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SEITE 5KORREKTUR / GEDICHT


Korrektur:

In der letzten Ausgabe (Nr.2/2002) ist ein Fehler aufgetaucht:

"In dem Artikel: "Betreuungsgesetz.....ist heute keine Entmündigung mehr"
Die Tel.Nr. des JUH-Betreuungsverein muss lauten
(0 22 62) 76 26 34


Sommerwanderung

Weites, goldenes Ährenmeer Wogt im Wind auf reifen Stengeln. Hufbeschlag und Sensendengeln klingen fern vom Dorfe her.

Warme, düfteschwere Zeit! Zitternd in der Sonne Gluten Wiegen sich die goldnen Fluten Reif und schon zum Schnitt bereit.

Fremdling, der ich ohne Pfad Suchend pilgere auf Erden, Wird ich reif befunden werden, Wenn auch mir der Schnitter naht?

Hermann Hesse


"Als das Feuer noch auf der Deele brannte - In einer alten Homburger Bauernküche."

Das Leben in der einheimischen oberbergischen Bauernküche hat sich vom Mittelalter bis etwa 1870 kaum verändert.
Dabei erfüllte die Küche als Wirtschaftsraum vielfältige Funktionen. Der Herdraum - auch Ehren oder Diele genannt - nahm in den meist queraufgeschlossenen Bauernhäusern, in denen sich Menschen, Vieh und ein Teil der Ernte unter einem Dach befanden, eine sehr zentrale Lage ein. Vom Herdraum aus gelangte man in den Stall, die Kammer, Abstellräume und Fruchtbühne. Da der Herdraum zugleich als Wohn- und Wirtschaftsraum diente, musste er groß sein. Diese Wohnküche ist mit den heute propagierten Wohnküchen nicht zu vergleichen. Der Herdraum hatte wenige kleine Fenster, war also dunkel, schlecht zu lüften und auch kalt. Das meiste Licht fiel durch die quergeteilte Haustüre. Der Fußbodenbelag bestand aus einem Estrich aus etwa 10 cm langen und 1 bis 3 cm breiten Steinen, die im Bachbett oder auf dem Feld gesammelt wurden und hochkant oft im Fischgrätmuster verlegt wurden. Dieses gegrätete Kleinpflaster ist in der großen Schlossküche in Homburg noch erhalten.

TRADITION SEITE 6


Im späten 19. Jahrhundert ging man dazu über, das gegrätete Kleinpflaster zu entfernen und durch 4 bis 5 cm dicke unregelmäßige Steinplatten zu ersetzen. In den Bauernhäusern ärmerer Familien bestand der Fußboden bis 1890 oft nur aus Lehm, der mit Kuhkot und Ochsenblut gemischt wurde. Die Fußböden der alten Küchen wurden gelegentlich mit Wasser besprengt und mit einem Heidebesen gekehrt. In den oberbergischen Fachwerkhäusern gab es nur eine Steinmauer, die etwa 40 cm dicke Herd- oder Brandmauer aus oberbergischer Grauwacke. Sie trennte die Küche von der Stube. Vor ihr brannte das offene Feuer, traditionell die einzige Heizvorrichtung im Haus. Dahinter war eine große gusseiserne Platte - die Takenplatte - oft mit biblischen Motiven oder anderen Ornamenten geschmückt. Sie ließ etwas Wärme von der Küche in die Stube, diente somit als Heizung und hielt die Stube ruß- und rauchfrei. Der Rauch schwärzte die weißgetünchten Wände und die Decke, belästigte besonders bei schlechtem Wetter die Bewohner, hatte aber den Vorteil, dass Fäulnis, Holzwürmer und Fliegen ferngehalten wurden. Bis etwa 1880 heizte man ausschließlich mit Reisig-, Stamm- und Astholz, was eine erhebliche Waldverwüstung zur Folge hatte.
Bis ca. 1880 wurde der Küchenraum mit einer kleinen Öllampe nur unzureichend beleuchtet. Man befestigte das Eisenlämpchen jeweils da, wo man arbeiten wollte. Ging man in das Obergeschoss oder in den Keller, nahm man die Lampe mit.
Stets hing über dem Feuer der Wasserkessel, so dass immer warmes Wasser vorrätig war. Die Kessel dienten mehreren Zwecken: als Suppen-, Kaffee- und Teekessel, fürs Kochen des Apfel- und Birnenkrautes und der Schweinekartoffel. Noch im späten 19. Jahrhundert begnügte man sich mit Eintopfgerichten, Milchsuppen und Haferbrei, so dass ein Suppen-kochkessel ausreichte.
Im schwarzen Schlund des Rauchfanges wurde geräuchert. Wenn die Bäuerin Suppe kochen wollte, stellte sie eine Leiter an die Wand und holte die geräucherten Vorräte runter.
Möbel gab es in der Küche nur wenige. Wichtig war der Tisch, auf dem gespült, das Geschirr abgestellt und das Essen angerichtet wurde. Bei manchen Tischen ließ sich die obere Platte abnehmen. Darunter befand sich eine Platte mit Backmulde, in der Teigspeisen zubereitet wurden. Um den Tisch herum gab es eine Bank und mehrere Stühle. Schränke standen erst ab 1890 bis 1914 in den
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