Zum Start verwandelte „TARS“ die Aula am Donnerstagabend fast in ein Kirchenschiff. Gleich mit dem „Exaudi Domine a 6 voci“ von Giovanni Gabrieli nahmen die drei Musiker das Publikum mit in den Frühbarock. Die Mehrstimmigkeit des Stückes habe man damals mit mehreren Instrumentenchören, die sich abwechselten erreicht, erklärte Johannes Rake. Der ehemalige Cembalostudent nahm die Gäste auch mit auf einen Diskurs zu seinem Instrument, das einerseits wie ein Cembalo klang und andererseits die Klänge von Orgelpfeifen wiedergab. Auch Charlotte Schwenke und Claudius Kamp spielen nicht nur besondere Instrumente, sondern erklärten sie auch. Schwenke stimmte ihre Bass-Gambe immer wieder, da die Saiten dieses Nachbaus eines historischen Instrumentes empfindlich auf die sich verändernde Luftfeuchtigkeit reagieren, wie sie erläuterte. Die ersten Stücke des Programms „Hauptsache Italien“ spielte sie auf der Diskantgambe, die sehr an eine Violine erinnerte. Wie Girlanden schuf sie eine Verbindung von Melodien mit der Gambe beim „Diminuzioni sopra Ancor che col partire I“ von Francesco Rognoni, das sie gemeinsam mit Johannes Rake vortrug. Und Claudius Kamp bot sehr virtuos ein Spiel auf Blockflöten, Dulzian und Barockfagott. Die Grenzen des spielbaren wurden nicht nur durch die Kompositionen, sondern auch durch das grandiose Spiel dieser drei Musiker erlebbar. Die drei Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs 2019 – Preisträger der 64. Bundesauswahl – boten gemeinsam ein brillantes Konzert alter Musik mit einem ungewöhnlich reichen Klangspektrum.
Schon nächsten Donnerstag – 24. September – wird wieder eine Blockflöte auf der großen Bühne in der Aula zu hören sein, wenn „Wildes Holz“ maßgeschreinerte Blockflöten-Versionen bekannter Rock- und Pophits, aber auch Klassik ertönen lassen wird. Am 1. Oktober präsentiert dann die „Break Down Bluesband“ handgemachten Blues vom Feinsten. Weiter geht es mit „Anders“. Die fünf Studenten zelebrieren Popmusik auf Deutsch - und das ohne Instrumente. Es folgt Jazz & Pop made in Oberberg von „Fifty Ways“, bunte musikalische Vielfalt der Wirtschaftswunderzeit mit „Lady Sunshine & the Candy Kisses“ und weitere abwechslungsreiche Herbstprogramm-Termine.
Und nicht nur für die Herbstprogramm-Veranstaltungen gibt es noch Karten bei Wiehl-Ticket. „Auch für die Seven Nights of fun können die Freunde von Comedy und Kabarett noch auswählen“, so Alexandra Noss, die seit Januar die neue Geschäftsführerin des Kulturkreises Wiehl ist. Vom 19. bis 25. November geht es dann an die Lachmuskeln mit unter anderem Dave Davis, „De Frau Kühne“, Katie Freudenschuss und auch wieder mit den „Zucchini Sistaz. Weitere Infos unter www.kulturkreis-wiehl.de.
Vera Marzinski
Fotos: Vera Marzinski