
Egal welche Erlebnisberichte der Lieblingshesse ablieferte, wie immer zeigte sich Bodo Bach vielseitig, vielschichtig und vor allem vielosophisch. Bodo Bach ist 60 Jahre alt, im Sternzeichen Skorpion geboren. Obwohl sein Aszendent Pulverfass sei, wäre er mittlerweile nach eigenen Angaben generell gemütlicher und altersmilde geworden. Seit 29 Jahren ist er mit seiner Gerda verheiratet. Glücklich verheiratet, betonte er. „Nein, sie steht nicht mit dem Gewehr hinter der Tür“. Nur sein Sohn Rüdiger mache im Sorgen. Den würde er gerne auch weitervermitteln mit der Anzeige „Penner – Ende 20 – zwecks Vermehrung günstig abzugeben“. Er habe alles abgebrochen, nur nicht seinen Mittagsschlaf und sei deshalb gut im Bett. Bodo Bach belehrte auch direkt zu Beginn sein Publikum: „Ich mache kein Kabarett – ich mach Comedy und da wird die Gürtellinie schon mal unterschritten“. Das hielt sich allerdings in Grenzen. Aber auch ohne schotige Gags brachte er das Kulturkreis-Publikum immer wieder zum Lachen. Die Pechvögel kamen da des Öfteren ins Programm vor. So auch sein Freund Lutz. Der habe sich in der Schule beim Radieren schon fast die Hand gebrochen. Gemeinsam mit dessen Frau und Gerda brachen sie zu viert zu einer Weinwanderung auf. „Wenn man das Wandern weglässt, macht das auch Spaß“, so Bach. Weniger Spaß machte ihm die Einladung an seinem freien Samstagabend zu den Nachbarinnen Uschi und Elisabeth – zwei Menschen mit Meditationshintergrund, die zum „Channeling“ eingeladen hatten. Aber auf SMS vom Südfriedhof mit Vibrationsalarm hatte er keine Lust. Schon mal gar nicht, als es statt Kartoffelsalat mit Würstchen und Bier dabei nur Labberbrot mit scharfer Soße und Entspannungstee gab. Gerne schwelgte er auch in Erinnerungen an seine TV- Lieblingstiere Clarence, Flipper und Lassie oder auch an den alleinerziehenden Vater mit drei Söhnen bei „Bonanza“. Damals wurden die E-Mails mit Tinte geschrieben und junge Leute wüssten heutzutage nicht, welchen Zusammenhang eine Musikkassette und ein Bleistift haben. Das Telefon hatte noch eine Schnur und anstatt Display eine Wählscheibe. Zu dieser Zeit standen Menschen nachts auf, um im TV die Mondlandung zu sehen. Dabei wies er auf einen der größten Pechvögel der Weltgeschichte hin: Michael Collins. Jeder kenne Neil Armstrong und Buzz Aldrin, aber der Name des dritten Mannes in der Mondkapsel, der den Planeten nicht betrat, wäre vielen unbekannt. Unbekannt war auch noch Bodo Bachs neues Programm, als es bereits einen Namen hatte. Da die Premiere auf einen Freitag den 13. fiel, war der Name schnell gefunden: „Pech gehabt“. Wer bei der ausverkauften Veranstaltung im Burghaus eine Karte ergattert hatte, gehörte da zu den Glücklichen, aber die gebe es halt auch, denn „Wenn wir Pech haben, ist das Glück nicht weg, es hat nur jemand anderes“.
Vera Marzinski
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