Gewinner des Zukunftspreis Demografie 2010 geehrt

(11. November 2010) Das „Cafe-Zeit“-Demenzcafe der OASe Wiehl und des Seniorenzentrums Bethel gewinnt den dritten Preis.
Fotos: Christian MelzerFotos: Christian Melzer Landrat Hagen Jobi und Ingo Stockhausen von der Volksbank Oberberg haben die Preisträger im Wettbewerb um den Zukunftspreis Demografie 2010 jetzt ausgezeichnet. Der im Rahmen des Demografieforums Oberberg gestiftete Zukunftspreis wurde damit bereits zum zweiten Mal verliehen. Die Preise sind mit insgesamt 10.000 Euro dotiert.

Der Landrat zeigte sich höchst erfreut von der „Fülle und Vielseitigkeit der Wettbewerbsbeiträge“. Die zahlreichen Projekte beweisen, „wie innovativ und engagiert sich oberbergische Institutionen und Vereine mit dem demografischen Wandel auseinander setzen“, so Jobi. In diesem Jahr war einmal mehr die Kooperationsfähigkeit der Ideenstifter gefragt. Gesucht waren Vereine, Unternehmen, kommunale oder private Einrichtungen, die angesichts der geänderten Rahmenbedingungen – eben durch den demografischen Wandel - den Weg der Kooperation gehen, um gemeinsam ihren Zielen ein Stück näher zu kommen. „Es gibt Wettbewerbsbeiträge mit dem Ziel des Erhalts der dörflichen Infrastruktur oder der Verbesserung der Integration. Manche Projekte verfolgen das Ziel, das generationsübergreifende Miteinander zu stärken oder hilfsbedürftige Gruppen zu unterstützen“, erklärt der Landrat die Vielseitigkeit der eingereichten Projekte, die aus allen gesellschaftlichen Bereichen entstehen. Die Entscheidung der fünfköpfigen Jury für die Preisträger sei daher nicht leicht zu treffen gewesen.

Landrat Hagen Jobi und der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Oberberg, Ingo Stockhausen, konnten 26 Teilnehmerpreise verleihen:

Den 1. Preis erhielt das Waldbröler Theaterprojekt „Konferenz der Vögel“. Dieses Theaterstück steht am Ende eines von Claus Wierling entwickelten und geführten Integrations- und Förderprojektes für Teilnehmer mit Migrationshintergrund aus Waldbröl-Eichen, mit dem im September vergangenen Jahres im Auftrag der Bürgergemeinschaft „Wir in Eichen e.V.“ begonnen wurde. Möglich wurde die Arbeit durch die Kooperation mit dem Kreisjugendamt und der Stadt Waldbröl sowie durch großzügige Spenden von Förderern. Das Theaterspiel bietet für Kinder und Jugendliche viele Möglichkeiten der Selbstdarstellung. Sie können sich in diesem Experimentierfeld erleben, sie können Rollen annehmen und sich ausprobieren – wichtige Faktoren bei der Herausbildung einer stabilen Persönlichkeit. Dieses Ziel stand im Vordergrund der Arbeit. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert.

Der mit 2000 Euro dotierte 2. Preis ging an den „Demografiearbeitskreis Kreuzberg und Umgebung“. Ausgezeichnet wurden zahlreichen Ehrenämtler des Wipperfürther Dorfes, die frühzeitig erkannt haben, „dass in ihrem Dorf sich immer mehr Erwachsene, immer besser, um immer weniger Kinder kümmern können“, so Rainer Schmidt (Pfarrer und Buchautor) in seiner Laudatio. Initiiert wurde ein Betreuungsangebot „13 +“ für die ortsansässige Gemeinschaftsgrundschule. Dazu installierten die Dorfbewohner eine Schulküche, EDV-Arbeitsplätze und gestalteten die neuen Betreuungsräume. Sie gründeten eine Dorf-Zeitung „Kreuzberg-Journal“ und richteten eine Pflanzentauschbörse im Dorf ein. „Auch der neue Kinderspielplatz – in Eigeninitiative entstanden – hat sich zum neuen Treffpunkt entwickelt“, lobte Schmidt das Engagement der aktiven Bewohner.

Den 3. Preis erzielte das Demenz-Café im Senioren-Zentrum Bethel in Wiehl, dotiert mit 1000 Euro. Ausgezeichnet wurde die Kooperationspartner OASe, Offene Arbeit der Senioren der Stadt Wiehl. „Es bietet Raum für Austausch, fachlichen Rat und Zeit – einfach mal „Ich“ zu sein“, sagte Laudatorin Margret Biela. Sie war langjährige Leiterin des Fachdienstes für Integration im Oberbergischen Kreis. Biela lobte insbesondere das Angebot für Angehörige einbezogen zu werden. Die ehrenamtlich Tätigen erreichen durch gemeinsames Singen, Biografie-Spiele der fortschreitenden Krankheit entgegenzuwirken.

In den Bereich „Schule und Bildung“ und „Wirtschaft“ wurden zwei Sonderpreise verliehen. Das Projekt „BESTE Chancen“ der Berufsvor-bereitenden Schule für Technik in Wiehl-Bielstein erhielt die mit 500 Euro dotierte Auszeichnung. Die Schule hat gemeinsam mit der Stadt Wiehl, mit über 40 Ausbildungsbetrieben, Eltern und Schülern ein Programm entwickelt, das die Schüler gezielt auf den Übergang ins Berufsleben vorbereitet.

Auch das Gemeinschafts-Projekt aus den Kommunen Radevormwald und Hückeswagen zur „demografieorientierte Personalarbeit in kleineren und mittleren Unternehmen“ konnte diesen Sonderpreis entgegennehmen. Ziel der Beteiligten ist die Errichtung eines regionalen Netzwerkes zur Verbreitung einer Gesundheitspolitik in Klein- und Mittelbetrieben“. Das Projekt ist im Aufbau, weitere Kooperationen sind angedacht.

Landrat Hagen Jobi dankte allen Wettbewerbsteilnehmern herzlich für ihr Engagement und wünschte ihnen und ihren Projekten alles Gute für die Zukunft: „Jede Idee, jedes Projekt, jede neue oder schon seit längerer Zeit bestehende Partnerschaft ist vorbildlich und vorzeigbar!“

Insgesamt waren acht Projekte aus der Stadtgemeinde Wiehl vertreten.

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