Renaturierung des Sauerbaches

(21. November 2008) Am 20. November wurde der neu gestaltete Bachlauf des Sauerbaches im Bereich Kämpchenweg in Wiehl-Alferzhagen besichtigt und eingeweiht.
Sauerbach in Alferzhagen - Foto: Christian MelzerSauerbach in Alferzhagen - Foto: Christian Melzer Der Aggerverband hat im Rahmen eines wasserrechtlichen Ausbauverfahrens den Sauerbach im Bereich von 4 Privatgrundstücken auf einer Länge von 100 m aus einer Verrohrung befreit und renaturiert.

Ursächlich für diese Maßnahme war der anhand einer Videokamerabefahrung ermittelte marode Zustand des verrohrten Bachabschnittes.

Mit Grundstücksüberflutungen und Kellervernässungen musste jederzeit gerechnet werden.

Positive Effekte der Maßnahme:
  1. Vor dem Hintergrund der Zielsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, nämlich einen „guten ökologischen Zustand“ für unsere Gewässer zu erreichen, haben Gewässerrenaturierungen heutzutage noch mehr Bedeutung als in der Vergangenheit.
  2. Daneben wirken sich für den Aggerverband und damit für den Bürger, Gewässerrenaturierungen kostensenkend aus; aufwendige Kontroll- und Spülwageneinsätze sind bei offenen, natürlich fließenden Bachläufen nicht mehr notwendig.
  3. Optische Aufwertung und Bereicherung der Grundstücke durch naturnah in Garten integrierten, offenen Bachlauf
  4. Beseitigung der Überflutungsgefahr und Vermeidung zukünftiger Kellervernässungen
Fakten und Daten

Länge: 100 m
Kosten: 16.000 ,- €
Bauzeit: ca. dreieinhalb Wochen
Baumaschineneinsatz: : Bagger, Raupendumper, LKW

Maßnahmen im Einzelnen
  • Herstellung eines natürlichen, offenen geschwungenen Gewässerlaufes mit Profilbreiten zwischen 2 und 4 Metern und Profiltiefen von ca. 65 cm
  • Bau einer kleinen Kaskade
  • Profilsicherung durch kombinierte Bauweise (kubisches Grauwackebruchsteinmaterial in Erdreich versetzt)
  • Graseinsaat mit Rohrschwingel, Wiesenrispe und deutschem Weidelgras
  • Bepflanzung mit Schneeball, Haselnuss und Schlehe (noch ausstehend)
Durch die Herstellung und Entwicklung von unterschiedlichen Sohl- und Uferstrukturen entsteht Strömungs- und Substratvielfalt, die wiederum differenzierte Lebensräume für Tiere in dem bearbeiteten Bereich entstehen lassen.

Vielfalt, Eigenart und Schönheit von Natur und Landschaft konnten so auf einem Teilstück wieder hergestellt werden.

Durch großzügiges Entgegenkommen der Anlieger, der Mitwirkung der Stadt Wiehl, der Kreisverwaltung des Oberbergischen Kreises, dem Planungsbüro Donner und Marenbach sowie dem ständigen offenen Dialog zwischen Herrn Dietmar Graf (Ratsmitglied der Stadt Wiehl) als Vertreter der Bürger, haben der Aggerverband und die Stadt Wiehl die Maßnahme zur Zufriedenheit aller umgesetzt.

Fazit:
Beispielhaft gelungene Kooperation zwischen Bürgern und öffentlichen Institutionen.