Zydeco und Cajun – spezielle Musik im Burghaus

(8. November 2014) Die typische Zydeco- und Cajun-Musik gibt es in Louisiana. Zu einem Trip quer durch diese Musikrichtungen mit viel Blues, Jazz, Gospel, Soul und Country nahmen „Zydeco Annie & Swamp Cats" die Gäste im Burghaus mit.
Foto: Vera MarzinskiFoto: Vera Marzinski Diese lebhafte Musik, die aus einem kulturellen Schmelztiegel entstanden ist, hat kreolische, französische und afrikanische Einflüsse. Seit Jahren wird die deutsche Musikerin Anja Baldauf zur leibhaftigen Zydeco Annie und taucht mit ihren Swamp Cats ein in die Cajun und Zydecomusik Louisianas.

Mit viel Leidenschaft setzten Annie und ihre "Sumpfkatzen" (so die Übersetzung für „Swamp Cats“) den Südstaaten-Sound in Szene: Sänger Rolf Berger kam gar mit einem Waschbrettbauch daher – allerdings handelte es sich um ein umgebundenes Musikinstrument. Die meisten Stücke der Combo trug er mit viel stimmlichen Einsatz vor. Annie spielte nicht nur Akkordeon und Klavier, sie sang ebenfalls und verriet den Gästen, dass Rolf Berger jedes Jahr ein neues Instrument zum Geburtstag bekomme. In einem Jahr ein Triangel und ein anderes Mal sogar eine irische Bouzouki, - die bauten sie natürlich in ihr Programm ein mit dem Stück „Parlez nous a boire“. Zu „Conja“ spielte Annie die Melodica und ebnete mit ihren Erklärungen auch Laien den Zugang zu dieser afrofranzösichen Musik. Den Rhythmusteppich legten Stefan Baldauf am Standschlagzeug und Kontrabassist Jens Ohly. Der einzige Rheinländer in dieser bayrisch-schwäbischen Band ist Gitarrist Rufus T.. Gemeinsam nahmen sie das Publikum mit auf ihre musikalische Reise durch New Orleans.

Cajun-Musik ist die jahrhundertealte, traditionelle Musik der französischen Einwanderer im US-Bundesstaat Louisiana. Die Zydeco-Musik entwickelte sich Anfang des 20. Jahrhunderts aus der Vermischung von Cajun mit afroamerikanischen Einflüssen. Und all das fließt in das Repertoire von „Zydeco Annie & Swamp Cats“. Auch ein Honky-Tonk-Song war dabei, zu dem Annie erklärte, dass ein Honky Tonk eine Kneipe sei – so gemütlich wie das Burghaus Bielstein. Die Stücke der fünf Musiker sind englisch oder französisch und so sind auch die Titel. Da singen sie von „Sweet Jolien“ oder „Tell me what you want“, aber auch „Le chic francais“ oder „La porte“. – und alles mit sichtlich viel Spaß dabei. Besonders mit ihrer „One Row“ wird Annie temperamentvoll. Dabei handelt es sich um ein diatonisches Akkordeon, das nur eine Reihe von Knöpfen an der Seite der rechten Hand hat - deshalb auch „One Row“. Aufgewachsen ist „Zydeco Annie“ mit bayerischer Hausmusik. Ihre Jugend hat sie mit orchestralen Akkordeonklängen verbracht und Klassik studiert - auf einer Ihrer Tourneen verliebte sie sich in die Zydeco und Cajun Musik. In die Weite der Baumwollplantagen, über heiße Nächte in den Bars von New Orleans, mit viel kreolische Lebensfreude bis zu mystischen Voodoo Klängen aus den Sümpfen entführte Zydeco Annie mit Ihrer Formation das Publikum im Burghaus – und nach einem feurigen „“Zydeco Gris Gris“ und einem Medley mit „Jambalya“ und „Oh when the saints“ verabschiedeten sie sich von den begeisterten Gästen.

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