"Nicht nur im Wasser lauern Gefahren"

(5. Oktober 2005) "Jeder Mensch muss lebensrettende Sofortmaßnahmen beherrschen", betont Michael Adomaitis, Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) Rhein.-/Oberberg. Dies zeige deutlich das aktuelle Unglück im Gummersbacher Freizeitbad Gumbala.


Dort half am Montag, 3. Oktober, der JUH Lehr-Rettungsassistent Volker Koch der Bademeisterin bei der Wiederbelebung eines sechsjährigen Jungens. Zuvor hatten drei andere Kinder den Jungen entdeckt, der wie leblos auf dem Boden eines 1,50 Meter tiefen Strömungsbeckens hockte.

Johanniter Volker Koch war zufällig als Badegast in dem Freizeitbad anwesend: "Ich war mit meiner Tochter schwimmen. Wir wollten gerade gehen, als das Unglück passierte." Bei dem Jungen habe Puls und Atmung ausgesetzt, berichtet Koch, der unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begann. Das Kind kam wieder zu sich und hat nach bisherigem Sachstand keine Folgeschäden davon getragen. Andere Badegäste hätten seinen "ruhigen und routinierten" Einsatz gelobt, so Koch. Er selber findet das Leisten von Erste-Hilfe-Maßnahmen selbstverständlich. Schwimmbädern und anderen Einrichtungen empfiehlt er für Herznotfälle die unbedingte Anschaffung eines Automatischen-Externen-Defibrillators (AED).

Aber nicht nur im Wasser lauerten Gefahren, erklärt JUH-Vorstand Adomaitis: "Und im Notfall ist jeder Bürger gesetzlich verpflichtet, lebensrettende Sofortmaßnahmen anzuwenden." Denn bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst zähle jede Minute. "Das richtige Verhalten und die unverzügliche Anwendung von ersten Maßnahmen bewahrt die Opfer vor schweren Folgeschäden."

In regelmäßigen Kursen bringt die Johanniter-Unfall-Hilfe darum Teilnehmern jeden Alters die wesentlichen Hilfsmaßnahmen bei und nimmt ihnen die Angst vor dem Helfen. In verschiedenen Kursen werden unter anderem die stabile Seitenlage, das Stillen von Blutungen, Schocklage, Reanimation oder das Versorgen von Wunden und Brüchen eingeübt. Informationen über die Kurse gibt es bei der JUH in Wiehl unter den Telefonnummern (01805) 25 26 25 (0,12 Euro pro Minute) oder (02262) 762625.