Second-Hand-Mode in neuen Räumen

(8. Mai 2018) Nach fast 40 Jahren seines Bestehens ist der Zweite Hand-Laden im evangelischen Gemeindehaus eine schon fast traditionelle Institution im öffentlichen Leben der Stadt Wiehl. Mit dem Umzug aus den beengten, nur 55 Quadratmeter großen Erdgeschoss-Räumen, zwei Etage höher auf die Ebene des ehemaligen Gemeindebüros, Schulstraße 2, präsentiert sich das modische Second-Hand Angebot für die ganze Familie nun in hellem, großzügigem Ambiente.
Auf 140 Quadratmetern wartet in übersichtlichen Regalwänden, auf Kleiderständern und an Hängestangen Bekleidung für Damen, Herren, Kinder und Kleinkinder, Haushaltswaren, Schuhe, Bettwäsche und Bettwaren, Tischwäsche, Spielzeug und jede Menge Gebrauchsgegenstände auf interessierte Käufer.

Mit dem 1979 von einigen engagierten Frauen der evangelischen Kirchengemeinde aus der Taufe gehobenen Projekt, verfolgten die Initiatorinnen seinerzeit die Idee, mit dem Verkauf gebrauchter Kleidung bedürftige Kinder in Entwicklungsländern zu unterstützen und ein Zeichen gegen die verbreitete Wegwerfmentalität zu setzten.

Im Laufe der Jahre wurde so die stolze Summe von rund 800.000 Euro an die Kinderhothilfe überwiesen und etliche soziale Projekte im Stadtgebiet unterstützt. Heute engagieren sich 17 Frauen und vier Männer ehrenamtlich für den Second-Hand-Laden und das 86-jährige Gründungsmitglied Renate Herzog betreut verlässlich jeden Dienstag ihre Kundschaft in der Porzellan-und Schuhabteilung. Mit vielen Kunden ist über die langen Jahre hinweg eine vertraute Beziehung erwachsen, etliche neue Käufer kamen mit den, in der Stadt untergebrachten Geflüchteten hinzu. Wo sonst findet man praktische Jeans und Bettwäsche für vier Euro, kleidsame Herrenhemden oder Blusen für zwei Euro?

Extravagante und kuriose Garderoben, schrille Klamotten für Karneval, den bayerischen Abend oder Abigag finden sich beim Blick in die "Theaterkiste". An den Kosten der mehrmonatige Umbauphase, in der Teile der leer stehenden Pfarrerswohnung mit den Räumen des ehemaligen Gemeindebüros zusammengelegt wurden, beteiligte sich neben der evangelischen Kirchengemeinde auch der Förderverein, unter Vorsitz von Reinhard Schmidt.

In der letzten Woche nun eröffnete der altbekannte Second-Hand-Laden am "neuen" Standort in der Schulstraße 2. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde, in der die ersten Kunden schon eifrig im Sortiment stöberten, beging das Verkaufsteam den Umzug ins neue Ambiente. "Die Helligkeit der neuen Bleibe lässt alle erstrahlen", unterstrich die Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrerin Martina Sonnenberg, und wünschte Gottes Segen für die weitere Arbeit. Im Namen des Kirchenvorstandes überreichte sie als Geschenk eine Mikrowelle, in der sich die Second-Hand-Verkaufsberaterinnen während der Öffnungszeiten kleine Snacks zubereiten können.

Jeden Dienstag zwischen 10 und 18 Uhr sind Kleiderspender oder Kunden herzlich willkommen.