Luftbild der Hauptstelle Wiehl-Faulmert
Am 02.11.1972 nahmen 7 Menschen mit Behinderung unter der fachlichen Anleitung und Betreuung von 4 hauptamtlichen Fachkräften die Arbeit in der von der Stadt Wiehl erworbenen ehemaligen „Faulmerter Volksschule“ auf.
Heute hat sich die BWO Behinderten Werkstätten Oberberg GmbH zur größten Behinderteneinrichtung im Oberbergischen Kreis für Menschen mit Behinderung entwickelt, die aktuell 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 220 hauptamtliche Fachkräfte an den mittlerweile 3 Standorten beschäftigt.
Bereits 1963 gründeten engagierte Eltern den „Verein zur Förderung und Betreuung behinderter Kinder Oberbergischer Kreis e.V.“
Zunächst beschäftigte sich der Vorstand mit der Gründung einer „Tagesförderstätte für geistig und körperlich behinderte Kinder“ in Derschlag, in der über 30 Kinder betreut und schulisch gefördert wurden.
Nachdem das „Schulpflichtgesetz für körperlich und geistig behinderte Kinder“ durch die damalige Politik beschlossen wurde, fasste 1970 der Kreistag des Oberbergischen Kreises den Beschluss, die Trägerschaft für die ins Leben gerufene „Helen Keller Schule“, damals noch in Derschlag, zu übernehmen, die zu einem späteren Zeitpunkt in Oberbantenberg errichtet wurde.
Somit war die schulische Förderung auf gesetzlicher Grundlage gesichert und der engagierter Elternverein stieg in die Planung der nachschulischen Förderung und Betreuung ein und gründete gemeinsam mit dem „Landesverband für spastisch Gelähmte und andere Körperbehinderte e.V.“, Düsseldorf im Jahre 1972 die „BWO Behinderten Werkstätten Oberberg GmbH“.
Dies war die Geburtsstunde der „BWO Behinderten Werkstätten Oberberg GmbH“.
Von Beginn an stieg durch die Anzahl der jährlichen Schulabgängerinnen und Schulabgänger, aber auch durch andere Menschen mit Behinderung, die bis zu diesem Zeitpunkt noch keine schulische Förderung durchlaufen hatten, kontinuierlich der Bedarf an Arbeitsplätzen und die Entwicklung und Erweiterung der BWO nahm ihren Lauf. Die ehrenamtliche Geschäftsführung wurde durch die Vorstandsmitglieder, Fritz Rau, Bergneustadt, Walter Bremer, Ründeroth und zu einem späteren Zeitpunkt durch Kurt Pflitsch, Oberbantenberg ausgeführt.
Der 1. Werkstattleiter der BWO war bis zum Jahre 1982 Wilhelm Lenz.
Zweigstelle Lichtenberg
Die baulichen Planungen und deren Umsetzung in der BWO wurden immer den Anforderungen der aufzunehmenden Menschen mit Behinderung angepasst.
So entstand bereits im Jahre 1985 die erste Zweigstelle in Morsbach-Lichtenberg, die heute 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Kommunen Waldbröl, Morsbach und Reichshof beschäftigt.
2006 fand die Inbetriebnahme einer weiteren Zweigstelle in Wiehl-Bomig statt. Hier entstand insbesondere eine 1.000 qm große Metallverarbeitung, Wäscherei und Heizmangel, 5 Arbeitsgruppen sowie Räumlichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit besonders hohem Pflegebedarf.
Zweigstelle Wiehl-Bomig
Durch die Zusammenarbeit mit zahlreichen Industriekunden, öffentlichen und kommunalen Auftraggebern, Kunden aus dem Hotel- und Gaststättenbereich sowie einer großen Anzahl von Privatkunden ist es der BWO in der Vergangenheit gelungen, interessante und anspruchsvolle Arbeiten im Elektro-, Montage-, und Verpackungsbereich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern anzubieten.
Ebenso hat sich der Dienstleistungsbereich „Garten- und Landschaftsbau“, „Wäscherei/Heizmangel“, „Druckerei“ sowie der Verkauf von Mittagsverpflegung einschließlich dem personellen Service für Schülerinnen und Schüler in Oberbergischen Schulen in den letzten Jahren sehr stark erweitert.
Neu aufgenommene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der BWO werden im „Eingangsverfahren“ und dem zweijährigen „Berufsbildungsbereich“ unter sehr intensiver und fachlicher Begleitung auf die zukünftigen Aufgaben vorbereitet.
Bei einer sehr positiven Beurteilung der vorhandenen Fähigkeiten bemüht sich die BWO, Arbeitsplätze außerhalb der Werkstatt in Industriebetrieben, des Handwerks, der Landwirtschaft und der Gastronomie für diese Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.
Auch wenn die Zweigstelle Bomig in 2006 neu errichtet wurde, so ist die Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen. Es steht jetzt schon fest, dass in den nächsten 10 – 12 Jahren weitere 300 Werkstattplätze durch die BWO neu zu schaffen sind, damit den anstehenden Neuaufnahmen ebenfalls Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden können.
Seit Gründung der BWO vor 40 Jahren war und ist es den Verantwortlichen immer wichtig gewesen, dass jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter mit Behinderung, der das Förder- und Betreuungsangebot in Anspruch nehmen möchte, den „Lebensraum“ erhält, in dem er seine individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten einsetzen und auch weiterentwickeln kann und in dem sie und er sich wohlfühlt.
Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums lädt die BWO am Samstag, den 25.08.2012 in der Zeit von 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr alle interessierten Bürger, Freunde und Förderer nach Faulmert zu einem „Tag der offenen Tür“ mit buntem Programm und vielen Überraschungen herzlich ein.