Bilanzpressekonferenz der Volksbank Oberberg

(7. Februar 2013) Am 29. Januar fand die Bilanzpressekonferenz der Volksbank Oberberg statt. Die Volksbank Oberberg konnte auch im abgelaufenen Geschäftsjahr ihre ambitionierten Planungen realisieren und in einem intensiven Wettbewerbsumfeld weitere Marktanteile gewinnen.
Von links: Manfred Schneider – stv. Vorstandsvorsitzender, Ingo Stockhausen – Vorstandsvorsitzender, Christian Peter Kotz – Aufsichtsratsvorsitzender, Thomas Koop – VorstandsmitgliedVon links: Manfred Schneider – stv. Vorstandsvorsitzender, Ingo Stockhausen – Vorstandsvorsitzender, Christian Peter Kotz – Aufsichtsratsvorsitzender, Thomas Koop – Vorstandsmitglied Als größtes selbständiges Kreditinstitut im Oberbergischen war die von Kontinuität und Verlässlichkeit geprägte strategische Ausrichtung auf den Säulen einer dezentralen Vertriebspolitik mit hochmotivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Garant für eine erneut erfolgreiche Entwicklung.

Kräftige Zuwachsraten im Kredit- und Einlagengeschäft sowie eine Vielzahl neuer Kunden und Mitglieder prägten bei einer auf stabilem Niveau guten Ertragslage das positive Gesamtbild.

Das insgesamt betreute Kundenvolumen wuchs um drei Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Die im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gestiegene Bilanzsumme der größten Genossenschaftsbank im Rheinland beträgt zum 31. Dezember 2012 2,6 Milliarden Euro.

Kein Rückenwind durch Konjunkturentwicklung

Das Konjunkturbarometer 2012 in Deutschland kannte nur eine Richtung und die zeigte zwar gemäßigt aber doch stetig nach unten. Diese Entwicklung zeichnete sich bereits im vierten Quartal 2011 ab und folgte nicht untypisch den beiden zurückliegenden wachstumsstarken Jahren.

Im Kontext eines weltwirtschaftlichen Abschwungs und einer Rezession in Euroland belief sich das deutsche Wirtschaftswachstum nach drei Prozent in 2011 nur noch auf 0,7 Prozent.

Die Arbeitslosenzahl sank mit knapp 2,9 Millionen Erwerbslosen oder 6,8 Prozent auf ein Rekordtief.

Hoffnung auf konjunkturelle Erholung im Oberbergischen erfüllte sich vorerst nicht

Während in der ersten Hälfte des Berichtsjahres die meisten kleineren und mittleren Unternehmen im Oberbergischen ihre Lage trotz der latent weiter bestehenden Krisensituation und der Unsicherheiten im Euroraum als noch stabil bezeichneten, trübte die Stimmung im Herbst etwas ein, da sich die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung nicht erfüllte.

Ulf Reichardt, Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, kommentierte die Lage mit den Worten: „Die Geschäftslage in den allermeisten Unternehmen in der Region ist zwar weiterhin alles andere als besorgniserregend, aber die erhoffte Belebung der Weltwirtschaft ist bislang nicht eingetreten, so dass wir in den kommenden Monaten mit einer eher nachlassenden Wirtschaftsentwicklung in der Region rechnen müssen.“

Mit Blick auf die kommenden Monate bleiben die Unternehmen in unserer Region somit vorerst skeptisch.

Geld- und Kapitalmärkte spalteten Europa in zwei Welten

Während in Folge der Staatsschuldenkrise einige südeuropäische Länder unter hohen Zinsen und fallenden Kursen litten, waren deutsche Anleihen als sicherer Hafen gefragt. Die Umlaufrendite erreichte somit nach den niedrigsten Notierungen im Juni und Juli 2012 zum Jahresende mit 1,01 Prozent einen neuen Tiefststand.

Das Leitzinsniveau verharrte mit 0,75 Prozent auf seinem niedrigsten Niveau, die Inflationsrate bewegte sich zum Jahresende bei zwei Prozent.

Sowohl die deutschen Börsenbarometer als auch der EuroStoxx50 kletterten im Berichtszeitraum kontinuierlich und eilten vor allem im vierten Quartal von einem Jahreshoch zum anderen. Insbesondere die positiven Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi zur Euro-Stabilisierung beflügelten die Performances europaweit nachhaltig.

Geschäftsentwicklung folgt dem Trend der letzten Jahre / Kundenzufriedenheit auf höchstem Niveau

Obwohl die konjunkturelle Entwicklung im Oberbergischen Kreis nur schwache Wachstumsimpulse bot, konnte die Volksbank Oberberg abermals Zuwächse in den wichtigen Kundenpositionen generieren.

Die mit drei neueröffneten Standorten sowie stetigen Modernisierungsinvestitionen expansive und gegen den allgemeinen Trend ausgerichtete Filialpolitik sowie ein engagiertes und kompetentes Mitarbeiterteam bescherten der Bank neben dem geschäftlichen Erfolg auch die besten Umfrageergebnisse aus einer breit angelegten Kundenstudie zu Jahresanfang 2012 - für die Verantwortlichen der Bank eine Bestätigung der strategischen Ausrichtung sowie der Unternehmens- und Vertriebskultur. Gleichzeitig aber eine ebenso große Verpflichtung, sich auch in Zukunft als vertrauensvoller Finanzdienstleister zu empfehlen.

Kreditgeschäft übersteigt Zweimilliardengrenze und bleibt „Wachstumsmotor“

Mit einem im Berichtsjahr platzierten Kreditbewilligungsvolumen von über 450 Millionen Euro wurden die Spitzenwerte der Jahre 2010 und 2011 nahezu erreicht.

Die Anzahl der bearbeiteten Kreditbeschlüsse stieg im Vergleich zum Vorjahr um fast sechs Prozent auf über 9.300, das in die Gesamtfinanzierungen eingebundene Fördermittelvolumen blieb mit 43 Millionen Euro und 506 Anträgen auf hohem Niveau stabil.

Die Gesamtsumme der Kundenforderungen wuchs zum Jahresende 2012 um 80,6 Millionen Euro oder 4,1 Prozent auf 2,068 Milliarden Euro an.

Privatkundenkreditgeschäft / Wohnhausfinanzierungen

Die im Privatkundengeschäft zugesagten Finanzierungen erhöhten sich nochmals um 3,6 Prozent auf 166 Millionen Euro. Ähnlich dem Vorjahr dienten die bereitgestellten Mittel vornehmlich dem Wohnungsbau und hier im Besonderen Modernisierungs- und Renovierungsmaßnahmen.

Die TÜV-geprüfte Baufinanzierung konnte dabei in einem von Preisdumping geprägten Wettbewerb punkten und unterstreicht, dass gerade auch die Beratungsqualität entscheidend zur Kundenzufriedenheit beiträgt.

Firmenkundengeschäft

Die mittelständische Kundschaft durchlebte ein schwankungsvolles Jahr 2012, in dem die Konjunkturprognosen kaum Investitionssicherheit vermittelten.

Als verlässlicher Partner stand die Bank der heimischen Wirtschaft mit Kreditzusagen in Höhe von 284 Millionen Euro zur Verfügung, die vornehmlich in langfristige Investitionen und Betriebsmittel flossen.

Kundeneinlagen wachsen in schwierigem Umfeld nochmals

Das Vertrauen der Kunden in die uneingeschränkte Sicherheit ihrer Einlagen hat besonders ab dem Jahr 2008 zu stabilen Mittelzuflüssen geführt.

Auch im Berichtsjahr kletterte die Gesamtposition der Einlagen um 24,9 Millionen Euro oder 1,5 Prozent auf einen neuen Spitzenwert von 1,712 Milliarden Euro. Dies ist umso bemerkenswerter, als dass die Finanzdienstleistungsbranche, Non- und Nearbanks sowie Auslandsbanken mit teilweise staatlicher Beteiligung sich mit reißerischen und nicht nachvollziehbaren Konditionen überboten haben. Auch hier hat die zertifizierte und ausschließlich kundenorientierte Vermögens- und Finanzbetreuung der Bank im Wettbewerb bestehen können.

Angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase waren auch andere Anlageklassen, im Besonderen Sachwerte, zunehmend gesucht und führten somit unter anderem zu einer Belebung unseres Wertpapiergeschäftes.

Auslands- und Immobiliengeschäft

Die Aktivitäten im Auslandsgeschäft waren auch im Berichtsjahr maßgeblich von einem stabilen Transaktionsvolumen der exportorientierten Firmenkundschaft geprägt.

Auch das Immobiliengeschäft zeigte sich mit einem Vermittlungsumsatz von über acht Millionen Euro gewohnt robust. Die Marktentwicklung präsentiert sich insofern uneinheitlich, als dass gute Lagen von dem Interesse der Anleger an Sachwerten profitieren und schwierige hingegen unter einem durchaus hohen Angebot an gebrauchten Immobilien leiden.

Neue Kunden und neue Konten

In einem Geschäftsgebiet mit rückläufigen Einwohnerzahlen hat die Bank mit fast 1.000 neuen Kunden und 1.200 (+ zwei Prozent) neu eröffneten Girokonten ihre Marktposition weiter ausbauen können. Die Anzahl der Girokonten beträgt nunmehr 60.245. Insgesamt werden für 91.000 Kunden zum Jahresende 199.700 Konten geführt.

Zahl der Eigentümer steigt kräftig

Die Mitglied- und somit Teilhaberschaft der Bank bleibt ein Alleinstellungsmerkmal im Markt. Die Attraktivität der Rechtsform verknüpft mit den vielschichtigen Vorteilen der Mitgliedschaft hat die Zahl der Miteigentümer auch 2012, dem Internationalen Jahr der Genossenschaften, kräftig mit 1.399 Personen oder 4,9 Prozent auf 29.983 ansteigen lassen.

Ertragslage über Plan und auf stabilem Niveau

Nach bereits ausgesprochen erfolgreichen Jahren verbesserte sich wachstums- und strukturbedingt das aus Zins- und Provisionsüberschuss zusammengesetzte Rohergebnis der Bank nochmals leicht um 400.000 Euro auf 69,1 Millionen Euro.

Bei im Vergleich zum Vorjahr ebenso geringen Steigerungen der Verwaltungskosten läuft das Betriebsergebnis der Bank nahezu auf dem Spitzenniveau des Jahres 2011 aus.

Nach Bewertungen und Risikovorsorge sowie Abzug der Steuerlast wird der Jahresüberschuss 2012 nunmehr 8,7 Millionen Euro betragen und den des Vorjahres um nochmals fünf Prozent übersteigen.

Cost Income Ratio bleibt mit unter 50 weiterhin ausgesprochen günstig

Die betriebswirtschaftliche Verfassung der Bank wird unter anderem durch ihre Aufwandsrentabilität (CIR) geprägt. Sie ist Maßstab der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit und drückt aus, wie viel Cent investiert werden müssen um einen Euro zu erlösen. Den auch im Wettbewerb erreichten Spitzenwert von 48,5 in 2011 hat die Bank mit 49,3 in 2012 nahezu halten können.

Vermögenslage und Risikotragfähigkeit profitieren

Die erneut stabile Ertragsentwicklung der Bank wird auch in 2012 die überproportionale Dotierung der versteuerten Eigenmittel und somit auch des Kernkapitals der Bank ermöglichen.

Die bereits im letzten Jahr kommunizierten neuen Vorschriften gemäß Basel III, die ursprünglich ab Anfang 2013 und stufenweise bis 2019 zur Umsetzung kommen sollten, werden sich hinsichtlich des Starttermins auf den 1. Januar 2014 verschieben. Inwieweit sich der weitere Zeitplan verzögert, ist derzeit noch nicht absehbar. Er bleibt für die Volksbank Oberberg insofern auch irrelevant, als dass sie die erhöhten Eigenkapitalanforderungen der Zukunft bereits heute erfüllen.

Erfolgsfaktor Mitarbeiter

Über die Mitarbeiter äußert sich die Volksbank Oberberg folgendermaßen: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – Erfolgsgaranten und wichtigstes Gut des Hauses – verstehen es immer wieder, auf kompetente und einfühlsame Weise eine qualitativ hochwertige Dienstleistung individuell und auf die persönlichen Kundenwünsche zugeschnitten zu vermitteln.

Voraussetzung hierfür ist neben der persönlichen und menschlichen Eignung eine solide Fachausbildung. Wir bilden unsere zukünftigen Kolleginnen und Kollegen aus, entsprechend hoch ist auch unser Anspruch an die Qualität. Hierzu zählt selbstverständlich auch die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung als Vorbereitung auf die Anforderungen unseres vielfältigen und sich ständig weiterentwickelnden Dienstleistungsberufes.

Die individuelle Förderung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steht im Vordergrund. Berufsbegleitende Studiengänge bei der Frankfurt School of Finance and Management sowie eine breite Palette von Seminarangeboten der genossenschaftseigenen Akademien in Rösrath-Forsbach und auf Schloss Montabaur werden stark frequentiert.

Die weiter fortschreitende Spezialisierung in allen Fachbereichen sowie die vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklungen drohenden künftigen Engpässe erfordern eine vorausschauende und die Attraktivität des Unternehmens fördernde Personalarbeit.

Aus diesem Grunde haben wir unser umfangreiches Ausbildungsangebot um eine Facette erweitert. Schulabsolventen mit Abitur oder Fachabitur haben zukünftig bei uns die Möglichkeit, in dreieinhalb Jahren parallel zur Fachausbildung ein attraktives Hochschulstudium zum Bachelor of Arts in Banking & Finance zu absolvieren. Und dies bei zusätzlich zur Ausbildungsvergütung von uns übernommenen Studiengebühren inklusive umfangreicher Sozialleistungen. Am Ende der Ausbildung hält die/der Auszubildende sowohl einen Hochschulabschluss als auch einen Abschluss als Bankkauffrau bzw. Bankkaufmann in den Händen. Somit wird es für Schulabgänger durch die Möglichkeit eines sofortigen Studiums noch attraktiver, bei der Volksbank Oberberg ihre Ausbildung zu machen.

In 2012 stieg die Zahl der Auszubildenden um zehn Prozent auf nunmehr 30 junge Damen und Herren. Acht neue Bankkaufleute legten in 2012 nach einer zweieinhalbjährigen Ausbildung ihre Abschlussprüfungen mit durchweg guten Ergebnissen ab. Alle Absolventen wurden auch in 2012 ins Angestelltenverhältnis übernommen. Mathias Lenhart, der im Januar 2012 seine Berufsausbildung in der Volksbank Oberberg beendete, wurde bei der Ausbildertagung des Rheinisch-Westfälischen Genossenschaftsverbandes (RWGV) in Münster als zweitbester Azubi im gesamten Verbandsgebiet geehrt. Er hat seine IHK-Abschlussprüfung mit 95 Punkten = Note 1 absolviert.

Elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten ihre individuellen Fortbildungsmaßnahmen an den vorgenannten Bildungseinrichtungen mit dem Empfang ihrer Diplome zum Bankfachwirt, Bankbetriebswirt, Diplomkaufmann, Finanzplaner oder Finanzökonom abschließen.

Mit Eckhard Gülicher, Wolfgang Pick, Siegfried Pischel, Wolfgang Pütz und Stefan Roos konnten im vergangenen Jahr gleich fünf Mitarbeiter ihr vierzigjähriges Berufsjubiläum feiern.

Weitere 24 Kolleginnen und Kollegen wurden für ihr 25-jähriges beziehungsweise 10-jähriges Engagement geehrt.

Das 2011 in unserem Hause platzierte „Betriebliche Gesundheitsmanagement“ haben wir mit unseren Partnern aus den Krankenkassen, Versicherungen, Kliniken und Reha-Zentren weiter ausgebaut."

Die Sozialbilanz für die Menschen in der Region

Gesellschaftliche Verantwortung und unternehmerischer Erfolg gehören eng zusammen. Die Volksbank Oberberg als regionales Kreditinstitut versteht gesellschaftliche Verantwortung als Verpflichtung und Investition - zum einen in die Gesellschaft und zum anderen in die eigene Zukunft. Die Bank ist Arbeitgeber für 446 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Zuwächse im Kundengeschäft, Investitionen in die Standorte aber auch die Umsetzung von stetig ansteigenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen führten wiederum zu einem höheren Mitarbeiterbedarf. Neben der Übernahme der Auszubildenden in das Angestelltenverhältnis hat die Bank im letzten Jahr 17 neue Kolleginnen und Kollegen eingestellt.

Die Mitglieder – das 30.000. Mitglied wird übrigens in diesen Tagen erwartet – erhalten eine Dividende in Höhe von zurzeit fünf Prozent auf ihre Geschäftsanteile. Das machte in 2012 einen Betrag von 2,25 Millionen Euro aus.

In 2012 unterstützte die Bank im Interesse der Lebensqualität und des Gemeinwohls regionale Vereine, Kultur, Sport, Schulen und Kindergärten wieder mit einem Fördervolumen von 400.000 Euro.

Die Bank zahlt die Gewerbesteuer vor Ort und unterstützt damit die Basis der wirtschaftlichen Entwicklung in zehn Kommunen des Oberbergischen Kreises.

Das ethisch-ökologisches Sparprogramm EOG, bei dem ein Teil der Erträge gemeinnützigen Empfängern zufließt, erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Auch in diesem Jahr haben die Sparerinnen und Sparer Zuwendungen in einer bemerkenswerten Gesamthöhe zu Gunsten der Behindertenwerkstätten Oberberg, des NABU Oberberg und von nina + nico erwirtschaftet. Die Spendenübergabe ist bereits auf den 20. Februar 2013 terminiert.

Im Rahmen des „Kooperationsnetzes Unternehmen der Region und Schulen“ KURS unterstützt die Bank zehn Partnerschulen sowohl finanziell mit Gesamtbeträgen im fünfstelligen Bereich als auch durch das erlebbar und begreifbar machen von Wirtschaftsthemen und das Vorbereiten der Schülerinnen und Schüler auf zukünftige Aufgaben in Ausbildung, Studium und Beruf.

Bereits zum dritten Mal hat die Bank in 2012 gemeinsam mit dem Oberbergischen Kreis den Zukunftspreis Demografie durchgeführt.

Unter dem Thema „Jung, kreativ, sozial engagiert“ setzten sich diesmal junge Menschen mit den Herausforderungen des demografischen Wandels auseinander und bewarben sich mit ihren Projekten um Preisgelder in Höhe von 10.000 Euro. Gewonnen hat das Sportcamp des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend Oberberg – eine integrative Ferienfreizeit für Menschen mit und ohne Behinderung.

Über das gesellschaftliche Engagement der Volksbank Oberberg berichtete in 2012 der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken – BVR bereits zum zweiten Mal deutschlandweit.

Forum – lat. Marktplatz

Regelmäßig bietet die Bank für Kunden des Hauses interessante Informationsveranstaltungen an, die neben einem spannenden Gastvortrag willkommenen Anlass zu Gesprächen abseits von Finanzthemen, Tagesgeschäft und Geldanlage bieten. Gastreferenten im vergangenen Jahr waren unter anderem der Arzt und Unternehmer Dr. Dr. Cay von Fournier, Bestseller-Autor und Comedian Patric Heizmann, der Mental- und Trainercoach Dr. Arno Schimpf und der Komunikationsprofi, Arzt und Mitbegründer der Cliniclowns, Dr. Roman F. Szeliga.

Die regelmäßigen Mitgliederinformationsabende führten diesmal nach Hückeswagen, Bergneustadt und Reichshof. Neben interessanten Informationen sowohl zur Gesamtbanksituation als auch speziell zu den betreffenden Niederlassungen erklärte Entertainer Jörg Burghardt den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern auf seine spezielle und humorvolle Weise als Handwerker Willi das Finanzhaus.

„Bankkunden wollen Filialen in ihrer Nähe“

Das ist die Quintessenz einer Studie der Unternehmensberatung Eurogroup Consulting (Die Presse berichtete darüber Anfang Januar 2013). Demnach ist zwei Drittel aller Bankkunden eine Zweigstelle in ihrer Nähe wichtiger als die ständige Erreichbarkeit ihrer Bank über Telefon und Internet. Und dieser Wunsch gilt sogar für 64 Prozent der 18 bis 24-Jährigen.

Nicht Zentralisierung ist gewünscht, sondern Entscheidungskompetenz und Flexibilität in der Geschäftsstelle vor Ort. Dies bestätigt auch die letzte Kundenumfrage aus dem Jahr 2012 der Bank. Den Wünschen der Mitglieder und Kunden sowie den regionalen Besonderheiten wir demnach in besonderem Maße Rechnung getragen.

In zehn Kommunen des Oberbergischen Kreises ist die Volksbank zurzeit in 29 Geschäftsstellen mit kompetenten und engagierten Ansprechpartnern vertreten. Im Berichtsjahr baute die Bank ihre Präsenz durch die Neueröffnung des Beratungszentrums in Hückeswagen sowie die Erweiterung und Modernisierung der Geschäftsstellen in Gummersbach-Dieringhausen sowie Waldbröl-Hermesdorf aus.

Ein Überblick über die Standortplanungen der nächsten beiden Jahre sieht wie folgt aus:

Bereits begonnen wurde mit der Erweiterung der Geschäftsstelle in Oberwiehl. Hier wird durch einen Anbau an den bestehenden Komplex zusätzliche Beratungsfläche geschaffen.

In der Geschäftsstelle im historischen Gebäude des ehemaligen Hotels „Prinz Heinrich“ in Morsbach wird, nachdem dies bereits 2005 im Service- und Beratungsbereich erfolgt ist, nun auch die internen Bereiche in den Obergeschossen umfassend renovieren.

In Ründeroth wird dringend größere Flächen sowohl im Kundenservice als auch in der Beratung benötigt. Dies bietet ein Neubau, der ganz in der Nähe des jetzigen Standortes entstehen soll und in welchem in angemieteten Räumen eine neue Geschäftsstelle eröffnet wird.

Auch in Bergisch Born werden neue Flächen angemietet. Abgesehen davon, dass aufgrund des gesteigerten Kundenaufkommens auch Bedarf an größeren Service- und Beratungskapazitäten entstanden ist, benötigt die Bank dort dringend Parkraum. Dies ist am neuen Standort durch die Nachbarschaft eines Lebensmitteldiscounters – ähnlich wie in Dieringhausen – gegeben.

Die Hauptstelle in Wiehl beabsichtigt die Bank – beginnend in der zweiten Jahreshälfte – noch einmal zu erweitern. Rund 500 Quadratmeter Büro- und Beratungsfläche sind durch das kontinuierliche Wachstum des Hauses notwendig geworden. 100 der 440 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mittlerweile in Wiehl tätig, so dass eine neue Raumorganisation notwendig wird. Der neue, dritte Anbau an das ursprüngliche Gebäude aus den 1980er Jahren an der Bahnhofstraße wird „hochwassersicher“ in Richtung Homburger Straße an den bestehenden Teil angepasst.

Die permanente Analyse des Geschäftsstellennetzes führte auch in Waldbröl schon seit Längerem zu Überlegungen, die bestehende Geschäftsstelle an der Kaiserstraße durch eine neue Filiale, welche den hinzugewonnen Marktanteilen dort gerecht wird und den Anforderungen der Kunden an Modernität noch besser erfüllt, zu ersetzen.

Das Steinmüllergelände in Gummersbach kristallisiert sich nicht zuletzt durch die Schwalbe-Arena und die Halle 32 immer mehr zu einem neuen kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt unserer Kreisstadt heraus. Der Bauantrag für das neue Einkaufszentrum „Forum Gummersbach“ ist eingereicht und die Volksbank Oberberg wird dort auf 350 Quadratmetern mit einer modernen Filiale präsent sein.

Die bankeigenen Gesamtinvestitionen der nächsten zwei Jahre veranschlagt die Bank mit über 4 Millionen Euro. Die Bank ist bestrebt, sämtliche Baumaßnahmen mit heimischen Investoren und Handwerkern durchzuführen.

Fazit und Ausblick

In der Gesamtbetrachtung blickt die Volksbank Oberberg auf ein erneut erfolgreiches Jahr zurück. In einem Umfeld nachlassender Konjunkturdynamik und schwieriger Geld- und Kapitalmarktverhältnisse konnte die Bank trotz eines in Teilen ruinösen Preiswettbewerbs ihre Marktposition weiter ausbauen.

Hier haben sich die stetigen Investitionen in die Weiterentwicklung des Personals und der weitere Ausbau des Filialnetzes als zielführend bestätigt.

Auf der Basis einer guten und stabilen Ertragslage konnten die versteuerten Eigenmittel der Bank nochmals überproportional dotiert werden.

Vor diesem Hintergrund verfolgt die Volksbak Oberberg die aufsichtsrechtlichen Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung von Banken mit Gelassenheit, weist aber gleichwohl darauf hin, dass die Volksbank als Regionalbank mit einem soliden und über Jahrzehnte etablierten Geschäftsmodell eine deutlich differenziertere Bewertung seitens der nationalen und internationalen Finanzmarktaufsicht einfordern. Dies gilt unisono auch für aktuell in der Diskussion befindliche Themen wie Liquiditätsvorschriften, Bankenunion und Bankenabgabe.

Für das laufende Jahr 2013 erwartet die Bank im Zuge einer nochmals nachlassenden konjunkturellen Dynamik – das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes wird für Deutschland nur noch mit 0,4 Prozent prognostiziert – auch für das Geschäftsgebiet keine spürbaren Wachstumsimpulse.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer war das Stimmungsbarometer des Ifo-Instituts, das überraschend positive Signale aussandte. Diese wurden von den Teilnehmern der Weltwirtschaftskonferenz in Davos nochmals bekräftigt.

Eine erneute Zuspitzung der Staatsschuldenkrise könnte in diesem Zusammenhang eine Verschlechterung der konjunkturellen Perspektiven und gleichzeitig auch Turbulenzen an den Finanzmärkten auslösen. In diesem zweifelsfrei schwierigen wirtschaftlichen Umfeld will die Bank ihre Marktposition durch qualitatives Wachstum in den Kundenpositionen weiter ausbauen.

Die Bank will konsequent an ihrer geschäftspolitischen Ausrichtung festhalten und in diesem Zusammenhang weiter gezielt in Personal und Standorte investieren.

Für die Privat- und Firmenkunden will die Bank ein verlässlicher Kreditgeber bleiben und im Geschäftsfeld der Vermögens- und Finanzbetreuung an der sich bewährten Philosophie einer ausschließlich bedarfs- und nicht produktorientierten Beratung festhalten.

Das anhaltende Niedrigzinsniveau und ein sich weiter verschärfender Wettbewerb im Retailgeschäft werden sich grundsätzlich belastend auf die Ertragslage der Bank auswirken. Dennoch geht die Volksbank Oberberg davon aus, dass mit einem erneut überdurchschnittlichen Jahresergebnis auch in 2013 die innere Substanz der Bank im Sinne einer langfristigen Existenz- und Arbeitsplatzsicherung gestärkt werden kann.