Gewachsen auch im Krisenjahr – Sparkasse präsentiert ihre Bilanz 2009

(8. April 2010) Die beiden Vorstandsmitglieder der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, Manfred Bösinghaus (Vorsitzender) und Hartmut Schmidt, präsentierten die Bilanz 2009 ihres Hauses.
Sparkasse Wiehl - Foto: Christian MelzerSparkasse Wiehl - Foto: Christian Melzer Weiter im Markt gewachsen
Trotz eines rekordverdächtigen Wachstumsdefizits Deutschlands von minus fünf Prozent im Jahr 2009 ist die Sparkasse im vergangenen Jahr weiter gewachsen. Die Bilanzsumme stieg um 1,2 Prozent auf 760 Millionen Euro. Wachstumsträger war das Einlagengeschäft mit einem Zuwachs von über 11 Millionen Euro. Mit fast 90 Millionen Euro neuen Darlehenszusagen bewegte sich auch das Kreditgeschäft weiterhin auf hohem Niveau.

Verbessertes Betriebsergebnis
Dank eines verbesserten Zinsüberschusses, gesunkener Sachkosten und stabiler Provisionserträge konnte das Betriebsergebnis deutlich verbessert werden.

Finanz- und Wirtschaftskrise: Ursache und Wirkung
Die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise sind für alle Volkswirtschaften enorm. So haben allein die USA 5,6 Billionen Dollar aufwenden müssen (immerhin 52 Prozent des Bruttoinlandsproduktes), um Banken und Wirtschaft zu stützen. In Deutschland waren es 810 und in Irland 709 Milliarden Dollar. Irland hat damit 266 Prozent seines BIP für die Krise opfern müssen. Es ist verständlich, dass an dieser Stelle der Ruf laut wird, die Verursacher – sprich Kreditwirtschaft – zur Wiedergutmachung und Prävention heranzuziehen. Dabei muss aber klar herausgearbeitet werden, wer originär und hauptsächlich für die Krise verantwortlich war; die Sparkassen jedenfalls nicht. Deshalb kann eine geplante Bankenabgabe auch nicht den Sparkassen- und Volksbankensektor treffen. Gerade diese Institute haben sich in der Krise durch ihre dezentrale Struktur als Hort der Stabilität und Sicherheit erwiesen. Außerdem haben sie durch die vollständige Institutssicherung ihre Hausaufgaben, was Kunden- und Einlagenschutz angeht, schon längst gemacht. Auch die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden tummelt sich nicht an virtuellen Kapitalmärkten, sondern leiht Leuten Geld, die sie kennt und denen sie zutraut, dass sie es auch wieder zurückzahlen können. Das Geschäftsmodell der Sparkassen ist eindeutig auf die Region, in der sie tätig sind, ausgerichtet.

WestLB
Die Verbindung zu den Landesbanken führt dazu, dass auch die Sparkassen Solidaropfer bringen müssen. Für die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden werden das im Jahr 2009 etwa 400.000 Euro sein, die als Ansparrücklage aus dem Gewinn 2009 gespeist werden.

Kreditgeschäft
An die gewerblichen und privaten Kunden konnten im vergangenen Jahr 88 Millionen Euro an neuen Krediten vergeben werden. Der Schwerpunkt lag dabei im gewerblichen Kreditgeschäft. Trotz starker Rezession, die besonders die exportorientierte Firmenkundschaft hart getroffen hat, entfielen 62 Prozent des Neugeschäftes auf den gewerblichen Bereich. Zusätzlich stehen den Firmenkunden nicht genutzte Kreditlinien in Höhe von 82 Millionen Euro zur Verfügung. Von Kreditklemme kann damit im Homburger Land keine Rede sein.

Marktanalyse Firmenkunden 2009
Dies drückt sich auch im Ergebnis einer Firmenkundenbefragung aus, die für das Geschäftsgebiet Wiehl und Nümbrecht durchgeführt wurde. Danach sind fast 70Prozent der Firmen Sparkassenkunden. 85 Prozent der Unternehmer beurteilen die Zusammenarbeit mit der Sparkasse als sehr gut und gut und 93 Prozent der Sparkassenkunden würden sich wieder für die Sparkasse Wiehl als Hausbank entscheiden.

Privates Kreditgeschäft
Das private Kreditgeschäft konzentrierte sich auch in 2009 wieder auf die Finanzierung von Wohneigentum. Der Löwenanteil entfiel dabei auf den Erwerb von gebrauchten Immobilien (77 Prozent). Die Finanzierungen von Neubauten sind weiterhin rückläufig. Sie machen nur noch 5 Prozent des Neugeschäftes aus. Allerdings bleiben Neubaugebiete, die insbesondere für junge Familien erschwinglich sind, auch Mangelware. In Wiehl-Neuklef hat das von der Sparkasse angebotene kleine Neubaugebiet inzwischen eine gute Resonanz erfahren. Stark zugenommen haben im Bereich der Wohnungsbaufinanzierungen die Ablösungen von anderen Kreditinstituten, insbesondere von Internetbanken. Von Vorteil ist dabei auch die enge Verzahnung mit dem Immobiliendienst und der Versicherungsagentur.

Zugenommen hat auch die Nachfrage nach energieeffizienten Sanierungen und Wohnraumsanierungen mit Förderung durch die KfW. Hierfür konnte die Sparkasse für ihren Privatkunden zinsgünstige Fördermittel in Höhe von 10 Millionen Euro besorgen. Ein Service, der wegen des hohen Sachbearbeitungsaufwands nicht von allen Kreditinstituten angeboten wird.

Trotz vermehrter Kurzarbeit und Rezession blieb die Konsumfreudigkeit ungebrochen. Die reinen Konsumfinanzierungen nahmen um über 10 Prozent zu. Begünstigt wurde diese Entwicklung durch die Abwrackprämie.

Einlagengeschäft
Die privaten Ersparnisse nahmen um 2 Prozent zu. Innerhalb des Einlagenbestandes setzte, begünstigt durch die steile Zinskurve, ein intensiver Umschichtungsprozess ein. Der zins- und sicherheitsbewusste Anleger nutzte das Zuwachssparen mit einer Laufzeit von fünf Jahren und sicherte sich damit langfristig einen attraktiven Zinssatz. Hier nahm der Bestand um 33 Millionen Euro zu. Im Gegensatz dazu der vorsichtige Anleger, dem Flexibilität wichtiger ist als eine hohe Verzinsung. Diese Anlegergruppe nutzte die variabel verzinsliche Spareinlage oder Tagesgeldkonten. Dieser Bestand nahm hier um 52 Millionen Euro zu. Geflossen sind diese Gelder aus fälligen Termingeldern und Wertpapieren, zu denen die Anleger aufgrund der volatilen Börsensituation in 2009 eher weniger vertrauen entwickelten.

Finanzdienstleistungen
Das duale Finanzdienstleistungsangebot wurde weiter ausgebaut. Über 60 Prozent der Privatkunden nutzen die Abwicklung über PC, iPod oder iPhone. Die Kundennutzung ist weiter gestiegen. Trotz vielfältiger Möglichkeiten, die das Homebanking bietet, bevorzugen die Kunden die persönliche Anlage- oder Kreditberatung. Das stationäre Serviceangebot mit acht Geschäftsstellen und 18 Geldautomaten für die über 43.000 Einwohner im Homburger Land bleibt die wichtigste Säule in im Vertriebsnetz. Durch den demographischen Wandel wird der stationäre Vertrieb mit einer individuellen und ganzheitlichen Beratung weiter an Bedeutung gewinnen. Hierfür stehen den Kunden gut ausgebildete Berater zur Verfügung. Auf der Grundlage einer guten Ausbildung zum Bankkaufmann werden die Nachwuchskräfte für anspruchsvolle Beratungsaufgaben bei der Sparkassenakademie zum Sparkassenfach- und Betriebswirt fortgebildet.

Sehr zufrieden sind Bösinghaus und Schmidt auch mit der Entwicklung der Girokonten, deren Zahl im laufenden Jahr wieder um 1.600 Stück gestiegen ist, trotz der irreführenden Werbung für die so genannten „kostenlosen“ Girokonten bestimmter Anbieter. Insbesondere im Jugendmarkt konnte die Sparkasse mit dem Betreuungskonzept „Giro-Uno“ viele junge Kunden gewinnen.

Zweigstellen
Die Zweigstellen spielen in der Kundenberatung und -betreuung nach wie vor die dominierende Rolle. Im Rahmen der Ganzheitlichen Beratung, die auf die Lebensumstände des Kunden ausgerichtet ist, beraten und betreut die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden ihre Kunden langfristig. Die Sparkasse interessiert nicht der „schnelle Euro“ – eine Philosophie, die sich auch im Jahr 2009 wieder bewährt hat.

Gemeinnütziges
220.000 Euro sind im Jahr 2009 an Spenden, Stiftungsnutzen, Erträgen aus dem PS-Los-Sparen und aus dem Sponsoring in das Homburger Land geflossen. Vereine, Schulen, kirchliche, soziale und gemeinnützige Einrichtungen haben davon profitiert. Allein in den letzten fünf Jahren sind insgesamt 1,3 Millionen Euro von der Sparkasse im Homburger Land verteilt worden.

Kleingeld ade
Zusätzlich hat die Sparkasse an zwei Schulen die Einführung eines Geldkarten gestützten Bestell- und Zahlungssystems für die Mensa-Nutzung gefördert.

Bestand und Ausbildung
Zum Jahresende 2009 beschäftigte die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden 167 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 18 Auszubildende, auf die sie besonders stolz ist. Im Januar 2010 konnte der Nachwuchs bei der Abschlussprüfung zum Bankkaufmann dreimal „Sehr Gut“, zweimal „Gut“ und einmal „Befriedigend“ vorweisen. Damit gehören die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden zu den erfolgreichsten Bankinstituten im Ausbildungswesen dieser Region.

KURS
Die Kooperation mit den heimischen Schulen wurde weiterentwickelt. So konnten neue Verträge mit dem Gymnasium und der Hauptsschule Nümbrecht abgeschlossen werden. Große Beachtung fand auch das Projekt „Ein Tag auf dem Chefsessel“, das mit dem Pädagogik-Kurs des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Wiehl durchgeführt wurde.

Bielsteiner Haus
Die Vorbereitungen für den Um- und Rückbau des ehemaligen „Weissenberger-Hauses“ in ein für das Ortsbild typisches Wohn- und Geschäftshaus sind nahezu abgeschlossen. Es besteht ein lebhaftes Interesse sowohl an den angebotenen Gewerbeflächen als auch an den Wohnungen. Dies drückt sich in einer Vielzahl von Reservierungen durch Interessenten aus. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass mit dem Baubeginn noch in diesem Jahr zu rechnen ist. Während der Bauphase werden die Mitarbeiter der Sparkassenfiliale in modernste „Bank-Container“ umziehen. Diese bieten den Kunden den Service und Komfort, den sie auch bisher gewohnt sind. Der ideale Standort wird derzeit in Abstimmung mit den Anliegern noch gesucht.