(3. Juni 2019) Traditionell werden die Städtepartnerschaftsjubiläen zwischen Wiehl und Hem einmal in Wiehl und ein Jahr später in Hem gefeiert. Im Jahr 2018 wurde das 25-jährige Bestehen in Wiehl gefeiert, am 18. und 19. Mai 2019 fand die Feier in Hem statt.
Die Fahrt nach Hem in der Nähe von Lille in Nordfrankreich dauert ca. 4 Stunden, so dass sich am Samstagmorgen um 6.00 Uhr ein großer Bus mit ungefähr 60 Personen, darunter 20 Musiker vom Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium zusammen mit ihrem Musiklehrer Christoph Berg und nochmals 20 Schüler aus dem Gymnasium zusammen mit ihrem Lehrer Marco Kretzer, sowie 20 Wiehler Bürger auf die Reise nach Hem begaben. Weitere 20 Wiehler Bürger reisten im PKW nach Hem, so dass gegen 11.00 Uhr beim Empfang mit 80 Wiehlern, und einer Gruppe aus Mossley, der englischen Partnerstadt Hems, ein großes Getümmel herrschte, bis alle ihren Gastfamilien zugeordnet waren. Am Nachmittag trafen sich die Besucher im „Jardin des Perspectives“, einer weitläufigen Parkanlage im Zentrum von Hem. Neben der Einweihung einer großen Holzskulptur des Künstlers ElParo im Rahmen von „Lille3000 Les Jardins Eldorado“, fanden beim Rundgang durch den Park künstlerische Darbietungen im Grünen statt, die den Zuschauern die Wahrnehmung der Natur einmal anders präsentierten.
Das Jugendparlament von Hem kümmerte sich im Park um die Schüler mit einem eigens ausgearbeiteten Programm.
Der Wiehler Vorstand war zusammen mit Bürgermeister Stücker am frühen Abend bei den portugiesischstämmigen Hemern in „ihrem“ Haus zu einem kleinen Empfang eingeladen.
Das Familienfest am Abend fand für alle im Zéphyr, einer großen neuen Veranstaltungshalle, die ebenso in der Nähe des Marktplatzes steht. Die Musiker vom Gymnasium in Wiehl waren von der professionellen Betreuung bei der Probe am Nachmittag und von der hervorragenden Technik beim Auftritt am Abend total begeistert. Eine Videoinstallation mit Fotos aus 25 Jahren gelebter Städtepartnerschaft, die aber nur einen kleinen Teil der Aktivitäten eines Vierteljahrhunderts wiedergeben konnte, begeisterte das Publikum. Neben einer Tanzdarbietung von Hemer Tanzschülern aus der Musikschule gab es am Ende des Programms einen vom Hemer Komitee einstudierten Tanz, der den Saal toben ließ, auch als der Wiehler Bürgermeister Stücker zusammen mit seinem Vorgänger Werner Becker-Blonigen und Wiehler Komiteemitgliedern noch mit auf die Bühne gebeten wurden. Für den Rest des Abends spielte eine Soul-Band auf der Bühne und schnell füllte sich die Tanzfläche.
Für den Sonntagmorgen konnte jeder mit seiner Gastfamilie aus einem reichhaltigen Aktivitätenangebot auswählen, sei es Nordic Walking, einer Wanderung durch Hem oder einfach einen Besuch des jeden Sonntag stattfindenden Marktes. Bevor der offizielle Teil mit der erneuten Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden durch die beiden Bürgermeister in der Ferme Franchomme stattfinden konnte, wurde ein gemeinsamer Garten (“Croq’Hemois“) mit Kräutern aus Wiehl und Hem eingeweiht. Die anschließenden Reden beider Bürgermeister befassten sich mit der Zukunft der Städtepartnerschaft, Bürgermeister Stücker betonte, dass nicht die Gesetze und die Politik die Völkerverständigung bestimmen, sondern dass Europa in unseren Städten und Dörfern von jedem einzelnen gelebt werden muss und da ist die Städtepartnerschaft zwischen Wiehl und Hem auf einem guten Weg.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen konnten sich einige noch die nach einem größeren Umbau kürzlich fertiggestellte Musikschule von deren Leiter Patrick Salmon zeigen lassen.
Die Zeit zwischen all den Programmpunkten nutzten Bürgermeister Pascal Nys und der Abgeordnete der Assemblée Nationale und Vorgänger im Bürgermeisteramt, Francis Vercamer, Bürgermeister Stücker das fast fertig renovierte Rathaus zu zeigen, sowie ein soziales Projekt, ein Stadtviertel von Hem komplett umzugestalten. Dieses Großprojekt ist ein Vorbild für ganz Frankreich und Francis Vercamer ist in Paris verantwortlich, dass eigens dafür auch Gesetze geändert werden, damit das Projekt erfolgreich in den nächsten Jahren durchgeführt werden kann.
Um 16.30 Uhr starteten Bus und PKWs nach einer herzlichen Verabschiedung wieder nach Wiehl und man nahm sich vor, den nächsten Besuch nicht erst nach fünf Jahren zu machen.