Johanniter übernehmen Patenschaft über Krankenhilfe in Polen

(9. Februar 2008) "Bei uns leben die älteren Menschen in ihren Familien, und nur einer von 1000 Senioren ist in einem Heim untergebracht", erzählte der polnische Bürgermeister Jerzy Gacek bei seinem Besuch im Wiehler Johanniter-Haus.
"Das ist ein Quantensprung"

Doch finanzielle Hilfen für die ambulante Versorgung der Menschen leiste die Krankenversicherung "Nationaler Gesundheitsfonds" nicht, ergänzte Stanislaw Dobrzycki, der Direktor des Kreiskrankenhauses im polnischen Kreis Oborniki. Das Wiehler Johanniter-Tagespflegehaus ließ sich der polnische Bürgermeister Jerzy Gacek (rechts) von Leiter Peter Dünnwald zeigen.Das Wiehler Johanniter-Tagespflegehaus ließ sich der polnische Bürgermeister Jerzy Gacek (rechts) von Leiter Peter Dünnwald zeigen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe Rhein./Oberberg wird daher die Patenschaft über eine neu zu gründende Verleihstation in der Stadt Ryczywol im Kreis Oborniki übernehmen. Dies wurde am Dienstag, 29. Januar, beim Besuch einer polnischen Delegation bei den Johannitern in Rhein-Berg und Oberberg besprochen. Die Gäste hatten sich unter anderem das Johanniter-Familienzentrum "Schützeneich" in Burscheid sowie das Hospiz und das Tagespfleghaus in Wiehl angeschaut. Im Hospiz: Johanniter-Regionalvorstand Michael Adomaitis (von rechts), Deutschlehrer Adam Malinski und Stanislaw Dobrzycki, der Leiter des Kreiskrankenhauses Oborniki.Im Hospiz: Johanniter-Regionalvorstand Michael Adomaitis (von rechts), Deutschlehrer Adam Malinski und Stanislaw Dobrzycki, der Leiter des Kreiskrankenhauses Oborniki. "Die Verleihstationen stellen den Menschen Krankenbetten, Rollatoren oder Rollstühle kostenlos zur Verfügung", erklärt der ehrenamtliche Johanniter-Regionalvorstand Christian von Sierakowski aus Bergisch Gladbach. Von Sierakowski stammt aus dem Kreis Oborniki, durch seine privaten Kontakte war die Verbindung der Region im ehemaligen Posen zu den Johannitern zustande gekommen.

Familienstrukturen lösen sich auf

Neben Bürgermeister Jerzy Gacek und Krankenhausdirektor Stanislaw Dobrzycki gehörte Gemeinderatsmitglied Robert Zimny aus Ryczywol zu den Gästen. Der 33-jährige Historiker und Gymnasiallehrer wird sich ehrenamtlich um die Organisation der Verleihstation kümmern, den Raum für diese Einrichtung stellt die Kommune Ryczywol zur Verfügung. Gruppenbild vor dem Johanniter-Haus in Wiehl. Robert Zimny vom Gemeinderat in Ryczywol (rechts), Bürgermeister Jerzy Gacek (5. von rechts), Johanniter-Regionalvorstand Christian von Sierakowski (4.von links), Stanislaw Dobrzycki Direktor des Kreiskrankenhauses Oborniki (2. von links).Gruppenbild vor dem Johanniter-Haus in Wiehl. Robert Zimny vom Gemeinderat in Ryczywol (rechts), Bürgermeister Jerzy Gacek (5. von rechts), Johanniter-Regionalvorstand Christian von Sierakowski (4.von links), Stanislaw Dobrzycki Direktor des Kreiskrankenhauses Oborniki (2. von links). "Auch bei uns lösen sich die Familienstrukturen langsam auf", berichtete Bürgermeister Gacek während seines Besuchs. Vor allem die jungen Leute verließen die ländlichen Gebiete. Die Versorgung und Betreuung der Menschen müsse daher in seinem Land neu strukturiert werden. "Aber bis zu ihrem sozialen Netz mit seiner ganzen Palette an Diensten ist es für uns noch ein Quantensprung", meinte der Bürgermeister bei seinem Besuch zu den Johannitern.

Für den Betrieb der Verleihstation in Ryczywol sind die Johanniter nun auf Spenden angewiesen. Gesucht werden Krankenbetten, Rollstühle, Rollatoren, Medikamente, Verbandsmaterial und ähnliches.

Kontakt:

Wiehl, Ohlerhammer 14, Telefon 02262 762632, info(ät)juh-rheinoberberg.de
Bergisch Gladbach, Buchholzstraße 83, Telefon: 02202 29310, info(ät)juh-rheinoberberg.de