Von links: Daniel Veldman, Leiter Ausbildung und soziales Ehrenamt der
Malteser in der Diözese Köln, Malteser-Koordinatorin Conny Kehrbaum, Michael Adomaitis und Dr.
Jorg Nürmberger von der Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung, Sozialdezernent Ralf Schmalenbach
und Landrat Jochen Hagt vom Oberbergischen Kreis, Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker, Hospiz-
Pflegedienstleiter Jens Stube, Johanniter-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld und Ute Schumacher,
Fachbereichsleiterin Soziale Dienste bei den Johannitern
„Die Hospizarbeit gehört mitten in unsere Gesellschaft, das Sterben darf nicht an ihren
Rand gedrängt werden“, sagt Oberbergs Landrat Jochen Hagt. Mit dem
oberbergischen Sozialdezernenten Ralf Schmalenbach und Wiehls Bürgermeister
Ulrich Stücker hat der Landrat am Donnerstag, 16. März 2017, das Johannes-Hospiz
Oberberg in Wiehl besucht und sich die Arbeit von Johannitern als Träger und der im
Haus mitarbeitenden Malteser-Hospizgruppe angeschaut.
„Hier erlebe ich, dass sterbende Menschen mit viel Zuwendung in freundlicher
Atmosphäre angenommen werden“, stellte der Landrat bei seinem Besuch fest. Wie er,
war auch Wiehls Bürgermeister Stücker das erste Mal im Hospiz. Seine
Verwaltungsmitarbeitenden hatten ihn vorbereitet: „Es gibt in Wiehl kaum ein helleres
und freundlicheres Haus!“ Das konnte der Bürgermeister nach seinem Besuch
unterstreichen: „Jetzt habe ich keine Berührungsängste mehr.“
Zu dem Informationsbesuch waren die Verwaltungsspitzen vom Verein „Freunde und
Förderer der Hospizarbeit in Wiehl“ und der Johannes-Hospiz Oberberg Stiftung
eingeladen worden. Von der Möglichkeit zu Austausch und Fragen machten die Gäste
regen Gebrauch. „Wie sieht eigentlich der Tagesablauf aus?“, wollte Wiehls
Bürgermeister Ulrich Stücker wissen. „Der kann von jedem Hospizgast selbst gestaltet
werden“, erklärte Pflegedienstleiter Jens Stube von den Johannitern. Ob Pflege,
Mahlzeiten, Gesellschaft suchen oder lieber alleine sein: Der Gast entscheide, was
sein Körper und seine Seele gerade bräuchten. „Fast alles kann, nichts muss“, fasste
es Jens Stube zusammen.
„Und wie gehen die Mitarbeitenden mit dem Sterben um, belastet sie das?“, fragte
Landrat Jochen Hagt. „Die ehrenamtlichen Hospizhelfer sind ausgebildet, sie erhalten
Supervision und regelmäßige Auszeiten“, erklärte die Malteser-Koordinatorin Conny
Kehrbaum. Supervision und Weiterbildungen gibt es ebenso für die Fachkräfte der
Johanniter. „Es schenkt uns außerdem Kraft, wenn wir den Menschen ihre Wünsche
erfüllen können und gemeinsam schöne Stunden erleben“, ergänzte Pflegedienstleiter
Jens Stube.
„Bei uns im Haus gibt es unter anderem Hochzeiten, Karnevalsfeiern oder einen
Hobbyraum im Keller“, erzählte Johanniter-Regionalvorstand Steffen Lengsfeld.
Möglich seien der Aufenthalt im blühenden Garten, letzte Reisen an die See und das
Erfüllen letzter Wünsche. „Seit Eröffnung des Hauses sind hier 1400 Menschen
verstorben, wir haben in jedem Jahr 120 Gäste, die zwischen einem Tag und mehreren
Monaten bei uns leben“, berichtete Vorstand Lengsfeld.
Letzte Wünsche sowie Aus- und Fortbildungen würden unter anderem von
Förderverein und Stiftung finanziert, erklärte Stiftungsmanager Michael Adomaitis im
Hospiz. Ebenso trügen sie die Finanzierung der restlichen fünf Prozent der
anerkannten Kosten des Hospizes mit, die von den Kranken- und Pflegekassen nicht
übernommen werden. Für das stationäre Hospiz, den Ambulanten Malteser-
Hospizdienst und das Trauerzentrum-Oberberg der Malteser brächten Förderverein
und Stiftung pro Jahr rund 170.000 Euro auf.
„Wenn sie unsere Unterstützung brauchen, melden sie sich jederzeit bei uns, wir
stehen ihrer Arbeit gerne zur Seite", das sagten Landrat Jochen Hagt und Wiehls
Bürgermeister Ulrich Stücker den Mitarbeitenden beim Abschied zu.