
Was bedeutet das für die sogenannten „Seiteneinsteiger“, also Schülerinnen und Schüler, die nach zehn Schuljahren von einer Real- oder Sekundarschule oder anderen Bildungsgängen aufs Gymnasium wechseln möchten, um Abitur zu machen? Und diejenigen, die die Einführungsphase wiederholen müssen bzw. wollen? Eigens für sie muss übergangsweise eine Stufe 11 als Einführungsphase gebildet werden, die dann mit der Qualifizierungsphase zum Abitur 2026 führt. Allerdings erfordert das umfangreiche Kursangebot in der gymnasialen Oberstufe genügend Schülerinnen und Schüler. Um diese Zahl zu erreichen, werden in Nordrhein-Westfalen regionale „Bündelungsgymnasien“ benannt.
Für den Oberbergischen Kreis hat das Regierungspräsidium Köln als Schulaufsicht drei Einrichtungen dazu erklärt: das Theodor-Heuss-Gymnasium in Radevormwald, das Städtische Lindengymnasium Gummersbach und – das Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium (DBG) in Wiehl, als Angebot für das südliche Kreisgebiet. Wer also beispielsweise 2023 in Morsbach oder Waldbröl die „Mittlere Reife“ erzielt, kann anschließend für den gymnasialen Weg zum Abitur ans DBG wechseln –genügend Anmeldungen vorausgesetzt. Die Gymnasien in Waldbröl und Nümbrecht sind dafür nicht vorgesehen.
Im Wiehler Rathaus begrüßt man die Entscheidung des Regierungspräsidiums. „Das geht nicht nur auf die günstige verkehrliche Erreichbarkeit unseres Gymnasiums zurück, sondern ebenso auf dessen Leistungsfähigkeit“, sagt Bürgermeister Ulrich Stücker: „Ich bin sicher, dass dieser besondere Jahrgang bei uns ein vielfältiges Kursangebot vorfinden und ein tolles Abi erreichen wird.“ Während die „Seiteneinsteiger“ also 2026 mit dem Abitur an der Reihe sind, wird der erste reguläre G9-Jahrgang am Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium seine Schullaufbahn 2027 abschließen. Die Umstellung auf G9 hat mit dem Schuljahr 2019/2020 in den Jahrgängen 5 und 6 begonnen.