Wettbewerb für das Bildungs- und Kulturzentrum Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium in Wiehl entschieden

(21. Januar 2019) Der Wettbewerb für die Planung des Umbaus und der Erweiterung des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums in Wiehl ist entschieden: Die Arbeit des Büros pvma – pfeiffer.volland.michel.architekten GmbH, Aachen wurde von der Jury unter Vorsitz des Architekten und Stadtplaners Michael Ziller mit dem 1. Preis ausgezeichnet.
An dem europaweit ausgeschriebenen offenen Wettbewerb hatten sich 20 Architekten und Landschaftsarchitekten beteiligt. Mit dem Neubau entsteht unter Berücksichtigung der prägenden Topographie des Schulgrundstücks ein modernes, innovatives Gebäude mit Unterrichtsflächen, in denen die Ansprüche an zeitgemäßes Lehren und Lernen gefördert werden.

Darüber hinaus wird durch die Vernetzung von öffentlichkeitsbezogenen Funktionsbereichen mit dem attraktiven Foyer auch ein Angebot an den Stadtteil gemacht, Flächen der Schule mit zu nutzen. Phase Null
Dem Wettbewerb ist von September bis Dezember 2017 eine Planungsphase 0 vorausgegangen, die zusätzlich zu den Untersuchungen und Studien zu vorhandenen Raumbedarfs- und Pädagogikkonzepten eine unter Beteiligung der Akteure zeitgemäße, zukunftsfähige und bedarfsgerechte Planung für den Umbau und die Erweiterung des DBG gewährleisten soll. Das Ergebnis der Phase Null – ein intensiv mit Vertretern der Schule und der Verwaltung abgestimmtes Raum- und Funktionsprogramm – war Grundlage für die Aufgabenstellung im Wettbewerb.

Mit einer städtebaulichen und funktionalen Neuplanung sollen die künftigen Bedarfe berücksichtigt, das gesellschaftliche und kulturelle Leben gefestigt sowie lokale Akteure eingebunden und vernetzt werden. Finanziert wird das Projekt in Teilen aus Geldern des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) und somit aus Zuwendungen der Städtebauförderung. Der Wettbewerbsgewinner
Dem Gewinner ist es nach Auffassung des Preisgerichts auf hervorragende Weise gelungen, die vielfältigen Anforderungen des Raum- und Funktionsprogramms sowie des Anspruchs an innovative Ansätze zur inklusiven Architektur in eine nachhaltige und ästhetisch anspruchsvolle Architektur zu übersetzen. Die Funktionsbereiche der Schule werden auf eine intuitive und lebendige Weise auch mit dem Stadtteil verwoben. Durch den hohen ästhetischen Anspruch des Entwurfes in seinem Flächenangebot und dem Angebot an informellen Flächen zur Selbstaneignung für Schüler, wird dieses Gymnasium zu einem Ort, an dem ganztägiges Lernen und Leben Spaß macht.

Dem Entwurf gelingt es auf überzeugende Art und Weise die Neubauteile mit dem Gebäudebestand zu verbinden. So entsteht auch neben den Verbindungen im Außenraum ein spannungsvoller Übergang zwischen den Höhenniveaus im Norden und dem südlichen Bereich zur Hauptstraße und letztlich zur Wiehltalaue.

Auch, wenn die Verkehrsplanung an der Hauptstraße noch weiter zu konkretisieren ist, bietet der Entwurf die Chance auch eine Vorzone auszugestalten, die den Anforderungen an das gesamtstädtische Verkehrskonzept gerecht wird.

Michael Ziller, Vorsitzender des Preisgerichts, ist überzeugt von der hohen Qualität des ausgewählten Entwurfs: „Neben der hervorragenden Umsetzung des Raum- und Funktionsprogramms durch das Architekturbüro pvma – pfeiffer.volland.michel.architekten gelingt es diesem Entwurf, die innere barrierefreie Erschließung gestalterisch und funktional mühelos in das Gesamtkonzept der räumlichen Verzahnung zu integrieren und die zusätzliche Nutzung als Kulturzentrum zu ermöglichen. Die Struktur von Wiehl wird städtebaulich sehr gut interpretiert und es entsteht ein Ensemble, in das sich der Neubau mit der Wiehltalhalle und der Sporthalle souverän integriert.“

Auch der Schulleiter, Frank Mistler, zieht aus dem Ergebnis ein durchweg positives Resumé: "Seitens der Schule sind wir sehr glücklich, dass die intensiven Vorarbeiten, Anregungen und Wünsche der Kolleginnen und Kollegen, der Eltern und der Schülerschaft, die in der sogenannten "Phase Null" in mehreren Workshops gesammelt wurden, in dem prämierten Entwurf abgebildet sind. Der Architektenwettbewerb hat sich gelohnt und lässt die Verlängerung der Wartezeit auf den ersehnten Baubeginn gut verschmerzen."

Der Vorsitzende des Schulausschusses, Michael Pfeiffer sowie der Vorsitzende des Bau- und Verkehrsausschusses, Werner Nohl, sind ebenfalls sehr erfreut über den Entwurf des Wettbewerbssiegers:

„Das aus Experten, Lokalpolitikern und Lehrern zusammengesetzte Preisgericht, begleitet von Eltern und Schülern, war eine optimale Herangehensweise. Auf diese Weise ist es gemeinsam gelungen, aus einer qualifizierten Anzahl von Architektenentwürfen das für Wiehl, aber insbesondere für das Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium und seinem pädagogischen Auftrag beste Konzept herauszuarbeiten. Ich freue mich auf die weitere Detaillierung des Siegerentwurfes – und natürlich auf seine Umsetzung!“ (Michael Pfeiffer)

„Die gemeinsam gefundene Lösung zeichnet sich besonders aus durch ein geplantes Baukostenbudget, das nahezu der vorgegebenen Summe entspricht. Die Vorgabe zum Bestandserhalt wurde beachtet, wobei dieser Teil nach Umbau auch den künftigen Anforderungen der Schule optimal entsprechen wird. Die Cluster-Bildungen (Raumgestaltung und -anordnung) erfolgen in überschaubarer Größe dem pädagogischen Konzept der Schule entsprechend und verlieren nicht den Bezug zum großen Ganzen.“ (Werner Nohl) Wie geht es weiter?
Im Anschluss an den Wettbewerb wird ein Verhandlungsverfahren mit allen vier Preisträgern durchgeführt. Der Abschluss des Verfahrens wird für Ende des ersten Quartals 2019 erwartet.

Der 2. Preis des Realisierungswettbewerbs ging an das Büro Obermeyer Planen + Beraten GmbH, München.

Der 3. Preis ging an das Architekturbüro Fritsch + Tschaidse Architekten GmbH, München, mit dem Landschaftsarchitekturbüro HinnenthalSchaar Landschaftsarchitekten GmbH und der 4. Preis an das Architekturbüro Neustadtarchitekten, Hamburg, mit dem Landschaftsarchitekturbüro Dittloff + Paschburg, Hamburg.

Die öffentliche Ausstellung wird am Dienstag 22.01.2019 um 16 Uhr eröffnet. Dort sind die 20 Wettbewerbsbeiträge bis zum 31.01.2019 in dem Veranstaltungsraum der Wiehltalhalle, Hauptstraße 73, an folgenden Terminen zu sehen:

Dienstag, 22.01. und 29.01.2019, 16.00 bis 18.30 Uhr
Donnerstag, 24.01. und 31.01.2019, 16.00 bis 20.00 Uhr
Samstag, 26.01.2019, 11.00 bis 14.00 Uhr


Ansprechpartner bei der Stadt Wiehl:

Andreas Zurek
Fachbereichsleiter Hochbau
Tel.: 02262 99-153
Fax: 02262 99-55153
E-Mail: [email protected]