
Trotz der erkennbar rückläufigen Baukonjunktur wurde das gute Vorjahresergebnis bei den Wohnungsbaukrediten noch überschritten. Die Immobilienkredite stehen bei der Sparkasse traditionell im Vordergrund (+ 39 Millionen Euro). "Gegenüber dem Bau geben die Homburger dem Kauf eines Hauses oder einer Wohnung den Vorzug" so Bösinghaus. Erfreulich: Die Forderungsausfälle im gesamten Kreditgeschäft gingen deutlich zurück, so dass sich die Wertberichtigungen um 16 Prozent reduzierten.
Trotz der Tatsache, dass immer mehr Kunden ihr Geld in Wertpapieren, aber auch in Versicherungen und Bausparverträgen anlegen, stiegen die Einlagen der Kunden auf 528 Millionen Euro. Ingesamt 17,1 Millionen Euro wurden zusätzlich auf diese Art und Weise gespart.
Traditionell ist die Homburger Sparkasse bei den Dienstleistungen für ihre Kunden gut aufgestellt. Das zeigte sich auch im Börsenjahr 2007. Der Gesamtabsatz bei den Wertpapieren legte um 28 % auf 83 Millionen Euro zu, wobei die Direktanlagen in Aktien - ungeachtet der prosperierenden Börse (Dax + 22 Prozent) - nicht die dominierende Rolle spielten.
"Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden spielt nach wie vor eine große Rolle im Denken der Kunden" - so Vorstandsmitglied Hartmut Schmidt. Dies spiegele sich auch im Absatz von Bausparverträgen wieder, die oft der erste Baustein bei der Immobilienfinanzierung seien. 762 (Vorjahr 722) neue Verträge wurden abgeschlossen. Trotz allgemein rückläufigem Trend konnte der Absatz von Immobilien auch im abgelaufenen Jahr 2007 wiederum gesteigert werden. Die Zuwachsrate betrug 7,3 Prozent.
Wie in den vergangenen Jahren nimmt die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden beim Bausparen und bei Versicherungen Spitzenpositionen ein. 2007 betrug das Beitragsaufkommen 5,8 Millionen Euro. Damit liegt die Sparkasse Wiehl im Gebiet des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes, gemessen an ihrer Größe, nach wie vor auf einem der vorderen Plätze. Das gilt auch für die übrigen Personen- und Sachversicherungen.
"Dem Kundengeschäft haben wir Vorrang gegeben" stellten Bösinghaus und Schmidt eine Maxime ihres Handelns heraus. Daher wurde die Bilanz um nicht mehr benötigte Eigengeschäfte mit Versicherungen und Kreditinstituten in Höhe von 68 Millionen Euro bereinigt, so dass unter dem Strich eine Bilanzsumme von 723 Millionen Euro erreicht wurde (Vorjahr: 748 Millionen).
Die Risiken im Zusammenhang mit der WestLB haben die Sparkasse nur am Rande berührt. Unter dem Strich bleibt es bei einem Bilanzgewinn auf Vorjahresniveau. "Die Krise bei der WestLB habe keine Auswirkungen auf die Sparkassenkunden", betonte Bösinghaus. Auch die Spendentätigkeit der Sparkasse werde dadurch in keiner Weise beeinträchtigt. Im Gegenteil: 2008 werde es voraussichtlich zu einer Steigerung bei den gemeinnützigen Leistungen für die Allgemeinheit kommen.
Zum Thema Forderungsverkauf bemerkten Bösinghaus und Schmidt: "Mit uns nicht! Der Gesprächspartner unserer Kunden ist in Wiehl oder in Nümbrecht. Und dort bleibt er auch." Die Geschäftspolitik der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden sei ausschließlich auf regionale Kunden ausgerichtet. Diese Tatsache verbiete ein solches Geschäftsgebaren von selbst.
Dieser Philosophie folgt, dass die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden auch an allen Geschäftsstellen und dem Vermögensberatungszentrum ohne Wenn und Aber festhalte. "Der Schlipsträger ist wieder gefragt," so Bösinghaus, "gerade das Zweigstellengeschäft hat eine regelrechte Renaissance erlebt."
Mit 225.000 Euro beteiligte sich die Sparkasse an zahlreichen gemeinnützigen Vorhaben kultureller, sportlicher und sozialer Art im Homburger Land. Die Sparkasse beschäftigt 163 (Vorjahr 159) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende. Die Ausbildungsquote nimmt damit einen Spitzenplatz im Gebiet des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes ein. Ein renommiertes Meinungsforschungsinstitut stellte in einer repräsentativen Umfrage fest, dass das Institut hinsichtlich Marktstellung, Ansehen, Beratungsqualität, Schnelligkeit und technische Ausstattung in seinem Geschäftsgebiet führend ist.
Insgesamt zeigen sich Manfred Bösinghaus und sein Vorstandskollege Hartmut Schmidt davon überzeugt, dass ihr Institut als Marktführer im harten Wettbewerb auch mit zahlreichen Lockvogelangeboten von Direkt- und Großbanken gut gerüstet sei.
Kurz notiert:
Bilanzsumme: 722,9 Millionen Euro
Kundenkredite: 575,8 Millionen Euro
Einlagen: 528,3 Millionen Euro
Kundenwertpapiere: 143,3 Millionen Euro
Personalaufwand: 7,4 Millionen Euro
Sachaufwand: 5,3 Millionen Euro
Gewinn: 500.000 Euro
Spenden/Sponsoring: 225.000 Euro
Mitarbeiter: 163, davon 18 Auszubildende
Geschäfts- und Servicestellen: 10
Geldautomaten: 18