Denise Houdry ist tot

(23. Oktober 2006) Denise Houdry, Mitbegründerin und Seele der deutsch-französischen Partnerschaft Wiehl-Hem, ist tot. Sie verstarb nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren und wurde am Freitag in Hem beigesetzt.
Wegen Überfüllung der Kirche St. Corneille mussten viele Trauergäste auf dem Kirchenvorplatz ausharrenWegen Überfüllung der Kirche St. Corneille mussten viele Trauergäste auf dem Kirchenvorplatz ausharren Es waren hunderte von Trauergästen, die ihr die letzte Ehre erweisen wollten, aber wegen der Überfüllung der Kirche St. Corneille auf dem Kirchenvorplatz ausharren mussten. Hätte es einen Beweis für das vor allem soziale Engagement bedurft, die Menge der Trauernden hätte ihn geliefert.

Denise Houdrys Tod ist ein herber Verlust, nicht nur in Hem, sondern auch in Wiehl. Wer jemals eine der partnerschaftlichen Familienfeiern miterlebt hat, kennt die engagierte Verfechterin eines friedlichen Europa. Die Städtepartnerschaften bedeuteten für sie einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden. Als sie wegen ihrer Krankheit nicht mehr aktiv mitarbeiten konnte, erlosch keineswegs das Interesse an der Hemer Beziehung zu Wiehl. Sie war glücklich darüber, dass diese Freundschaft nach wie vor besteht.

In Anerkennung ihrer großen Verdienste um die deutsch-französische Partnerschaft wurde Denise Houdry von der Stadt Wiehl mit dem Silbertaler ausgezeichnet. "Großmütter" der Partnerschaft genannt zu werden, empfanden Denise Houdry und Marianne Stitz als eine Ehrung besonderer Art.

Eine der Großmütter hat uns nun für immer verlassen. Der Generationswechsel in Hem hat stattgefunden. Man bemüht sich, die Arbeit der Vorgängerin weiterzuführen, aber Veränderungen sind schon spürbar.

Denise war über viele Jahre meine enge Freundin. Wir waren Zeitzeugen des schrecklichen Krieges. Uns verband das Ziel: Freundschaft statt "Erbfeindschaft" und ein dauerhafter Frieden.

Wir haben die Städtepartnerschaft gemeinsam begonnen. Wir sollten die Arbeit auch gemeinsam beenden und der nachfolgenden Generation Gelegenheit geben, auf ihre Weise das weiterzuführen, was die beiden "Großmütter" auf den Weg gebracht haben.

Marianne Stitz