Krisenstab berät zu Schul- und Kita-Schließungen

(13. März 2020) Notbetreuung in Schulen und Kitas soll eingerichtet werden. Auch die Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren schließt ab dem 16. März 2020. Es gibt fünf neue bestätigte SARS-CoV-2-Fälle im Kreisgebiet.
Foto: OBKFoto: OBK Vor dem Hintergrund der aktuellen Coronavirus-Pandemie schließt die Landesregierung die Schulen in Nordrhein-Westfalen (NRW) bis zum Beginn der Osterferien (Montag, 6. April 2020). Betroffen sind allgemeinbildende und Berufskollegs. Das Ministerium für Schule und Bildung des Landes NRW hat mitgeteilt, dass die vorzeitige Einstellung des Unterrichts grundsätzlich keine Auswirkungen auf die Terminsetzungen bei den bevorstehenden Abiturprüfungen hat.

„Die Landesregierung hat eine Übergangsregelung angekündigt, damit die Eltern Gelegenheit haben, sich auf diese Situation einzustellen“, berichtet Landrat Jochen Hagt nach dem Erhalt eines Schreibens des Ministeriums für Schule und Bildung des Landes NRW. Demnach können die Eltern ihre Kinder am Montag (16. März 2020) und Dienstag (17. März 2020) - aus eigener Entscheidung - zur Schule schicken. Die Schulen sollen an diesen beiden Tagen während der üblichen Unterrichtszeit eine Betreuung sicherstellen. Unterricht findet nicht statt.

Darüber hinaus weist das Ministerium die Schulen an, ab Mittwoch (18. März 2020) ein Notbetreuungsangebot für Kinder anzubieten, deren Eltern in kritischer Infrastruktur - z. B. im Gesundheitswesen - arbeiten. Die Notbetreuung gilt insbesondere für Kinder der ersten bis sechsten Klasse.

„Ich begrüße die Entscheidung, die Schulen in Nordrhein-Westfalen zu schließen. Diese Maßnahme ist konsequent und kann dazu beitragen, das Infektionsgeschehen zu verlangsamen und neue Infektionen zu verhindern“, sagt Landrat Jochen Hagt. „Mir ist bewusst, dass die Schließungen für die Eltern und Schulen einen enormen organisatorischen Aufwand bedeuten. Die Maßnahme ist aber aufgrund des aktuellen Geschehens notwendig“, so Landrat Jochen Hagt weiter.

In einer Pressekonferenz am heutigen Nachmittag kündigte Ministerpräsident Armin Laschet an, dass für Kindertagesstätten in NRW ein Betretungsverbot ab Montag, 16. März 2020, bestehe. Für Eltern, die im Bereich der kritischen Infrastruktur arbeiten (z.B. medizinischer Bereich), sei die Kinderbetreuung sicherzustellen. Ein entsprechender Erlass liegt zur Stunde noch nicht vor; jedoch wird der Oberbergische Kreis kurzfristig in Abstimmung mit den Bürgermeistern genauere Kriterien festlegen und die Einrichtungen entsprechend darüber informieren. „Ich erwarte, dass die vom Land angekündigten Erlasse mit konkreten Vorgaben zum weiteren Vorgehen schnellstmöglich eingehen“, sagt Landrat Jochen Hagt.

Der Oberbergische Kreis weist darauf hin, dass die private Betreuung der Kinder nach Möglichkeit nicht durch Personen sichergestellt werden sollte, die zur Risikogruppe zählen. Dazu zählen ältere und chronisch kranke Menschen.

Kreis schließt auch seine Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren

Der Oberbergische Kreis schließt ab Montag, 16. März 2020, die Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) sowie die angeschlossene Rettungsfachschule mit Standorten in Gummersbach und Bergneustadt bis zum Beginn der Osterferien (Montag, 6. April 2020). „Mit dieser Maßnahme möchten wir dazu beitragen, dass das medizinische und pflegende Personal in den Ausbildungsbetrieben, insbesondere den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, wie den Seniorenheimen und Kliniken eingesetzt werden kann“, erklärt Kreisdirektor Klaus Grootens als Betriebsleiter der AGewiS.

Aktueller Stand der Infektionen im Oberbergischen Kreis

Seit heute gibt es fünf neue bestätigte Infektionen mit dem Coronavirus im Kreisgebiet. Insgesamt sind im Oberbergischen Kreis bisher 19 Personen positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden. Davon konnten zwei Personen zwischenzeitlich gesund aus der Quarantäne entlassen werden. Die bestätigen, aktuell infizierten Fälle stehen im Bezug zu folgenden oberbergischen Kommunen: Engelskirchen, Nümbrecht, Reichshof und Wipperfürth.