Rüdiger Bertram im Burghaus Bielstein - Fotos: Vera Marzinski
Dabei geht es um die Flucht des Jungen Rolf und seines Vaters vor den Nazis über schmale, steile Pfade in den Pyrenäen in die Freiheit. Die rund 30 Gäste, Schüler der siebten Klasse und einige Erwachsene, erfuhren viel zur Entstehung und Hintergrund des Romans.
Rüdiger Bertram ist seit 18 Jahren Autor für Kinder und Jugendbücher. Im Februar 2013 hatte er die Idee für das Buch, das 2017 rauskam und 2022 folgte der Film. Der 12-jährige Rolf wird darin von Julius Weckauf (dem Darsteller des Hape Kerkeling aus „der Junge muss an die frische Luft“) gespielt. Inspiriert hatte Bertram das Buch von Lisa Fittko „Mein Weg über die Pyrenäen“. Fittko half im Zweiten Weltkrieg Flüchtlingen, die nicht aus Frankreich rauskamen, über diesen schmalen Pfad in den Pyrenäen von Frankreich nach Spanien. Und über diesen Weg wollte er schreiben.
Rüdiger Bertram im Burghaus Bielstein
Im Burghaus gab es zur Lesung Bilder vom Pfad, den der Autor selbst gegangen war, und von dem Comic, der das Vorwort ersetzt - denn langweilige Informationen als Einstieg wollte der Bertram nicht. So erzählte er von seinen Recherchen vor Ort, denn die Geschichte von Vater Ludwig, dem Journalisten, der mit seinem Sohn Rolf und dessen Hund Adi vor der Gestapo flüchten muss und die zur Mutter nach New York wollen und von Fluchthelfer Manuel, einem Hirtenjungen kaum älter als Rolf, der sie durch die Berge führen soll, ist zwar erfunden, aber rund 250 Menschen wählten tatsächlich diesen Pfad in die Freiheit. Es gab historisches, spannendes und einen Trailer zum Film sowie anschließend Zeit für Fragen.
Rüdiger Bertram im Burghaus Bielstein
Das Wort „Flucht“ ist tagesaktuell und fehlt in keiner Nachrichtensendung. Ob Menschen 1941 oder 2022 auf der Flucht waren und sind, spielt keine Rolle, denn es geht immer um furchtbare Einzelschicksale, die unbegreiflich und traurig sind. Daher hat sich der Kulturkreis Wiehl e.V. entschieden, die Erlöse und die Spendensammlung nach der Veranstaltung in vollem Umfang einem aktuellen Projekt der Flüchtlingshilfe – der Tafel - zukommen zu lassen. Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Sonderprogramms „Aufgeschlagen!“ des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert.
Vera Marzinski