Mit vier Tieren und einem Kessel flog die Hexe über die Bühne – da konnte der Besen nicht halten und zerbrach. Foto: Vera Marzinski
Ausverkauft war die Veranstaltung am Mittwochnachmittag und die Kinder und ihre Begleitungen ließen sich schnell von Achim Sonntag mit in die Geschichte der Hexe mit dem roten Zopf hineinnehmen. Eigentlich wollte Achim Sonntag die Geschichte nur vorlesen. Aber als er ein Riesenbuch auf der Bühne aufschlug, verschwand die Hexe aus dem ersten Bild und nur noch ihre schwarze Silhouette war zu sehen. Das Stück „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ mit Schauspiel, Figurenspiel und dem Originaltext der Bilderbuchvorlage wurde sehr kurzweilig. Was auch daran lag, dass die Kinder mitmachen konnten. Denn die Hexe mit dem roten Zopf (Achim Sonntag), dem Topf, dem Zauberstab und der Katze benötige Wind. Den durften die Kinder im Burghaus mit lautem „Hu hu“ von sich geben. Und auch das Bellen des Hundes mimten sie. Den Hund konnten sie erst nicht verstehen - er sprach „hundisch“. Aber die Hexe bat ihn „menschisch“ zu sprechen. Und auch die grüne Krähe konnte außer „krähisch“ noch „menschisch“ und wollte gerne mitfliegen. Das Gespann – Hexe, Katze, Hund, Krähe und auch noch ein Frosch – kam in den Regen. Der war laut und deutlich durch eifriges Klopfen der Kinder auf den Oberschenkeln zu hören. Und dann zerbrach der Besen. Genau über dem Sumpf, wo der große, rote Drache wohnte. Der Frosch und die Katze, der Vogel, der Hund fielen in den Sumpf. Aber der große, rote Drache wollte sowieso nur die Hexe als Festmahl.
Mit Figuren und in der Rolle der Hexe veranschaulichte Kindertheatermacher Achim Sonntag die Geschichte der Hexe und ihrer Begleiter. Foto: Vera Marzinski
Und es wurde auf der Bühne erstmal in Jaques unheimliches Theater-Kochstudio umgeschaltet. Der bereitete einen Theatermatsch mit dem letzten Schliff zu. Dazu benötigte er etwas Hexenspucke und ein Drachen-Schuppen und - angeblich schmeckte es „superbe“. Mit dem Theatermatsch wurden die vier Tiere dreckig und schmutzig und sahen unheimlich aus. Doch der Drache verschwand nicht. Mit Geisterglimmer-Stimmen vertrieben die Hexe und die Kinder den Drachen dann schließlich doch.
Achim Sonntag ist freier Kindertheatermacher. Nach Erfahrungen in den unterschiedlichsten Theaterformen kam er vor über 30 Jahren über seine eigenen Kinder zum Kindertheater. Sein Konzept besteht daraus, die Phantasie der Kinder anzuregen und sein Publikum immer in den Ablauf der Handlung miteinzubeziehen. So werden die Kinder unabdingbarer Bestandteil des Geschehens auf der Bühne. Das gelang auch in Bielstein sehr gut bei „Kultur für Kids“. Die nächste Veranstaltung im Rahmen des Programms für Kinder des Kulturkreises Wiehl findet am 15. März statt. Dann kommt „Käpten Knitterbart und seine Bande“ ins Burghaus Bielstein.
Vera Marzinski
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