Inhalt

Impressum

Inhalt


SEITE 3ALLGEMEIN


Vorwort

Zum elften Mal jährt sich im Oktober der Tag der Deutschen Einheit. Hört man aufmerksam hin, und nimmt mit Sorgfalt Pressemitteilungen wahr, so ist festzustellen: Viele hochbegabte Persönlichkeiten aus Politik und öffentlichem Leben, sowie die meisten sogenannten einfachen Bürgerinnen und Bürger hatten sich das Zusammenwachsen dessen, was zusammengehört - so damals Willy Brandt - problemloser vorgestellt.
Friedrich Hölderlin, der ja nicht wissen konnte, was ca. 200 Jahre nach seinem Erdendasein geschah, hatte sehr wohl eine Vorstellung davon, wie schwer sich die Deutschen oft im Umgang mit ihrem Vaterland tun. Seine nachfolgend zitierten zwei Sätze machen es deutlich:

"Verbotene Frucht wie der Lorbeer
ist am meisten das Vaterland
Die aber kost' ein jeder zuletzt"

Im Verlaufe dieses Jahres wurde zeitweilig verbissen um die Frage gestritten, ob oder wie stolz wir Deutschen auf unser Land zu sein hätten. Vielleicht täte hier ein etwas weniger übertonter Nationalstolz - nach allem, was im letzten Jahrhundert gewesen ist - zugunsten eines wohlverstandenen, echten Patriotismus gut. Das wäre wohl auch einem schnelleren Zusammenrücken der Herzen von Ost und West dienlich.
In einer seiner letzten Reden, die er vor ca. 40 Jahren hielt, rief Konrad Adenauer mit Leidenschaft im Auditorium: "Europa muss geschaffen werden!" Der große alte Staatsmann hätte sicher, aus heutiger Sicht betrachtet, etwas mehr Tempo gewünscht, gleichwohl wissend, ähnlich wie sein französischer Freund Ch. de Gaulle, dass nur ein Staat, der selbst in Tradition und Zukunftsorientierung gefestigt ist, ein wirklich wertvolles Mitglied einer prosperierenden Staatsgemeinschaft sein kann. Beide wollten ohne Frage keinen Europäischen "Einheits-Bevölkerungsbrei". Nun stehen wir unmittelbar vor einem weiteren besonders wichtigen Schritt in Richtung Europäische Einheit: Der Einführung des EURO in den meisten EU-Ländern als gemeinschaftliches Barzahlungsmittel. Nach allem Für und Wider bleibt zu wünschen, das dies ein weiterer Faktor ist, der die freundschaftliche Verbundenheit der Länder nachhaltig fördert bei aller Beibehaltung eigener Traditionen und Eigenheiten.
Dem Erntemonat Oktober, mit Weinlese und hoffentlich vielen "vergoldeten" Sonnenzeiten folgt der nebelgraue November mit seinen Totenfeiertagen. Nun hat der Tod im Laufe dieses Jahres oft im Mittelpunkt von Auseinandersetzungen zwischen Politikern, Geistlichen, Medizinern usw. und auch den bereits oben zitierten einfachen Bürgerinnen und Bürgern gestanden. Es ging um die aktive Sterbehilfe, wie sie in den Niederlanden per Gesetzerlass erlaubt wurde.
Die meisten hervorragenden Persönlichkeiten äußerten sich ablehnend. Bei Umfragen in der Bevölkerung kamen jedoch ganz andere Ergebnisse zutage: Fast 70 % der Befragten plädierten für eine gesetzlich zugelassene Sterbehilfe. Dieses Thema wird sicher in absehbarer Zeit seine Aktualität nicht verlieren. Sofern es irgendwann zu einer Gesetzentscheidung kommt, bleibt zu hoffen, dass diese nicht an den Wünschen und Bedürfnissen derer vorbei getroffen wird, die es zur Hauptsache angeht. Die Schwerkranken und Alten.
Der trübe November bietet auch Lichtblicke in Richtung Lebensfreude. Der erste Karnevalstag der neuen Saison findet statt und es steht der Beginn der schönen Adventszeit in Aussicht, an dessen Ende das Fest der Geburt Jesu Christi, unsere Weihnacht steht. Für die eine Woche später stattfindende Jahreswende mit dem Ausblick auf das neue Jahr möchte ich der Leserschaft die letzte Strophe eines Gedichtes von Ludwig Hölty anempfehlen, der im 18. Jahrhundert gelebt hat:

GRUPPENVORSTELLUNGSEITE 4



"Wunderschön ist Gottes Erde
und wert, darauf vergnügt zu sein!
Drum will ich, bis ich Asche werde,
mich dieser schönen Erde freun!"

Ludwig Hölty ist 27 Jahre alt geworden.

Im Namen der Redaktion allen Leserinnen und Lesern von Herzen
gesegnete Feiertage!

Günter Rauhut

"Doppelkopf"

Nachdem die Skatrunde eingeläutet war, bot die Familie Auswitz an, Doppelkopf zu lehren. Acht bis zehn Leute treffen sich alle vierzehn Tage mittwochs zum Spielen im Johanniterhaus.

Zum besseren Verständnis hat Herr Auswitz zwei Kartenspiele so auf eine Pappe geklebt, dass es uns eine Gedächtnisstütze bietet, welche Karten zu den Trümpfen und welche zum Rest gehören. In kleinen Vierergruppen spielen wir, inzwischen mehr oder weniger gut, mit großem Vergnügen. Die Feinheiten des Spieles, die man mit der Zeit erst lernt, kommen ganz langsam beim längeren Spielen. Das Schöne bei den OASe - Gruppen ist die Tatsache, dass man einen Nachmittag mit netten, interessierten Leuten verbringt, etwas tut, was Freude macht und den Geist etwas fordert, aber vor allem der Vereinsamung einen Riegel vorschiebt. Es sollten sich noch mehr Leute für Doppelkopf interessieren; denn es ist wirklich ein geselliges Spiel. Wir würden uns freuen, wenn beim nächsten Mal noch ein paar neue Spieler dazu kämen.

Inge Rückbrodt


Rolf und Christel-Marie Auswitz



Leichtes Gepäck

Es gab Diogenes der Weise
uns mit auf unsre Lebensreise
durch Wort und Beispiel das Rezept:
Ein Narr, der zu viel mit sich schleppt!
Gewiss liegt viel Verlogenes
im Ausspruch des Diogenes.
Wir sind uns drüber einig schnell:
Derselbe war ein Schweinigel!
Doch macht uns schon ein Umzug klar:
Im Grund genommen ist es wahr!
Man ist ja selbst darob verwundert,
was alles sich zusammenplundert.
Drum wählt den goldnen Mittelweg:
Werft ganz getrost zwei Drittel weg!

Eugen Roth

zurück weiter