
Dabei handelt es sich nicht um ein Spielzeug, sondern um ein vollwertiges Hilfsmittel bei der Brandschutzerziehung. Das Fahrzeug verfügt über eine Ausrüstung wie bei den Großen. Dazu gehören Dinge wie eine Leiter, Schläuche, Arbeitsleinen, Schüppe und Besen. „Ich habe als Bürgermeister schon viele Fahrzeuge an die Feuerwehr übergeben, aber ein solches noch nie“, schwärmte Ulrich Stücker und wünschte den kleinen Wehrleuten viel Erfolg und Spaß mit dem Gefährt. „Ihr seid die jüngsten Ehrenamtler in der Stadt Wiehl“, lobte er und dankte auch den Betreuerinnen und Betreuern der Gruppe für ihren Einsatz.

„Die Kinder kommen heute erst zum sechsten Mal zum Dienst zusammen und stehen noch am Anfang ihrer Feuerwehr-Erfahrungen“, erläutert Hauptbrandmeister Ronnie Müller, Leiter der Kinderfeuerwehr Wiehl und hauptamtlicher städtischer Brandschutzerzieher: „Wir legen besonderen Wert auf die Förderung von sozialer Kompetenz, von Selbstbewusstsein und Teamfähigkeit.“ Dazu passt die Herausforderung an die Zweier-Teams: Ein Kind geht mit verbundenen Augen voran, das zweite muss es durch die Hindernisse des Parcours führen – eine anspruchsvolle Aufgabe.

Die Uniformen mussten nicht von den Eltern beschafft werden, sondern sind geliehen. Petermann berichtet von großem Interesse seitens Eltern und Kindern. Die jetzige Gruppe soll in den nächsten Wochen auf 25 Mitglieder vergrößert werden. Dann gilt es, zunächst die Erfahrungen auszuwerten, bevor das Angebot für weitere Kinder zugänglich und eventuell eine weitere Gruppe eingerichtet wird. Ziel ist, die Kinder bei der Stange zu halten und mit zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr zu überführen. Die erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit: Aktuell sind die 16-Jährigen bereits in die reguläre Feuerwehr übernommen worden, um in der Jugendfeuerwehr Platz zu schaffen für den Nachwuchs, berichtet Pascal Petermann.
Dass sich die Feuerwehr auch um Kinder kümmert, die von einem Unglück betroffen sind, bemerkt Ronnie Müller am Rande des Dienstnachmittags und zeigt den „Wiehler Heldenbeutel“ vor. Darin stecken eine Trinkflasche, ein Feuerwehr-Malbuch, ein Labyrinth-Spiel aus Holz und eine Feuerwehr-Badeente. „Früher haben wir Stofftiere für die Kinder mit zum Einsatzort genommen“, so Ronnie Müller, „jetzt haben wir die Heldenbeutel dabei.“ So ist auch an diese Kinder gedacht.
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