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SEITE 13SITTEN UND BRÄUCHE


Zu Ehren der Roggenmuhme wurde die letzte Garbe als Erntemutter zusammengebunden und mit Kittel und Schürze bekleidet, möglichst recht dick, weil das Fruchtbarkeit bedeutete. Die Roggenmuhme hat ihren Ursprung in Frau Gode oder Frau Holle, Wotans Frau, die als altes Weib die Kinder schreckt, die im Kornfeld Blumen pflücken, also das Getreide zerstören könnten.

Der Roggenhund, der Kornhahn, die Kornsau, der Roggenbock, der Haferbock, die Habergeiß, der Herbsthahn, die Erntehenne - es gab zahllose Namen für diese Vegetations- oder Wachstumsgeister, die gleichzeitig Dämonen des Todes waren. Der Kornwolf wurde in manchen Gegenden mit grünen Zweigen geschmückt, im Trab heimgefahren und dann von den Knechten zerstückelt.
Es erinnert an die Sagen des Altertums: was besiegt und zerrissen wird, mit seinem Blut die Erde tränkt, das kann hundertfältig keimen und wieder wachsen,
es ist der Anfang einer neuen Schöpfung und Ernte. Bevor das letzte Fuder eingefahren war, wurde meist von den Mädchen auf dem Feld die Erntekrone gewunden und gebunden. Die Hafer- und Weizenbraut, das Mädchen, das die letzte Garbe gebunden hatte, trug den Erntekranz feierlich vor dem Erntezug zum Gutshaus oder Hof des Bauern. Bei der Übergabe sagte sie ein Gedicht auf, Gruß, Dank und Segen für die Herrschaft und alle Arbeiter und Arbeiterinnen. Der Erntekranz konnte auch mit der letzten Fuhre auf den Hof gefahren werden. Auf jeden Fall mussten der Bauer oder der Gutsherr den Kranz und seine Träger feierlich empfangen, den Erntespruch erwidern und jedem einen Schluck zu trinken anbieten.

Das Ernte-Essen begann in den meisten Gegenden mit einem Gebet und einem Segensspruch für alle, die bei der Ernte geholfen haben.
Zur Suppe und zum Fleisch gab es manchmal das erste Brot aus dem neuen Getreide, das mit besonderer Ehrfurcht gegessen wurde. Zur Mahlzeit reichte man Bier und Branntwein, danach Weizenstuten, Kaffee und Kuchen.
Den Erntetanz eröffnete die Herrschaft mit dem Ehrentanz. Nach altem Brauch wurde die Erntekrone abgetanzt. In einem Reigentanz mussten alle Paare - die Erntekrone zwischen sich - einmal eine Runde getanzt haben.

Das gute Essen, das Erntebier, der Schnaps, jeder der Männer konnte rauchen soviel er wollte und natürlich das anschließende Tanzvergnügen ließen die Mühe, die Arbeit und den Schweiß schnell vergessen.

Brigitte Brandl

Quellen:
Sybil Gräfin Schönfeld
"Feste und Bräuche"
Microsoft Encarta


Im Korn

Durch das Kornfeld hin
bin ich gegangen.
Wenn ich mich bückte,
rührten mir den Mund,
die Wangen
die langen Halme.

Mohn und Kornraden waren
in dem Kornfeld drin,
hier und dort, und Scharen
schwarzer Hummeln brummten
wie ein Schlafhorn
fort und fort.

Beim Pfad im Kornfeld legte ich mich nieder:
Müde Glieder
ruht euch aus!
Und das Horn der Hummel tönte
schwer wie Traumgebraus,
und das Korn war um mich
wie ein Golden Haus.

Georg Britting


WOHNBERATUNGSEITE 14


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