Das archäologische Bodendenkmal "Goldener Trog"
Zur "875 Jahrfeier" wird in der Stadtgemeinde Wiehl der Bevölkerung und den vielen Besuchern auch Geschichte vermittelt. Dazu gehört, dass aus der Quellstube "Goldener Trog" Wiehler Bürger, von 1922 bis 1960, mit Trinkwasser versorgt wurden.
Der unterhalb der Tropfsteinhöhle, im Pfaffenberger Siefen ehemalige Bergwerkstollen wurde 1810 errichtet, um Erz zu fördern. Er hatte eine Länge von 1.126 m und eine Tiefe von 58 m. In der Zeit von 1827 bis 1868 wurde hier insgesamt 11239 Tonnen Eisenstein gewonnen. Von 1810 bis zur Stilllegung 1912 gab es mehrere Besitzerwechsel der Grube.
Die vorletzten Eigentümer, die Mannesmann Röhrenwerke in Betzdorf/Sieg, gestatteten am 16. Mai 1922 der Gemeinde Wiehl, die Entnahme von Trinkwasser zur Versorgung der Wiehler Bevölkerung. Im Jahre 1949 wurde die Gemeinde Wiehl Mitglied des Aggerverbandes. Von beiden wurde die Vereinbarung getroffen so lange Wasser aus dem Stollen zu entnehmen, wie es wirtschaftlich vertretbar war. Dazu wurden dem Aggerverband die Pumpenhäuser mit Pumpwerk entschädigungslos übertragen.
In den Jahren 1960/61 hatte sich durch den Eintrag von Abwasser die Wasserqualität so verschlechtert, dass die Trinkwasserversorgung von hier aufgegeben werden musste.
Zur Sicherung des Bodendenkmals wurde 1998 das Grundstück, Quellstube Goldener Trog, von der Stadt Wiehl käuflich erworben. Durch die Aufstellung einer Hinweistafel wird für die vielen Wanderer auf diesen geschichtsträchtigen Abschnitt hingewiesen.
In Gemeinschaftsarbeit mit dem Bauhof der Stadt, dem Heimatverein und dem Sauerländischen Gebirgsverein Wiehl, wurde der Pfaffenberger Siefen und der Bachlauf als ein weiteres Vorzeigeobjekt hergerichtet.
Außerdem gibt es eine weitere Hinweistafel mit der Bitte, den Wald, Flora und Fauna zu schützen.
Emil Funk
Vorsitzender Heimatverein Wiehl