Im Mittelpunkt der Gespräche stand der verheerende Brand vom 11. Juni 2008 dem das Turmdach und ein Drittel des Kirchendaches der Stadtpfarrkirche zum Opfer gefallen war. Die Notsicherung des Kirchengewölbes konnte durchgeführt werden, so dass die Gewölbe und das Innere der Kirche im kommenden Herbst und Winter nicht weiteren Schaden nehmen sollen. Auch wird dadurch die kostbare Barockorgel aus dem 18. Jahrhundert vor dem Eindringen von Regenwasser bewahrt bleiben können. Die vollständige Wiederherstellung von Turm und Kirche bedarf einer sorgfältigen Planung eines Architektenteams unter der Leitung des Amtes für Denkmalpflege, und wird dementsprechend erst im kommenden Jahr 2009 mit einem hohen Kostenaufwand vorgenommen werden können.
An dieser Stelle wird den Spendern, die zu der Soforthilfe beigetragen haben, der herzliche Dank ausgesprochen. Allerdings wird die Restaurierung nur mit erheblichen Zuwendungen des Staates möglich sein. Voraussetzung für deren Genehmigung ist ein entsprechender Eigenbeitrag, der durch Spenden aufgebracht werden muss. Spenden werden nach wie vor dankbar angenommen. Die Heimatortsgemeinschaft Bistritz-Nösen hat ihr Konto 1003656 bei der Sparkasse Wiehl BLZ 384 524 90. Spender können bei Angabe ihrer Anschrift eine Spendenbescheinigung erhalten.
Am 28. August empfing der Landrat des Oberbergischen Kreises Hagen Jobi die Delegation der Kreisstadt Bistritz in seinem Büro. Er stellte den Oberbergischen Kreis mit allen seinen Einrichtungen vor. Hier erhielt die rumänische Seite eine Reihe von Anregungen, die in den Verwaltungsfragen des dortigen Kreises Anwendung finden könnten. Der Landrat lud den Bürgermeister und seine Stadträte ein, ihn auch bei künftigen Besuchen in Deutschland aufzusuchen, damit der Gedankenaustausch fortgeführt werden kann.
Besonders dankbar war Bürgermeister Cretu für die Hinweise aus Rat und Verwaltung der Stadt Wiehl. Bürgermeister Werner Becker-Blonigen und einige Stadträte hatten sich zu der Begegnung mit der zehnköpfigen Abordnung aus Bistritz und Drabenderhöhe im Ratsaal eingefunden.
Hier fand ein reger Gedankenaustausch statt. Insbesondere die Schulsituation, Bildungsfragen, Abfall- und Müllentsorgung, sowie die Arbeit des Rates, der Ausschüsse und Fraktionen der Stadt stießen bei dem erst seit vier Monaten im Amt befindlichen Bürgermeister von Bistritz auf besonderes Interesse. Auch hier betonten die Gesprächspartner die Wichtigkeit solcher Begegnungen und versicherten, dass trotz großer räumlicher Entfernung man von einander lernen könnte.
Bürgermeister Cretu lud den Wiehler Bürgermeister zu einem Besuch der Stadt Bistritz ein. Eine Abordnung von Wiehler Stadträten aller Fraktionen hatte unter Leitung des Ehepaars Enni und Harald Janesch im Sommer eine Siebenbürgenreise unternommen. Leider konnte Bistritz auf dieser Reise nicht besucht werden.
Nach einem Mittagessen im "Haus Siebenbürgen Drabenderhöhe" und der Vorstellung dieser diakonischen Einrichtung durch Pfr. i. R. Kurt Franchy und der Heimmutter Brigitte Thomke, stattete die Delegation einen Besuch der Firma "Kind & Co" in Bielstein ab.
Bürgermeister Ovidiu Cretu, selbst von Beruf Maschinenbauingenieur, zeigte sich sehr interessiert und zollte dem Betrieb hohe Anerkennung. Nach einer Besichtigung der wichtigsten Arbeitsschritte des Edelstahlwerks wurde der Besuch im Oberbergischen auf dem "Turm der Erinnerung" in Drabenderhöhe abgeschlossen. Die Mitglieder der Delegation erhielten von Dr. Hans Georg Franchy eine kleine Erinnerungsplakette und reisten weiter nach Herzogenrath.
Die Begegnung war für alle Beteiligten von Gewinn und weckte das Interesse auch für künftige gegenseitige Besuche.
Kurt Franchy
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Fotos: Christian Melzer