unter Berücksichtigung der klimatischen Verhältnisse eine erhebliche Gefahr in Bezug auf das Umstürzen von Bäumen darstellt. Diverse Anlieger, insbesondere die der Wülfringhausener Straße, hatten der Stadt Wiehl bereits ihre gesteigerte Sorge mitgeteilt. Es war seitens der Stadt Wiehl zunächst geplant, nur den Baumbestand unterhalb des durch den Wald führenden Weges zu fällen. Da jedoch eine Fällung dieser Bäume nur über den Totpunkt hinaus in den Hang hinein erfolgen kann und eine Bearbeitung der Stämme, Kronen und Äste im Hang selbst für die Mitarbeiter des beauftragten Unternehmens zu gefährlich ist, kann der Abtransport des Holzes nur über die Straße „Am alten Sportplatz“ erfolgen. Ein Abtransport über die Wülfringhausener Straße ist wegen der Wohnbebauung ausgeschlossen, die Herstellung einer Rückegasse zur Schulstraße hin hatte sich nach eingehender Prüfung als zu kostenintensiv herausgestellt. Der Abtransport über die Straße „Am alten Sportplatz“ setzt jedoch eine weitestgehend vollständige Abholzung der Fläche aus den folgenden Gründen voraus:

1. Beim Hochziehen der Bäume aus dem unteren Bereich besteht die Gefahr, dass andere Bäume umgerissen werden oder ebenfalls umzustürzen drohen.

2. Einzeln stehende Bäume nach der Fällmaßnahme wären einem erneuten sowie höheren Risiko eines Umsturzes nach einem Sturm ausgesetzt.

3. Auch im oberen Bereich des „Idelswäldchens“ befinden sich faule Bäume, die gefällt werden müssen.

Zwischenzeitlich wurde bereits ein Teil des Baumbestandes am westlichen Böschungsfuß des „Idelswäldchens“ wegen einer durchzuführenden Bachoffenlegung und der starken Umsturzgefahr gefällt und entfernt.

Nach Auffassung der Stadt Wiehl ist die vollständige Entfernung des Baumbestandes aus forstwirtschaftlicher Sicht sowohl geboten als auch sinnvoll. Um den gefällten Bereich des "Idelswäldchens" auch zukünftig als Grünfläche zu erhalten, wird über eine Wiederaufforstung – zumindest in Teilbereichen – nachgedacht. Dies hängt jedoch auch von der sich natürlich entwickelten Vegetation bzw. Wiederbegrünung ab.

Wiehl, den 19. Juli 2017

Maik Adomeit
2. Beigeordneter

[Aktualisierung 14. August 2017]

Die Stadtverwaltung Wiehl hat die regen Diskussionen der Wiehler Bevölkerung um den Erhalt des „Idelswäldchens“ aufgegriffen. Erste Gespräche hierzu wurden mit dem Naturschutzbund (NABU Oberberg) bereits geführt. Experten des Landesbetriebs Wald und Holz werden kurzfristig die Standsicherheit aller Bäume des „Idelswäldchens“ nochmals begutachten. Dabei soll geklärt werden, welche Bäume auf dem Hintergrund der Verkehrssicherungspflicht gefällt werden müssen. Gleichzeitig stellt sich die Frage nach Notwendigkeiten, Möglichkeiten und Alternativen beim Abtransport der Bäume und nicht zuletzt wird es einen Vorschlag zur anschließenden Aufforstung der frei gewordenen Flächen geben. Die Ergebnisse werden etwa Mitte September vorliegen. Gemeinsames Ziel von Stadt Wiehl, NABU und Landesbetrieb ist es, der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen und gleichzeitig möglichst viele Bäume erhalten zu können.

[Aktualisierung 8. September 2017]

„Idelswäldchen“ bleibt erhalten
  • 23 Bäume müssen dennoch gefällt werden
  • Bei 24 Bäumen reicht vorerst eine Beschneidung
  • Allerdings: dauerhaft höhere Pflegekosten
Im Rahmen der Gefahrenabwehr für die Bürgerinnen und Bürger sind im sog. „Idelswäldchen“ diverse forstwirtschaftliche Arbeiten erforderlich. Im vergangenen Jahr erfolgte diesbezüglich eine Ausschreibung, die als Ergebnis die wirtschaftlichste Lösung hatte, den Wald vollständig zu ernten und anschließend neu anzupflanzen.

Bürgermeister Ulrich StückerBürgermeister Ulrich Stücker Die Auftragsvergabe wurde von Herrn Bürgermeister Stücker allerdings zunächst gestoppt. Er wies darauf hin, dass dieses Wäldchen alleine aus städtebaulicher Sicht eine besondere Bedeutung habe und es dem innerstädtischen Klima sowie als Naherholungs- und Spazierfläche dient. In der Folge wurde der Auftrag nicht vergeben sondern seitens der Stadt Wiehl beschlossen, zunächst die Bevölkerung über die Planung zu informieren.

Aufgrund der Rückmeldungen zu dieser Information war nach wenigen Tagen klar, dass Aspekte des Naturschutzes der wirtschaftlichsten Lösung vorzuziehen sind, so dass der Landesbetrieb Wald und Holz mit einer Begutachtung aller Bäume beauftragt wurde. Das erfreuliche Ergebnis dieser Begutachtung liegt nun vor. Demnach müssen nur 23 Bäume, von denen bereits 17 abgestorben sind, gefällt werden.

„Wäre das Idelswäldchen ein Wald weitab von Bebauung und Verkehr, würde man einen Teil der abgestorbenen Bäume als Nistplätze für Vögel und als Lebensraum für Käfer und Pilze im Wald belassen“, so Harald Keller vom Landesbetrieb Wald und Holz. „Hier aber muss die Sicherheit für die Wiehler Bürgerinnen und Bürger oberste Priorität haben“, so Keller weiter.

Um dennoch eine hohe Vielfalt des Biotopes Idelswäldchen zu erhalten, sollen in Absprache mit dem NABU und dem Landesbetrieb möglichst viele Baumstämme nach der Fällung im Wald belassen werden. Liegendes Totholz ist auch ein wichtiger ökologischer Bestandteil des Waldes.

Aber, so betont der Landesbetrieb , ist dies mit einer aufwendigen und kostenintensiven Sicherung der liegenden Baumstämme verbunden, damit diese nicht abrutschen und zu einer Gefahr für Menschen oder die angrenzenden Häuser im Tal werden.

Des Weiteren reicht es bei 24 weiteren Bäumen aus tote Äste durch einen Gefahrkletterer herausschneiden zu lassen, diese müssen also nicht gefällt werden. Hieraus ergibt sich aber für die nächsten 30 bis 40 Jahre ein erhöhter Kontroll- und Pflegeaufwand für die Stadt Wiehl, da alle Bäume mindestens nach jeweils 18 Monaten wieder kontrolliert und ggfls. beschnitten werden müssen.

„Diese Empfehlungen des Landesbetriebes begrüße ich sehr“, freute sich Bürgermeister Ulrich Stücker und fügte hinzu: „Dieser Mehraufwand muss es uns Wert sein, um das Wäldchen für die Wiehlerinnen und Wiehler langfristig zu erhalten!“

Der Landesbetrieb wurde mit einer erneuten Ausschreibung dieser Maßnahmen beauftragt und wird dies in enger Abstimmung mit dem Nabu und der Stadt Wiehl nun kurzfristig tun. Rot markiert ist die Fläche des Idelswäldchen, die ab Herbst abgeholzt werden soll.Rot markiert ist die Fläche des Idelswäldchen, die ab Herbst abgeholzt werden soll.