Eine Lese-Rechtschreibschwäche kann schon im Vorschulalter erkannt werden!

(24. Oktober 2003) Erzieherinnen aus dem evangelische Kindergarten Drabenderhöhe und dem Adele-Zay Kindergarten haben sich dieser Fortbildung angeschlossen. Die Qualifizierung begann im September dieses Jahres und wird mit 4 weiteren Blöcken im Juni 2004 mit einer Zertifikatsübergabe enden.
Das Jugendamt der Stadt Wiehl bildet insgesamt 10 Erzieherinnen - davon 6 Erzieherinnen aus den 3 Kindergärten in städtischer Trägerschaft - im Bielefelder Screening (BISC) und im Würzburger Trainingsprogramm (WTP) aus.

Durch diese berufsbegleitende Ausbildung können die Erzieherinnen die Vorschulkinder gezielt auf ihr phonologisches Bewusstsein testen und eine frühzeitige Erkennung von einer Lese- Rechtschreibschwäche ist mit einer 95 % Sicherheit festzustellen.

Kinder, bei denen über das "Bielefelder Screening" erkannt wird, dass sie zu denen zählen, die gefährdet sind, Lese- und Rechtschreibprobleme zu entwickeln, können durch das Würzburger Trainingsprogramm "Hören - Lauschen - Lernen" speziell in ihrer phonologischen Bewusstheit, ihrer Aufmerksamkeit und ihrem Gedächtnis gefördert werden. Das Programm zielt dementsprechend genau auf die Förderung der sprachlichen Bewusstheit während der Vorschul- und Einschulungsphase.

Bei der Durchführung des Würzburger Trainingsprogramms werden im Kindergarten in der Regel 20 Wochen lang jeden Tag ca. 10 Minuten spielerische Übungen zum Laut- und Buchstabenerkennen durchgeführt. Die Kinder hören, singen, reimen, bilden Silben, erkennen Anlaute und ordnen das Gehörte Bildern und Buchstaben zu. Sowohl die Tests als auch die Förderung geschehen auf spielerische Art und Weise, so dass dadurch keine Verschulung des Kindergartens geschieht.

Die Ergebnisse zahlreicher psychologischer und pädagogischer Studien belegen, dass sprachliche (phonologische) Bewusstheit eine sehr wichtige Voraussetzung zum problemlosen Lese- und Schreibenlernen ist und dass entsprechend geförderte Kinder im Vergleich zu nicht geförderten bis weit in die Grundschulzeit hinein von einem Frühförderkonzept profitieren.

Bei Fragen rufen Sie im FB 10 / Jugendamt, Frau Dürselen / Fachberaterin der städtischen Kindergärten, 02262 / 7630 25 an.