Ometepe-Projekt feiert sein 15-jähriges Bestehen

(9. Juni 2008) Mit der Präsentation ihres neuen Nicaragua Buches und einem Festgottesdienst am Samstag, 15 Uhr in der Evangelischen Kirche in Wiehl feiert das Ometepe-Projekt sein 15-jähriges Bestehen.
Ometepe-Projekt feiert sein 15-jähriges BestehenOmetepe-Projekt feiert sein 15-jähriges Bestehen Vor eineinhalb Jahrzehnten lernten Monika und Michael Höhn aus Wiehl Börnhausen die Menschen auf der Insel im großen Nicaragua-See auf ihrer Silberhochzeitsreise kennen und lieben. Sie beschlossen „Wir möchten dazu beitragen, dass Menschen in dem zweitärmsten Landes in Lateinamerika eine Chance auf gerechte Entwicklung, auf Bildung und Gesundheit bekommen“. Seither haben sie 140 Oberberger mit dem „Paradies mit Widerhaken“ bekannt gemacht und für ihre Idee begeistert. Mit viel Phantasie und einer Portion Hartnäckigkeit motiviert das Ehepaar seitdem ein engagiertes Team von Mitstreiterinnen und Mitstreitern zur Mitarbeit, gewinnt Sponsoren, und knüpft unermüdlich an einem Netzwerk zur Unterstützung des ziemlich singulären privaten Entwicklungshilfeprojekts. Mit unzähligen kreativen Benefizveranstalten, Zahngoldaktionen, Modenschauen, Lesungen und Konzerten gelang es in den vergangenen 15 Jahren, insgesamt 900.000 Euro für das Ometepe Projekt nach Nicaragua zu überweisen. Bewusst und konsequent verzichtet das Projekt darauf, staatliche Entwicklungshilfegelder in Anspruch zu nehmen.

Aus Anlass des 15 jährigen Bestehens des Ometepe Projekts besuchte jetzt eine vierköpfige Delegation aus Nicaragua im Rahmen eines dichtgedrängten Terminplans auch den evangelischen Kirchenkreis An der Agger. „Wir wissen inzwischen viel von Ometepe – jetzt wünschen wir uns, dass Sie etwas vom Kirchenkreis An der Agger kennenlernen“, begrüßte Superintendent Jürgen Knabe die Gäste. Dass mit Projektleiter Alcides Flores, der Zahnärztin Dr. Melida Luna Rocha, dem Chirurgen Dr. Roberto Alvarado und der Lehrerein Minerva Espinoza, hochqualifizierte Fachleute und Gesprächspartner nach Oberberg gekommen sind, wurde schnell deutlich. „Wir arbeiten vor Ort nur mit einheimischen Fachleuten zusammen“ erklärte Pfr. i.R. Michael Höhn, der . „Sie wissen am besten, was wie funktionieren kann“.

Dass diese Art von Entwicklungspartnerschaft auf Augenhöhe nachhaltig Früchte trägt, zeigt sich etwa an der auf Ometepe gegründeten demokratisch organisierten Kreditgenossenschaft. 500 Familien konnten so beim Hausbau oder bei der Finanzierung eines Studiums geholfen werden. Gerade die Armen erweisen sich als zuverlässige Kreditnehmer.

Projektleiter Alicdes Flores betonte, dass Projekt sei eine Segnung Gottes, denn hier werde Menschen ohne Ansehen der Person, der Religion und der Hautfarbe geholfen, sich selbst zu helfen. Besonders dankbar sei man auf Ometepe für die Kontinuität und Verlässlichkeit der Hilfe. Nur so können die vielfältigen Projekte im Bereich von Bildung, Ernährung und Gesundheit, bei denen mittlerweile 17 Einheimische angestellt sind, langfristige Veränderungen zum Besseren schaffen.

Besonderen Wert legt man beim Ometepe Projekt auf Nachhaltigkeit. So können etwa die ersten Juristen, die ihr Studium mit Hilfe eines Studienkredits oder Stipendiums abschließen konnten, ihre Landsleute vertreten, wenn es um Fragen des Landbesitzes geht. Auch die Zinserträge aus den vergebenen Krediten fließen in Projekte zurück, die den einzelnen Dörfern zugute kommen.

Pünktlich zum Jubiläum ist im Verlag Gronberg auch der deutsch-spanische Bildband „Alltag in Nicaragua“ erschienen. Das Besondere an diesem Buch ist, dass viele Menschen aus Nicaragua sich bereit erklärt haben, selbst daran mitzuschreiben. So ist ein Bildband entstanden, der vom Leben der Menschen in Nicaragua, vor allem auf der Insel Ometepe erzählt: mal heiter, mal kritisch, mal schmunzelnd oder auch mit wehmütigen Erinnerungen“, so Monika und Michael Höhn. Wie vielfältig und wie bewegend dieses Buch ist, wurde im Rahmen der Buchpräsentation bei der Volksbank Oberberg in Wiehl deutlich: In deutsch und spanisch lasen Mit-Schreiberinnen und Mitschreiber Auszüge aus dem Buch und machten Lust auf Nicaragua, das wohl trotz der Hilfe aus Oberberg noch lange ein „Paradies mit Widerhaken“ bleiben wird.

Weitere Informationen zum Projekt zu Büchern von Monika und Michael Höhn und zum Projektfilm www.ometepe-projekt-nicaragua.de
Karin Vorländer

Die Bilderserie wird präsentiert mit freundlicher Unterstützung durch:

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