Jokneam feierte ein großes Fest

(4. Juli 2007) Eigentlich sei man immer davon ausgegangen, dass Jokneam schon eine "Stadt" sei und habe sich deshalb gewundert, zur Verleihung der Stadtrechte eingeladen zu werden, so formulierte es Thomas Gaisbauer, 1. Beigeordneter der Stadt Wiehl, am 28. Juni 2007 bei einem Empfang im Rathaus von Jokneam in Israel.
Thomas Gaisbauer, der in Vertretung des Bürgermeisters Werner Becker-Blonigen mit seiner Frau Stephanie die Einladung zu den Feierlichkeiten gefolgt war, zeigte sich sehr beeindruckt von der Stadt Jokneam, die er zum ersten Mal besuchte. Mit ihm war Gerhard Hermann, Vorsitzender des Freundeskreises Wiehl-Jokneam mit seiner Frau Iris der Einladung zu den Festlichkeiten gefolgt. Zum Empfang am Vormittag des 28. Juni waren Vertreter weiterer Partnerstädte aus Italien und Frankreich angereist, zusammen mit Vertretern der jeweiligen Botschaft. Sie alle überbrachten Grußworte und Glückwünsche. Im Namen der Stadt Wiehl überreichten Thomas Gaisbauer und Gerhard Hermann neben der Grußbotschaft des Wiehler Bürgermeisters ein Bild der Wiehler Künstlerin Renate Schmidt-Ahrendts mit dem Titel "Freunde" sowie eine Modellachse der Firma BPW als Symbol für weltweite Verbindungen. Gerhard Hermann hob hervor, dass man Jokneam in Wiehl und Umgebung sehr gut kenne und beglückwünschte Bürgermeister Simon Alfasi und alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu der exzellenten Entwicklung. Von einer Stadt, die 1980 um die 6000 Einwohner zählte, entwickelte sie sich inzwischen auf 21.000 Bewohner, mit einem Infrastrukturangebot, das sowohl schulische, kulturelle wie sportliche Entwicklungsmöglichkeiten bietet, wie Arbeitsplätze in modernsten Betrieben und Angebote für ältere Menschen. Ein Platz, der zum Anziehungspunkt wurde. Nach dem Empfang wurde den Besuchern die nahe gelegene Stadt Akko gezeigt, und bei "Abu Christo" die sprichwörtliche Gastfreundschaft mit reichhaltiger und guter arabischer Küche in die Tat umgesetzt. Der Abend brachte den Höhepunkt der Festlichkeiten. Nach einem Empfang für die angereisten Minister (Innenminister, Sozialminister und Minister für Infrastruktur), die internationalen Gäste sowie Jokneamer Bürger begann unter freiem Himmel ein eindrucksvolles Festprogramm. Nach dem musikalischen Auftakt durch das Jugendorchester Jokneam, Ansprachen des Bürgermeisters Simon Alfasi und der anwesenden Minister boten Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine perfekte Show. In musikalischen Szenen, mit Tänzen und Videoeinspielungen wurde an die Geschichte und Entwicklung der Stadt erinnert. Laserlicht und Musik untermalten gekonnt das Programm, wozu auch die Komposition einer Hymne auf Jokneam gehörte. Eine zum Himmel schwebende Synagoge, ein riesiges Feuerwerk und viele andere Show-Einlagen machten deutlich, dass man sich die Feier zur Verleihung der Stadtrechte etwas kosten ließ. Es war ein beispielhaftes Zusammenspiel der Verantwortlichen und der begabten Akteure aller Altersgruppen. Musik und Tanz und eine lange Nacht gab es für alle nach dem offiziellen Programm. Nach dem gelungenen Fest verabschiedeten sich die Wiehler am nächsten Morgen, um noch zwei Tage in Jerusalem zu verbringen, nachdem sie von Sonntag bis Mittwoch viele Sehenswürdigkeiten im Norden des Landes besucht hatten. Sie besuchten den Golan, Haifa, Nazareth, den See Genezareth und den ehemaligen Verteidigungsstützpunkt, Mount Beital. Bei ihren Besichtigungen erlebten sie die Gegensätze des Landes: Blühende Landschaften, weitreichende Plantagen und Felder, reiche Kultur, gespeist durch viele Nationen, modernste Technik, Jahrtausende alte Geschichte, neue Straßennetze, eine rege Bautätigkeit aber auch Umweltprobleme, die noch zu bewältigen wären. Ebenso fehlte nicht die Begegnung mit der Vergangenheit des Dritten Reiches. Der Besuch der Gedenkstätte Lohame Hagetaot gehörte zum Programm. Auch die aktuelle Problematik der Grenzgebiete zu Syrien, zum Libanon und zu palästinensischen Gebieten wurde durch Besichtigung und Erläuterungen deutlich. Am meisten beeindruckte sie aber wiederum die Gastfreundschaft der Israelis, die sich den Besuch etwas kosten ließen. Mit einem herzlichen Dankeschön und dem Versprechen, wieder zu kommen, verabschiedeten sie sich von ihren Gastgebern. Ein baldiges Wiedersehen wird es bereits Ende Juli diesen Jahres geben, wenn der Jokneamer Bürgermeister Simon Alfasi mit seinem Stellvertreter Josi Amos nach Wiehl kommt, um gemeinsam mit der zu dieser Zeit in Wiehl weilenden Jokneamer Besuchergruppe an der offiziellen Einweihung des Jokneam-Platzes teilzunehmen.

Es wird noch eine Weile dauern, bis alle Eindrücke verarbeitet sind. Allein die annähernd 1000 Fotos warten auf Bearbeitung.

Iris und Gerhard Hermann