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SEITE 7INFORMATION


"Die Diät"

Seufzend warf ich die neue schwarze Hose auf das Bett.

Mein Blick wanderte suchend durch das Zimmer, bis ich die Waage entdeckte. Ich sah kritisch an mir hinunter. Einige hässliche Fettpölsterchen hatten sich auf meinen Hüften niedergelassen, die unbedingt wieder verschwinden mussten, Vor drei Wochen hatte ich mir die schwarze Hose gekauft. Sie passte wie angegossen, heute bekam ich den Reißverschluss nicht mehr zu, das bedeutete: ich musste abnehmen. Mutig stellte ich mich mit geschlossenen Augen auf die Waage. Ich blinzelte und wagte einen kurzen Blick auf die Anzeige. Zitternd arbeitete sich der Zeiger bis zur sieben vor und blieb dort endgültig stehen. Ich seufzte. Jeder Dickmacher würde von meinem Speiseplan verschwinden, keinen Kuchen, keine Pralinen, keinen Schokoladenpudding mit Sahne. Ich ging in die Küche und sah in den Kühlschrank. Kurz entschlossen warf ich all die Leckereien, die für meine Körperfülle verantwortlich waren, in den Müll. Übrig blieb eine einsame Tomate und ein kleines Glas Essiggurken. Ich nahm die Tomate und ein Gürkchen und schaltete den Fernseher ein. Auf Kanal fünf wurde für das Eis des Monats geworben, auf Kanal drei brutzelten in einer beschichteten Pfanne köstlich gewürzte Steaks und als auf Kanal vier eine junge Frau mit einer silbernen Gabel kleine Häppchen Katzenfutter auf einen weißen Porzellanteller verteilte, knurrte mein Magen laut und vernehmlich. Hungrig stellte ich den Fernseher ab und sah aus dem Fenster. Vor dem Supermarkt gegenüber parkte ein Lieferwagen. "Frisches Geflügel aus deutschen Landen" stand in großen weißen Buchstaben auf blauem Grund. Mein Magen schlug Purzelbäume. Irgendwo muss noch eine Schachtel Kekse sein, dachte ich und durchsuchte den Wohnzimmerschrank. Doch leider fand ich nur einige Salzstangen, die verstreut in meiner Schreibtischschublade lagen. Gerade als ich deprimiert die Kaffeemaschine anstellte, klingelte das Telefon, meine beste Freundin lud mich zum Essen ein. Ohne auch nur einmal darüber nachzudenken, sagte ich zu. Schließlich konnte ich die Diät ja immer noch machen und schwarze Hosen waren in diesem Winter überhaupt nicht angesagt,
Helga Licher



"Ein Traum?"

"Träumt einer allein, ist es nur ein Traum. Träumen Menschen gemeinsam, ist es der Beginn einer neuen Wirklichkeit."
(Helder Camara)

Zur Zeit träume ich noch allein von einem Leben im Alter mit gleichgesinnten Menschen. Ich träume von Menschen, die sich vorstellen können, eine Gemeinschaft mitzugestalten, die mit Engagement an der Verwirklichung dieses Traumes helfen wollen. Menschen, die Verantwortung füreinander und eine bewusst gelebte solidarische Nachbarschaft leben möchten. Menschen, die in einer Ausgewogenheit von individuellen und sozialen Bedürfnissen, in einer Balance von Nähe und Distanz, von Geben und Nehmen leben möchten.
Ich träume von einer Wohngemeinschaft für Seniorinnen und Senioren, in der jeder seine eigene Wohnung hat und in der Platz für Kommunikation und kreatives Tun ist.
Ich träume von einer Wohngemeinschaft, in der Menschen bis zu ihrem Tode selbständig in ihrer Wohnung leben, betreut und unterstützt werden durch die "gegenseitige Hilfe" oder durch professionelle Pflege.

Gibt es im Oberbergischen noch weitere Träumer? Dann rufen Sie mich an und wir schaffen eine neue Wirklichkeit.
Jutta Weins, Tel.: 02262/72113

ALLGEMEINSEITE 8


Besuch in Bad Lippspringe

Der sommerliche Ausflug der OASe führte uns am 17. Juli 2003 nach Bad Lippspringe und wir erlebten einen fröhlichen, sonnigen Tag, nicht zu heiß und durch einen plötzlichen, heftigen Guss im Kurpark noch etwas abgekühlt. Ein Herr der Touristik - Information führte uns durch die Stadt und spendierte im Kurcafe Torte und Kaffee.
Es wurden auch Prospekte verteilt und dabei war die Beschreibung einer Kompakt - Kur, die mich interessierte. Ich fragte nach, meldete mich an und so war ich am 20. 09. 03 wieder in Bad Lippspringe und lernte nun dieses 170 Jahre alte Heilbad näher kennen. Die beiden Kurparks und der Kurwald sind wirklich sehr schön, und ich bin täglich lange in ihnen unterwegs bei dem noch immer schönen Sommerwetter. Interessant ist die Geschichte des Heilbades. Schon vor 1832 sollen ein Schäfer und seine Herde die Heilkraft der Arminiusquelle entdeckt haben, und die Stadt hat ihnen ein schönes Bronze - Denkmal gewidmet.



Lippspringe verdankt seinen Ruf als Heilbad drei Quellen; anders als die meisten ostwestfälischen Bäder die, an der alten Salzstrasse gelegen, Solequellen haben und zur Atemtherapie noch Salinen. Die gibt es hier aber nicht. Aber zwei Flüsse entspringen hier mitten in der Stadt. Wie der Ortsname schon sagt, die Lippe, die nach 250 km in den Rhein mündet, und der kleinste Fluss Deutschlands, der Jordan, der nach wenigen Metern schon wieder in die Lippe fließt. Seinen Namen soll er von Karl dem Großen haben, der hier die besiegten Sachsen zwangstaufte.


Quelle der Lippe

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen immer mehr Kurgäste nach Bad Lippspringe, der Ort entwickelte sich zum Luxusbad für Reiche. Das änderte sich nach der Entdeckung des Tuberkelbazillus durch Robert Koch 1882. Die geschützte Lage Lippspringes am Rande des Teutoburger Waldes erwies sich als heilkräftig. Es wurden mehrere Kliniken gebaut, in denen TBC behandelt wurde, auch eine größere Kinderklinik. Aus "Bazillenfurcht" blieben zahlungskräftige Gäste nun weg. Die Behandlung Lungenkranker wird nach dem ersten und in den ersten Jahren auch nach dem 2. Weltkrieg fortgesetzt.
1975 wird Lippspringe nach dem neuen Kurorte - Gesetz des Landes NRW "Staatlich anerkanntes Heilbad" und 1982 "Heilklimatischer Kurort" als einziger Ort in Nordrhein-Westfalen.
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