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SEITE 15LESERBEITRAG


Wunschtraum eines Wanderers

Ein jeder Mensch in seinem Leben
tut meist nach etwas Höherem streben,
bewegt im Herzen einen Traum,
doch Wirklichkeit wird der wohl kaum.
Mein Wunsch ist, ich gestehe es ein:
Ich möcht mal Wanderführer sein.

Als Wanderführer wär ich wer.
Ich wär der Wandertruppe Herr
Ich sag wohin sie gehen muss,
wär immer vorne, nie am Schluss,
ich kauf für alle den Fahrschein ein:
Ach könnt ich Wanderführer sein.

Ich könnt an allen Wandertagen
sie früh aus ihren Betten jagen,
durchs dichteste Gestrüpp sie hetzen
und leg noch einen Umweg ein,
ach könnt ich Wanderführer sein.

Ich würd bestimmen was sie essen,
würd mal den richt'gen Weg vergessen,
geb' das Signal zur Frühstückspause,
erlaub auch eine Pinkelpause.
Ich gebe alles dafür her,
wenn ich doch Wanderführer wär.

Das wars was früher ich mal dachte.
Doch als ich eine Ferienwanderung machte
erkannte ich mit sich'rem Blick,
dies ist nicht mehr mein höchstes Glück.
Denn welches wirklich schwere Los
hat so ein Wanderführer bloß.

Ganz vorne weg in allen Fällen
muss gutes Wetter er bestellen.
Scheint die Sonne ist es viel zu warm
Ist's zu kalt kriegts mancher dann am Darm
Der Nebel ist auch nicht erwünscht,
und regnets gar wird er gelyncht.

Der nächste Punkt die Übernachtung,
verdient besondere Beachtung.
Ein jeder will ein Einzelzimmer,
modern, gemütlich, ruhig immer.
Mit eigner Dusche, Bad und Klo,
natürlich billig - sowieso.

Und wer sich dann noch fühlt verloren,
braucht eine Wärmflasche und zwar mit Ohren
und jeden Tag zum Abendessen
verlangt man nur Delikatessen,
Kaffee und Bier und Schnaps und Wein,
das muss besonders preiswert sein.

Der Weg, das wichtigste Problem,
sei immer eben und bequem,
weich sei der Boden, ohne Steine,
ne' Labsal für müde Wanderbeine.
Muss man dann aber auf Asphalt,
macht man den Wanderführer kalt.

Der Weg darf nie bergaufwärts führen,
ein Führer soll das nicht probieren.
Auch Dickicht sollte er stets meiden,
kein Wanderer kann ihn sonst leiden.
In kurzen Worten schlicht und fein,
ein Wanderführer muss ein Engel sein.

Da ich wohl dafür nicht gemacht,
so hab ich meinem Wunsch entsagt.
Ich will kein Wanderführer sein,
ich latsche lieber hinterdrein.
Frau Kiese



ALLGEMEIN UND NEUJAHRSGRUßSEITE 16


Landwirtschaft in der Stadt

"Wenn wir nicht mit ganzem Herzen Tag und Nacht bei der Sache wären, könnten wir auf Dauer unseren Betrieb nicht halten." So oder ähnlich wurde auf entsprechende Fragestellung von Bauern unserer Heimatstadt geantwortet. Neben der Liebe zur Sache, Fleiß, Beharrlichkeit und überhaupt dem Können als Landwirt, wurde besonders in den letzten Jahren mehr und mehr administrative Arbeit den Leitern unserer bäuerlichen Betriebe abverlangt.

Wer bestehen will, muss sich in allen Belangen, die den Hof angehen, auf dem Laufenden halten. Er muss reaktionsbereit sein, wie ein guter Firmenchef. (Dieser Eindruck wurde mir vermittelt bei Gesprächen mit den hiesigen Landwirten)

Die Landwirtschaft innerhalb unserer Stadtgrenzen hat sich in Struktur, Anzahl und Größe der Betriebe, in den letzten ca. 25 Jahren erheblich verändert. Während die Flächennutzung von ca. 2000 auf ca. 1600 Hektar zurück ging, reduzierte sich die Zahl der Agrarbetriebe von ca. 130 auf 50. Im gleichen Zeitraum stieg jedoch die Zahl der Landwirte, die eine Betriebsfläche größer als 50 Hektar unterhalten, von drei auf acht. Es ist also klar, wohin die Entwicklung geht: Zum großbäuerlichen Anwesen mit möglichst geringem Personalaufwand. Daher ist moderne technische Ausstattung natürlich unabdingbar.




Für fast alle wichtigen Tätigkeiten gibt es die richtigen Fahrzeuge und spezielle Maschinen, die natürlich wiederum finanziellen Aufwand bedeuten. Da machen sogar die Kühe mit. Die haben sich nämlich, seit über einem Jahr, in einem Gehöft an einen Melkroboter gewöhnt. Sie gehen bei Bedarf selbständig in die Anlage, lassen sich maschinell melken, und verlassen nach erfolgter "Entlastung" gemächlichen Schrittes die Vorrichtung.
Es stellt sich die Frage, woher eigentlich der Begriff "Dumme Kuh" kommt. Der Bauer ist jedenfalls mit dem erwiesenen Intelligenz-Quotienten seiner Milchkühe zufrieden.

Rinderzucht und -haltung stehen bei den Landwirten in Wiehl bei der Tierhaltung an erster Stelle. Pferde, Schafe Schweine und auch Geflügel (Puter) sind daneben zu erwähnen.
Bei der Viehzählung am 3.5.2001 wurden 1278 Stück Rindvieh gezählt. (Innerhalb der Stadtgrenzen und deshalb eine beachtliche Zahl!) Die Tierhalter führen über alle Rinder ihres Besitzes eine Karteikarte mit sämtlichen Daten.: Geburtsdatum, Geschlecht, evtl. Weitergabe, wohin, usw.
Die akribische Führung einer solchen Datei bedeutet natürlich für einen Grossbetrieb eine zusätzliche Belastung, bedenkt man, dass diese Bauernhöfe über Bestände von bis zu ca. 150 Stück Rindvieh verfügen.

Die meisten der Rot- oder Schwarzbunten - auch Hellgrauen oder Reinschwarzen - Vierbeiner erfreuen uns an sommerlichen Tagen friedlich grasend auf den Koppeln unserer Heimatstadt.
Das beschauliche Bild, welches sie uns bieten, lässt kaum ahnen, was an persönlichem Aufwand unserer Landwirte dahintersteht.
Günter Rauhut




Neujahrsgruß

Die OASe wünscht allen Lesern
und Leserinnen einen guten Rutsch
ins Neue Jahr

Sandra Peifer und Elke Neuburg
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