Zeit nutzen, Zeit schenken

(28. November 2017) Einer von 330 Ehrenamtlichen der Johanniter in Rhein.-/Oberberg: Beruflich war Siegfried Staemmler fürs Konstruieren zuständig, im Vorruhestand wirkt er in der Johanniter-Tagespflege.
Der Ehrenamtliche Siegfried Staemmler, Leiter Frank Schaefer und
Freiwilligendienstlerin Franziska Brandl (von links) gehören zum Team der Johanniter-Tagespflege in WiehlDer Ehrenamtliche Siegfried Staemmler, Leiter Frank Schaefer und Freiwilligendienstlerin Franziska Brandl (von links) gehören zum Team der Johanniter-Tagespflege in Wiehl „Sie waren doch schon mal hier!“ Im Wintergarten der Johanniter-Tagespflege in Wiehl steuert ein Senior zielstrebig auf den ehrenamtlichen Mitarbeiter Siegfried Staemmler zu. „Richtig, wir haben zusammen gesungen“, antwortet Siegfried Staemmler. Der ältere Herr setzt sich zu ihm. „Singen ist was Schönes!“, betont er mehrmals und erzählt, wie er früher erster Tenor im Chor war und die Proben allein für die Heuernte auf dem Feld mal ausnahmsweise ausfallen ließ. „Dann war der Dirigent traurig, denn ohne mich groß zu rühmen: Ich hatte eine sehr gute Stimme.“

„Macht hoch die Tür“, den Choral „Lobet den Herren“ oder das Kinderlied „Suse, liebe Suse“ singt Siegfried Staemmler mit dem ehemaligen Chorsänger und den anderen Gästen der Johanniter-Tagespflege. Zwei Mal in der Woche kommt er für einen Vormittag ins Haus, hilft beim Tisch decken, hört den Seniorinnen und Senioren zu oder unterstützt sie beim Werken, Kochen oder Spazierengehen. Siegfried Staemmler musiziert gerne und viel: Der 61-Jährige spielt im Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Nümbrecht, er sang im Gospelchor der Wiehler Kirchengemeinde und lässt nun zusammen mit den Gästen der Tagespflege die Stimme erklingen.

Siegfried Staemmler ist einer von 330 Ehrenamtlichen, die sich im Johanniter- Regionalverband Rhein.-/Oberberg engagieren: Menschen im Alter zwischen 13 Jahren und Ende 70 machen unter anderem ehrenamtlich beim Schulsanitätsdienst und in der Hospizarbeit mit, sie wirken beim Sanitätswachdienst, bei der Rettungshundestaffel und dem Besuchshunde-Dienst mit, sie lesen in Kitas vor oder schenken wie Siegfried Staemmler den Senioren ihre Zeit.

„Dank dieser ehrenamtlichen Unterstützung können wir den Menschen bei unseren Diensten noch mehr Zuwendung und Qualität anbieten. Den Tag des Ehrenamts am 5. Dezember möchten wir daher nutzen, um uns bei unseren ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern herzlich zu bedanken“, sagt Johanniter-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld.

Am Computer sitzen, Geräte konstruieren und technische Abläufe berechnen: Das gehörte zum Berufsalltag des Wiehlers Siegfried Staemmler. „Im Vorruhestand wollte ich dann was Soziales machen“, sagt der gelernte Maschinenbau-Ingenieur. Und so hatte der Oberbantenberger einfach das Telefon in die Hand genommen, bei der Tagespflege angerufen und seine ehrenamtliche Mitarbeit angeboten.

Anderen Menschen will Siegfried Staemmler seine Zeit schenken und dabei die eigene Freizeit sinnvoll nutzen. Ihm gefalle das gute Zusammenwirken von Ehren- und Hauptamtlichen in der Tagespflege. Das Arbeitsklima sei aber auch wirklich sehr gut, stimmt ihm die 18-jährige Franziska Brandl zu. Die junge Frau möchte später gerne Notfallsanitäterin werden und leistet derzeit ihren Bundesfreiwilligendienst in der Tagespflege.

„Ich freue mich über ein Team aus allen Altersklassen, in dem jeder und jede eigene Fähigkeiten einbringt“, sagt Tagespflegeleiter Frank Schaefer. Jeder und jedem werde auf Augenhöhe begegnet und daher seien die Ehrenamtlichen bei den Dienstbesprechungen selbstverständlich mit dabei.

Wer ehrenamtlich bei den Johannitern in Rhein.-/Oberberg mitwirken möchte, kann sich gerne an Ehrenamtskoordinatorin Claudia Schmied-Prediger unter Tel. 02262 76260 oder [email protected]