Michael Adomaitis vom Förderverein, Beate Breiderhoff, Bärbel Stinner und Gabi
Bülter vom Schau-Spiel-Studio Oberberg und Andrea von Preen vom Malteser Hospizdienst
(vorne von links). Angela Harrock vom Schau-Spiel-Studio, Johanniter-Pflegedienstleiter
Andreas de Noni, Sabine Müller und Yvonne Gronenberg vom Schau-Spiel-Studio (hinten
von links)
„Nichts auf diesem Planeten feiert das Leben so triumphierend wie die Sonnenblume,
weil sie der Sonne den ganzen Tag mit ihrem Kopf folgt“, das sagt die Figur des an Krebs
erkrankten John in dem Stück „Kalender Girls“ von Tim Firth. Und dieses Zitat haben die
Schauspielerinnen aus dem Schau-Spiel-Studio Oberberg am Montag, 16. November 2015,
mit ins Johannes-Hospiz in Wiehl gebracht. Mit dabei hatten sie außerdem große und
leuchtend gelbe Sonnenblumen sowie eine Spende in Höhe von 950 Euro.
Das Geld übergaben die Frauen an den Verein „Freunde und Förderer der Hospizarbeit in
Wiehl“. „Es ist eine Spende unseres Publikums“, erklärt Schauspielerin Gabi Bülter. Die
Laiendarsteller aus dem Schau-Spiel-Studio hatten von Anfang September bis Ende Oktober
das Stück „Kalender Girls" 15 Mal aufgeführt. „Während der Proben hat uns die bewegende
Geschichte von John, seinem Tod und seiner Witwe tief berührt, und wir waren oft den
Tränen nahe“, sagt Darstellerin Angela Harrock.
Johns Witwe Anni hatte in dem Stück ihren Mann regelmäßig im Krankenhaus besucht und
sich stets über das alte Sofa im Warteraum geärgert. Als John stirbt, planen Annis
Freundinnen, genügend Spendengelder zu sammeln, um dem Krankenhaus ein neues Sofa
zu stiften. Nach reiflicher Überlegung entschließen sie sich, dafür die Hüllen fallen zu lassen
und einen Kalender mit Aktfotos zu verkaufen. Und dabei kam schließlich so viel Geld
zusammen, dass nicht nur ein Sofa, sondern ein ganz neuer Trakt am Krankenhaus
angeschafft werden konnten.
„Bei den Proben kam daher die Idee auf, bei unseren Aufführungen in der Wiehler
Grundschule erstmalig auch Gelder für einen guten Zweck zu sammeln“, berichtet Angela
Harrock. Schnell seien alle einhellig der Meinung gewesen, dass die Spenden der Arbeit von
Johannitern und Maltesern im Johannes-Hospiz Oberberg zu Gute kommen sollen. „Wir
bedanken uns bei unserem Publikum für die große Spendenbereitschaft“, betonen die
Schauspielerinnen. „Uns war es wichtig, die palliative Versorgung in der Region zu
unterstützen, weil sie in vorbildlicher Weise den Menschen zur Seite steht und sie würdevoll
bis in den Tod begleitet.“
Eine große Freude hatten die Darstellerinnen einer Bewohnerin des Hospizes bereits bei der
Spendenübergabe bereitet. „Gerne wollte ich das Stück sehen, bin durch meine Erkrankung
aber nicht mehr dazu gekommen“, erklärte die Dame. Als sie hörte, dass nun die „Kalender
Girls“ persönlich ins Hospiz kommen, war sie gerne sie bei der Scheckübergabe im Atrium
des Hauses mit dabei.