Der Rheinlandtaler für Wilfried Hahn

(4. April 2017) In diesem Jahr wurde diese Ehre dem Dreisbacher Wilfried Hahn zuteil, der sich zum einen nach der Laudatio des Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Prof. Dr. Jürgen Wilhelm, in einzigartiger Weise für die Erhaltung und Verbreitung der Mundart im südlichen Oberberg eingesetzt habe.
Zum anderen würdigte er die außerordentlichen Verdienste im Rahmen der jahrzehntelangen Vorstandstätigkeit in der Oberbergischen Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit (CJZ), mit der er sich auch sehr intensiv mit der jüdischen Kulturgeschichte seiner engeren Heimat befasste. Mit dem Rheinlandtaler – einer Auszeichnung des Landschaftsverbands Rheinland seit 1976 – werden Menschen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise um die kulturelle Entwicklung des Rheinlands verdient gemacht haben.

Wilfried Hahn, der mit Mundart groß geworden ist, fand schon recht früh Gefallen daran, Geschichten aus dem Leben aufzuschreiben und auch auf Festen vorzutragen. Später schrieb er für das SPD Mitteilungsblatt seine Anekdoten mit Tiefgang. Diese stießen auf so großen Erfolg, dass sie in einem Buch „Wat platt“ festgehalten wurden.

Seine selbst erlebten Geschichten sind nicht selten mit einem Augenzwinkern, aber auch mit einem ein wenig erhobenen Zeigefinger verfasst, der aber mitnichten als belehrend zu verstehen ist. Ein einfaches Durchlesen oder gar Überfliegen reicht hier nicht aus. Alle Geschichten beinhalten eine Botschaft. Das ist und war Wilfried Hahn immer wichtig.

Wichtig ist es ihm auch, die Gräueltaten und fürchterlichen Geschehnisse des Nationalsozialismus nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Sein Einsatz als Vorsitzender in der Oberbergischen Gesellschaft für christlich jüdische Zusammenarbeit galt dem – gerade in heutiger Zeit – unermüdlichen Werben für Toleranz und Respekt.

Landrat Jochen Hagt würdigte in seinem Grußwort Wilfried Hahn als einen Oberberger, der stets für alle ansprechbar ist, die etwas über das Oberbergische Land und seine Geschichte erfahren wollen. Egal ob Süd- oder Nordkreis.

Bürgermeister Ulrich Stücker ging schließlich auf die hohe Fachkompetenz Hahns ein, die er sich aneigne, um Wiehler Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Eine gute Vorbereitung auf ein Gespräch mit Herrn Hahn sei immer ratsam. Er ist aufmerksamer Beobachter der lokalen Politik und scheut sich auch nicht, sie zu hinterfragen.

Hahn ging in seinen Dankesworten neben seiner Frau Gudrun auch auf seine Eltern ein, von denen er viel gelernt habe. Lediglich in einer Sache war er grundlegend anderer Ansicht: „Er wollte kein Untertan sein, sondern mitgestalten!“

Zum Abschluss kamen die geladenen Gäste in den Genuss einer Geschichte „up platt“, die er einmal anstelle einer Predigt in der Wiehler Kirche vortrug. In Hahnscher Manier zeigte sie die damals vorherrschende Bigotterie der Bevölkerung auf.

Musikalisch wurde dieser Festakt von Schülerinnen und Schülern der Grundschule Oberwiehl, unter der Leitung von Frau Schanz untermalt. Eine passende Liedauswahl über den Frühling und die Freundschaft erfreute nicht nur den Preisträger und ehemaligen Lehrer.

Die Stadt Wiehl gratuliert Wilfried Hahn und hofft auf viele weitere Geschichten.

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Fotos: Landschaftsverband Rheinland