Bilanzpressekonferenz der Volksbank Oberberg eG

(18. Februar 2011) Die Volksbank Oberberg eG war auch im Jahr 2010 eine gesuchte Adresse. Vertrauen der Kundschaft war die Grundlage des geschäftlichen Erfolges.
Einmalig in NRW: Volksbank Oberberg ist TÜV-zertifizierter Ausbildungsbetrieb (v.l.)
Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen, Aufsichtsratsvorsitzender Christian Peter Kotz, Vorstandsmitglied Manfred Schneider
Einmalig in NRW: Volksbank Oberberg ist TÜV-zertifizierter Ausbildungsbetrieb (v.l.) Vorstandsvorsitzender Ingo Stockhausen, Aufsichtsratsvorsitzender Christian Peter Kotz, Vorstandsmitglied Manfred Schneider Nachfolgend der vollständige Pressebericht der Volksbank Oberberg eG zur Bilanzpressekonferenz vom 1. Februar 2011:

In einem gesamtwirtschaftlichen Umfeld, das Anfang des Jahres 2010 von verhaltenen und unsicheren Konjunkturaussichten geprägt war, ist die Volksbank Oberberg eG mit der geschäftlichen Entwicklung wieder außerordentlich zufrieden.

Das auf Sicherheit, Vertrauen, Nachhaltigkeit und persönlichem Kontakt zu Mitgliedern und Kunden basierende Geschäftsmodell unserer Bank konnte im Wettbewerb unter den Finanzdienstleistern weiter punkten.

Kräftige Wachstumsraten im Kredit- und Einlagengeschäft der Bank sowie eine nochmals verbesserte Ertragslage prägten das positive Gesamtbild.

In den vergangenen zwölf Monaten stießen zahlreiche Kunden neu in den Kreis der genossenschaftlichen Bankteilhaber. Insgesamt zählte die Volksbank 1.486 Neuzugänge. Aktuell liegt die Zahl der Mitglieder bei 27.214, d.h. die Volksbank Oberberg ist die größte Personenvereinigung im Oberbergischen.

Überaus erfreulich ist hier die Tatsache, dass diese Entwicklung durch einen sehr hohen Anteil an Neukunden geprägt ist - Ergebnis einer starken Teamleistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die durch ihr kompetentes und verlässliches Handeln das Vertrauen und die Zufriedenheit der Mitglieder und Kunden gewinnen bzw. stärken konnten.

Zeichen stehen auf Aufschwung

Das Geschäftsjahr 2010 vollzog sich vor dem Hintergrund eines besseren Konjunkturverlaufes positiver als ursprünglich prognostiziert.

Gemessen an unseren europäischen Nachbarn war Deutschland das Land, in dem die Konjunktur am steilsten nach oben zeigte.

Der stärkste Wachstumsschub seit der deutschen Wiedervereinigung lässt nach der einschneidenden Rezession in 2009 auch die Konjunkturaussichten für 2011 positiv erscheinen.

Dabei sind die Folgen der Finanzmarkt-, Wirtschafts- und Staatsschuldenkrise weltweit, in der Euro-Zone und auch in Deutschland bei weitem noch nicht überwunden. Gerade Letztere stellt gegenwärtig laut dem Bundesverband deutscher Banken das höchste Risiko für die konjunkturellen Perspektiven und die Finanzmarktstabilität dar.

Aufschwung auch im Oberbergischen

Trotz allem oder gerade deshalb stimmt die aktuelle wirtschaftliche Situation in unserer Region optimistisch. Im aktuellen Konjunkturbericht der Handelskammer zu Köln heißt es wörtlich: „Ungeachtet des frühen Wintereinbruchs hat sich die Stimmung unter den rund 1.800 befragten Unternehmen des IHK Bezirks Köln zum Jahresbeginn erneut verbessert. (…) Zum Jahreswechsel 2009/10 hatten sich viele Unternehmen darauf eingestellt, dass der Tiefpunkt der Rezession noch bevorsteht. Die gute Stimmung ist daher auch Ausdruck der Erleichterung, dass sich die pessimistischsten Prognosen so nicht bewahrheitet haben.“

Die positiven Tendenzen gelten branchenübergreifend sowohl für Industrie und Handwerk als auch für den Groß- und Einzelhandel und für den Dienstleistungsbereich. Auf den Oberbergischen Kreis bezogen haben sich die positiven Trends zwar etwas später als im übrigen Kammerbezirk eingestellt, sind jedoch im Ergebnis durchaus vergleichbar. Dies hatte naturgemäß auch stärkende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Im Oberbergischen Kreis lag die Arbeitslosenquote zum Jahresende mit 6,5 Prozent um 0,9 Prozentpunkte unter dem Dezemberwert 2009. Im Kammerbezirk liegt sie aktuell bei 8,2 Prozent und bundesweit bei 7,2 Prozent.

Geschäftsentwicklung

Auch die Entwicklung der Volksbank Oberberg in 2010 war geprägt von einem mehr als planvollen Verlauf.

Die Bilanzsumme stieg zum Stichtag 31.12. um 5,72 Prozent oder 128,9 Millionen Euro auf nunmehr 2,38 Milliarden Euro an.

Kreditgeschäft auf historisch gutem Niveau

Motor der Gesamtentwicklung war mit einem Wachstum von 127,4 Millionen Euro oder 7,24 Prozent erneut das Kreditgeschäft. Die Gesamtposition der Kundenforderungen beträgt zum Bilanzstichtag 1,887 Milliarden Euro.

Mit Gesamtbewilligungen in Rekordhöhe, sie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent auf 485,1 Millionen Euro, konnten wir neue Marksteine setzen.

Allein im Firmenkundengeschäft stiegen die Zusagen für Betriebsmittelkredite um 42 Prozent und Investitionskredite um 68 Prozent. Verlässlichkeit in der Begleitung des Mittelstands zeichnete sich hier aus.

Privatkundenkreditgeschäft und Wohnungsbaufinanzierungen nochmals ausgebaut

Die Gesamtbewilligungen im Privatkundenkreditgeschäft und bei den Wohnbaufinanzierungen stiegen im Berichtsjahr um 24 Prozent.

Marktführer im Fördermittelgeschäft

Bei der Vermittlung öffentlicher Finanzierungshilfen für Privat- und Firmenkunden bauten wir 2010 mit 673 Vorhaben (+ 14,7 Prozent) und einem Finanzierungsvolumen von 58,9 Millionen Euro (+ 38,2 Prozent) unsere führende Rolle in der Region noch einmal kräftig aus.

Kundeneinlagen legen erneut zu

Auch die Kundeneinlagen legten nach den starken Jahren 2008 und 2009 im Berichtsjahr noch einmal kräftig zu. Im klassischen Kundengeschäft konnten wir diese um 4,8 Prozent auf 1,323 Milliarden Euro steigern. Die Gesamtposition der Einlagen erfuhr eine Steigerung von 4,3 Prozent und beträgt zum 31.12.2010 1,620 Milliarden Euro.

Vertrauen statt Produktvertrieb

Grundlage für diese erneut guten Werte ist eine ausschließlich kunden- und bedarfsorientierte Beratung,die statt provisionsorientiertem Produktvertrieb auf einer ganzheitlichen und kompetenten Betreuung unter Berücksichtigung der persönlichen Wünsche und Zukunftsziele unserer Mitglieder und Kunden fußt.

Erfolgsmodell EOG

Beispielhaft ist hier EOG zu erwähnen, die ethisch-ökologische Geldanlage – im Übrigen eine Produktentwicklung unserer Auszubildenden – die dem Anleger die Möglichkeit gibt, eine attraktive Verzinsung zu erzielen und gleichzeitig vor Ort Gutes zu tun. Im ersten Jahr platzierten 500 Anleger insgesamt 8,9 Millionen Euro in diese Anlage und so konnten wir vor kurzem über 12.600 Euro an die jeweiligen Spendenempfänger auszahlen.

Auslands- und Immobiliengeschäft stabil

Das Auslandsgeschäft der Bank war auf dem gewohnt hohen Niveau stabil, wobei in Folge ebenfalls stabilerer Märkte der Absicherungsbedarf deutlich nachgelassen hat.

Auch die Immobilienvermittlung unseres Hauses zeigte sich in einem gut funktionierenden Markt robust und erfolgreich. Insbesondere der Entwicklung im nördlichen Teil unseres Geschäftsgebietes werden wir zukünftig mit einem noch stärkeren personellen Engagement Rechnung tragen.

Marktposition weiter ausgebaut

Gerade die Kunden- und Kontenentwicklung ist Maßstab unserer Marktanteilsgewinne in der Region. Über 1.200 neue Kunden eröffneten im vergangenen Jahr rund 1500 neue Girokonten (+ 2,5 Prozent). Der Girokontenstand stieg auf 57.451 Stück. Insgesamt unterhalten aktuell circa 86.000 Kunden 166.000 Konten in unserem Hause.

1.486 neue Teilhaber der Volksbank

Die Anzahl der Bankteilhaber konnte um 5,8 Prozent auf 27.214 gesteigert werden. Die Rechtsform und Leitidee – Hilfe zur Selbsthilfe, Eigenverantwortung - erfahren weiterhin eine Renaissance.

Ertragslage – deutlich über unseren Planungen

Nach einem ausgesprochen erfolgreichen Jahr 2009 verbesserte sich wachstums- und strukturbedingt das aus Zins- und Provisionsüberschuss zusammengesetzte Rohergebnis um 17 Prozent auf 62,6 Millionen Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen stiegen um 5,3 Prozent, das Betriebsergebnis der Bank wuchs gegenüber dem Vorjahr um 30,5 Prozent an. Der Jahresüberschuss nach Bewertungen und Risikovorsorge sowie nach Abzug der Steuerlast beträgt 7,5 Millionen Euro und übersteigt den Vorjahreswert nochmals um 10 Prozent.

Aus 49 Cent wird 1 Euro

Wer wissen möchte, wie effektiv eine Bank arbeitet, der blickt bekanntermaßen auf die Cost Income Ratio. Dieser Wert zeigt an, wie viel Cent ein Unternehmen investieren muss um einen Euro zu erlösen. Im Durchschnitt der deutschen Banken lag dieser Wert in 2010 bei über 60 Prozent. Die Volksbank Oberberg unterstreicht ihre betriebswirtschaftliche Stärke mit einer nochmals verbesserten Kennziffer von 49,1 Prozent.

Unsere Mitarbeiter – engagiert, kompetent und voller Antrieb

Der Erfolg der Volksbank Oberberg in einem hart umkämpften Markt hängt vor allem von der Kompetenz und der Leistungsstärke unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ab, die sich mit hohem persönlichem Engagement für die Kunden und Mitglieder einsetzen.

Deshalb liegt uns die fachliche sowie persönliche Aus- und Weiterbildung unseres Teams besonders am Herzen. Die Volksbank Oberberg fördert hier nicht allein die Fachkompetenz der Mitarbeiter in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen sondern entwickelt auch die verhaltensbezogenen Fähigkeiten weiter. Ein attraktives Arbeitsumfeld, gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten, ein gutes Betriebsklima mit flachen Hierarchien und ein offener und vertrauensvoller Umgang miteinander bilden ein leistungsförderndes Umfeld.

Unsere Ausbildungsstandards – vom TÜV zertifiziert

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Unser Antrieb ist stets etwas mehr zu leisten, als unsere Mitglieder und Kunden von uns erwarten. Das beginnt bereits in der Ausbildung unserer Nachwuchskräfte. Wir bilden für den eigenen Bedarf aus, das heißt: In zweieinhalb Jahren durchlaufen die Auszubildenden alle Abteilungen der Volksbank Oberberg und werden so „fit“ für die berechtigt hohen Ansprüche unserer Mitglieder und Kunden an uns gemacht. Nach erfolgreichem Abschluss übernimmt die Bank alle Absolventen in ein Angestelltenverhältnis.

Den jungen Bankkaufleuten stehen dann die Türen offen für ein berufsbegleitendes Studium bei der Frankfurt School of Finance and Management oder dem BankColleg. Die genossenschaftseigenen Akademien in Rösrath-Forsbach und auf Schloss Montabaur runden mit einem breiten Seminar- und Studienangebot diese Palette der Berufsentwicklung ab.

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen mit ihrem Wissen, ihrem Engagement und ihrem Innovationspotenzial einen bedeutenden Unternehmenswert für unser Haus dar. Deshalb ist unser Hauptaugenmerk darauf ausgerichtet, ihnen entsprechend ihrem Wissen und Können eine optimale Ausbildung und anschließende Aufgabenstellung zu ermöglichen. Unsere Ausbildungsstandards wurden von einem externen und unabhängigen Institut auf den Prüfstand gestellt und als erstem Kreditinstitut in Nordrhein-Westfalen mit der Zertifizierung durch den TÜV Saarland belohnt. In 2010 haben sieben Auszubildende und gerade in diesen Tagen weitere 10 Auszubildende ihre Prüfung zur Bankkauffrau beziehungsweise zum Bankkaufmann vor der IHK zu Köln erfolgreich absolviert.

13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten nach längerfristigen Fortbildungsmaßnahmen an den vorgenannten Bildungseinrichtungen nach entsprechendem Leistungs- und Wissensnachweis in 2010 ihre Diplome zum Bankfachwirt, Bankbetriebswirt, Diplomkaufmann, Finanzplaner oder Finanzökonom in Empfang nehmen.

Gleich fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter feierten im vergangenen Jahr ihr vierzigjähriges Berufsjubiläum. Weitere 31 Damen und Herren wurden für ihr 25-jähriges beziehungsweise 10-jähriges Engagement geehrt.

Unsere Geschäftsstellen – Gelebte Nähe in freundlichem Ambiente

Nah an den Menschen zu sein, ist ein wesentlicher Anspruch der Volksbank Oberberg eG. Mit unseren 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 28 - bald 29 Geschäftsstellen - wollen wir diesem gerecht werden.

Am 9. Januar 2010 eröffneten wir unsere neue, 28. Geschäftsstelle in Engelskirchen-Loope. Ein wahres Schmuckstück ist dort in der alten Fabrik an der Overather Straße entstanden. Dies finden auch die Bürgerinnen und Bürger aus Loope und Umgebung. Die zahlreichen Kontoneueröffnungen sprechen für sich.

In Radevormwald führten wir ebenfalls in den vorhandenen Räumlichkeiten in der Schlossmacherstraße Modernisierungs- und Erweiterungsmaßnahmen durch, die wir am 3. und 4. Juli im Rahmen des Stadtfestes der Öffentlichkeit vorstellten.

Am 28. August konnten nach einer Rekordumbauzeit von knapp sechs Wochen die Kunden unserer Niederlassung in Nümbrecht ihre modernisierte und großzügig umgestaltete Geschäftsstelle „Am Dorfplatz“ wieder nutzen.

Das Gleiche galt am 18. September für unsere Niederlassung in Gummersbach am Bismarckplatz. Hier konnten wir im Rahmen des Umbaus einen wenig genutzten Durchgang von der Moltkestraße zum Bismarckplatz in unseren 24 Stunden-Selbstbedienungsbereich integrieren und das Service- und Beratungsangebot im Erdgeschoss größer, moderner und mit mehr Diskretion ausstatten. In Hückeswagen haben wir den alten Standort am Etapler Platz aufgegeben, da diese Räumlichkeiten zwischenzeitlich zu klein geworden waren. Eine neues Beratungszentrum entsteht zurzeit in einem alten, denkmalgeschützten Haus an der Bahnhofstraße, wo bisher das Straßenverkehrsamt unser Mieter war. Zum Jahresende 2011 werden wir somit in zwei unmittelbar nebeneinander liegenden Gebäuden für die Hückeswagener vor Ort sein. Der Personalbestand, der sich seit der Fusion 2004 bereits verdoppelt hat, wird nach dem Umzug in das neue Gebäude noch einmal aufgestockt.

Auch hier in Wiehl haben wir zum Jahreswechsel den Bereich Service und Beratung in Teilen umgebaut, um mehr und diskretere Beratungsmöglichkeiten zu realisieren.

Unsere Sozialbilanz für die Menschen in der Region

Die Volksbank Oberberg eG ist sich als Teil der Gesellschaft ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Starke und erfolgreiche Mitglieder der Gesellschaft sollten einen Beitrag für ein noch besseres und lebenswerteres Umfeld leisten. Schließlich konkurrieren auch Wirtschaftsregionen untereinander – und das nicht erst im Zeitalter des demografischen Wandels. Je besser die Infrastruktur, das Arbeitsplatzangebot und die Lebensqualität, umso mehr Anziehungskraft hat eine Region. Als erfolgreiche Genossenschaftsbank haben wir die Möglichkeiten und den Willen, unseren gesellschaftlichen Beitrag auf vielfältige Weise zu leisten:

Die Volksbank Oberberg ist Arbeitgeber für 420 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Tendenz steigend – Mit nahezu 20 Millionen Euro Personalaufwand wird somit Kaufkraft in und für Oberberg geschaffen.

Investitionen, die die Bank in Gebäude und Technik tätigt, bedeuten in den meisten Fällen Aufträge für heimische Dienstleister und Handwerker.

Unsere Mitglieder erhalten eine Dividende in Höhe von zurzeit fünf Prozent auf ihre Geschäftsanteile. Das machte in 2010 einen Betrag von 2,04 Millionen Euro aus.

Vereine und gemeinnützige Institutionen unterstützten wir in einer Größenordnung von 350.000 Euro und die Städte und Gemeinden in unserem Geschäftsgebiet freuten sich über Steuerzahlungen auf gutem und stabilem Niveau.

Das soziokulturelle Engagement unserer Auszubildenden hat nach EOG bereits ein Nachfolgeprojekt gefunden. Dieses heißt „SozialGenial – Schüler engagieren sich“. Mit diesem Projekt möchten wir gemeinsam mit unserer Zentralbank, der WGZ Bank, gesellschaftliches Engagement von Schülerinnen und Schülern unserer KURS-Partner (KURS: Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen) fördern und hierbei die Ideen der jungen Menschen gezielt unterstützen. Unsere Auszubildenden betreuen dieses Projekt.

Soeben haben wir unsere neunte KURS-Partnerschaft mit der Roseggerschule – Förderschule für Lernbehinderte in Waldbröl besiegelt. Eine Kooperation, die uns besonders am Herzen liegt. Bringen wir doch durch eine Partnerschaft mit einer Förderschule für Schülerinnen und Schüler – gleich welcher Art - zum Ausdruck, dass wir als Volksbank gerade auch dort unterstützen müssen, wo die individuellen Möglichkeiten seine persönlichen Ziele zu erreichen, begrenzt sind.

In der Realschule Waldbröl betreuen wir im Übrigen die erste Schülerfirma im Oberbergischen zur Herstellung und zum Vertrieb von Pralinen. „Naschwerk“ ist natürlich eine eingetragene Genossenschaft. Das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung ist zunehmend modern und trifft die Bedarfslage einer sich verändernden Gesellschaft.

Im vergangenen Jahr haben wir gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis die zweite Auflage des Zukunftspreises Demografie durchgeführt. Er zeigte auf, wie wichtig gemeinschaftliches Agieren und Netzwerke untereinander im Umgang mit den Herausforderungen des demografischen Wandels sein können. 10.000 Euro an Preisgeldern sind in diesen Wettbewerb geflossen. Er soll eine Fortsetzung in 2012 finden.

Ein Ort der Kommunikation

Im Rahmen unserer Informationsveranstaltungen, die wir regelmäßig anbieten, begrüßten wir zu GalerieGesprächen und UnternehmerForen im vergangenen Jahr unter anderem Reiner Calmund, den Unternehmer und Gründer von OBI Manfred Maus, sowie, wegen des großen Anklangs, zum zweiten Mal den Rechtsanwalt Ingo Lenßen in unserem Haus.

Mittlerweile zur festen Einrichtung ist auch unsere Ausstellungsreihe „Galerie – Kunst in der Bank“ geworden. Sowohl ein treues Stammpublikum als auch viele neue Gäste sahen in 2010 Ausstellungen der Künstlerinnen Marie-Gabrielle Carrassan und Anne Fabeck.

Mit einer großen Abschlusspräsentation und Siegerehrung in unseren Räumen endete ein weiterer Wettbewerb mit der Oberbergischen Volkszeitung, diesmal unter dem Titel „Die Goldene Parkbank – Mein schönster Platz“. Gewonnen hat übrigens das „Lügenbrückchen“ am Kerberg in Gummersbach.

Unsere Mitgliederinformationsabende, die wir ebenfalls regelmäßig in unseren Niederlassungen durchführen, fanden diesmal in Gummersbach und Morsbach statt. Über 1.000 Mitglieder informierten sich über ihre Volksbank Oberberg. Gastredner war der Kabarettist Jörg Burkhardt.

Fazit und Ausblick

Nachdem Deutschland und auch unsere Oberbergische Region in 2009 die schärfste Rezession der Nachkriegszeit verarbeiten musste, stabilisierte sich die Wirtschaft in 2010 schneller und kräftiger als viele erwartet hatten. Das erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt lag mit einem Zuwachs von 3,4 Prozent deutlich oberhalb der Prognosen, wobei der Aufschwung im zweiten Halbjahr auch verstärkt unser Geschäftsgebiet erreichte. In diesem Umfeld entwickelte sich auch unsere Bank mehr als planvoll. Die Kundenpositionen im Kredit- und Einlagengeschäft stiegen dynamisch, die Zahl der neuen Kunden, Mitglieder und Konten übertraf unsere bereits ambitionierten Ziele spürbar.

Ebenso konnte die Ertragslage nochmals deutlich ausgebaut und somit die innere Substanz der Bank gestärkt werden. Wichtige Vorraussetzungen, um nachhaltig in Personal und deren Kompetenz sowie in Kundennähe und somit Standorte zur langfristigen Existenzsicherung der Bank investieren zu können.

Für das laufende Geschäftsjahr 2011 erwarten wir nach einem erfreulichen Start eine weitere gesamtwirtschaftliche Erholung auf allerdings im Vergleich zu 2010 niedrigerem Niveau. Damit sollte der Arbeitsmarkt, somit die Konsumausgaben und Investitionen der privaten Haushalte in der Region, auch 2011 die wirtschaftliche Entwicklung stützen.

Leicht dämpfend dürften sich der zu erwartende, geringe Anstieg der Inflation, die steigenden Beiträge zur Arbeitslosen- und zur Krankenversicherung sowie die angekündigten Steigerungen der kommunalen Gebühren und Abgaben auswirken.

Weltweit, in Europa und Deutschland werden die Bemühungen zur Konsolidierung der Staatsfinanzen weiter in den Focus der Marktteilnehmer rücken, wobei uns die Unsicherheiten auf den internationalen Finanzmärkten noch eine Zeit begleiten werden und immer wieder zu Korrekturen und Rückschlägen führen können.

Die Kreditwirtschaft wird sich intensiv mit neuen aufsichtsrechtlichen Themen wie Basel III, Bankenabgabe, Einlagensicherung etc. auseinandersetzen müssen.

Die in Folge der Finanzmarktkrise entwickelten hektischen Reflexe treffen alle Institute gleichermaßen, unabhängig von ihrer Größe, Geschäftsmodelle, Risikoprofile, Regionalität oder Globalität. Wir kritisieren daher weiterhin die undifferenzierte Vorgehensweise und Ausgestaltung, da sie grundsätzlich nicht auf die Ursachen sondern lediglich die Auswirkungen unangemessener Geschäftsstrategien zielt und im Besonderen übersieht, dass Volks- und Raiffeisenbanken weder Verursacher noch Geschwächte der Finanzmarktkrise waren.

Institute mit einer Bankenabgabe und neuen Einlagensicherungssystemen zur lediglich begrenzten Sicherung von Einlagenpositionen zu belasten, die ihrerseits über ein seit mehr als acht Jahrzehnten hinweg funktionierendes System der Institutssicherung verfügen, ist unplausibel, ungerecht und kann nur der Subventionierung riskanter Geschäftsmodelle anderer großer Banken dienlich sein.

Die Volksbank Oberberg erfüllt bereits heute die künftigen Eigenkapitalforderungen und wird auch die Belastungen der Bankenabgabe bzw. Einlagensicherung auf Grund der soliden betriebswirtschaftlichen Verfassung bequem verkraften.

Konsequent werden wir unsere bisherige geschäftspolitische Ausrichtung fortführen und mit der Eröffnung der 29. Filiale in Gummersbach-Niederseßmar im Früjahr 2011 ein weiteres Stück Kundennähe praktizieren.

Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in 2011 auf dem soliden Fundament einer robusten betriebswirtschaftlichen Verfassung mit qualifizierten sowie motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unsere Marktposition weiter ausbauen werden.

Ebenso erwarten wir auf gutem Niveau eine stabile Entwicklung der Ertragslage, die zu einer nochmaligen Stärkung der inneren Substanz beitragen sollte.