Bei der jüngsten Versammlung des Heimatvereins Bielstein beantwortete Bürgermeister Ulrich Stücker unterschiedlichste Fragen. Fotos: Vera Marzinski
Gemeinsam mit Andreas Zurek, Leiter des städtischen Hochbaus, beantwortete er unterschiedlichste Fragen aus den Reihen des Heimatvereins. Der Stadtteil Bielstein werde attraktiv gestaltet, aber ohne ehrenamtliches Engagement könne das nicht passieren, so Bürgermeister Stücker. Vor diesem Hintergrund lobte er den Einsatz des Heimatvereins. Was dort geleistet werde, sei weit mehr als „Wein & Musik“ und der Weihnachtsmarkt am Burghaus. Ebenso lobte er das Engagement für das Bielsteiner Freibad.
Für den Ort Bielstein war das erste Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) im Stadtgebiet aufgestellt worden. Laut Heimatverein seien noch einige Punkte offen. Dazu kamen Fragen wie auch mit Blick auf Baugebiete. Hier gab Ulrich Stücker Zwischenstände, die Andreas Zurek um weitere Ausführungen ergänzte. Dies betraf zum einen die Kopfbebauung am Hofacker, wo der Entwurf der Regionalplanung eine Bauflächenreduzierung vorgegeben habe; die Stadt hat widersprochen. Zum anderen ging es um die Sanierung der Dreibholzer Straße, zu der noch eine Infoveranstaltung stattfindet. Im August dieses Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen und bis ca. Ende 2025 dauern.
Zum Schulzentrum hatte der Vorstand ebenfalls einige Fragen, etwa zur Zukunft des Hallenbads. 2017 war es nach 45 Jahren Schwimmbetrieb stillgelegt worden. Die altersbedingten Schäden hätten eine aufwendige Sanierung erfordert. Pläne zur Realisierung einer Boulderhalle wurden aus Kostengründen nicht weiter verfolgt. Früher heizte das Schwimmbad die Sporthalle mit – jetzt sei es andersherum, fügte Andreas Zurek hinzu.
Unter dem Hallenbad befinde sich die Technik für die Sporthalle und einen Teil des Schulzentrums. Aktuell stehe die Sanierung des dreiteiligen Sporthallendachs an. Für das Hallenbad werde weiter eine Perspektive gesucht. Es stelle sich die Frage, so Stücker: „Was kann man mit solchen alten Immobilien machen? Ideen sind das eine, Kosten das andere.“ Der Stadtrat habe eine Haushaltskommission eingerichtet, um Schwerpunkte für solche Immobilien zu setzen. Auch die Nutzung der alten katholischen Volksschule kam auf den Tisch. Der Heimatverein regte an, die Räume als Museumsstandort für das Heimat- und Kuhstallmuseum zu nutzen, das der verstorbene Heimatkundler Ernst Birkholz hinterlassen hat.
Der Vorstand des Heimatvereins hatte den Bürgermeister (3. v. l.) eingeladen.
Was mit alten Immobilien passieren könne, zeige die Repschenrother Mühle. Die Nachfolge-Nutzung als Kindertagesstätte sei ein Sahnehäubchen auf die Entwicklung in Bielstein, so Stücker. Zudem werde das neue Freizeitgelände stark genutzt. Der Wunsch nach Naherholung habe viel Zulauf in den Freizeitanlagen Wiehl und Bielstein ausgelöst. Hinsichtlich einer Toilettenanlage auf dem Bielsteiner Freizeitgelände erklärte Andreas Zurek, dass eine multifunktionale Container-Lösung vorgesehen sei, die bis Frühjahr 2025 realisiert werden solle. Außerdem werde die Verkehrsführung zum Freizeitpark Bielstein derzeit überprüft.
Mit Blick auf das Schulzentrum bemängelte der Heimatverein, dass der Eingangsbereich keine Willkommensatmosphäre ausstrahle. Hier soll die Bepflanzung geändert werden, da dort viel wild wachse. Zudem sprach Heimatvereins-Vorsitzender Hans-Georg Bauer die Abholzung des Hanges am Burghaus an, da dieses Kleinod bislang im Ortsbild versteckt sei. Eine Sichtbarmachung könne auch ein Anreiz für Gäste sein. Das Freischneiden sei im ISEK schon angedacht worden, so Stücker. Es war im Gesamttestat enthalten, konnte aber nicht weiter verfolgt werden, da die Mittel erschöpft waren.
Auch verkehrliche Dinge wurden angesprochen. Positiv sehe es mit dem Fahrdienst „monti“ aus. „Monti war als Pilotprojekt in Wiehl zunächst für Bielstein Drabenderhöhe angesiedelt“, betonte Stücker, der in der Steuerungsgruppe Mobilität bei der Aufstellung des Mobilitäts-Konzepts des Oberbergischen Kreises aktiv ist. Stücker hofft, dass „monti“, der mittlerweile im gesamten Stadtgebiet fahre, in dieser Bedien-Qualität erhalten bleibe. Zur Reaktivierung der Wiehltalbahn bemerkte er, dass der Zweckverband go.Rheinland eine neue Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben hat, die Kosten und Nutzen gegenüberstellen wird.
Zum Abschluss schlug Bürgermeister Ulrich Stücker regelmäßige Termine vor für Zwischenstände in Sachen Entwicklung des Stadtteils. Für ihn leiste der Heimatverein tolle Arbeit und er lobte die Mischung aus jungen und älteren Aktiven: „Sehr schön, wie Sie aufgestellt sind!“ Gerade die Gewinnung junger Mitgliedern im vorigen Jahr aktiviere das Leben des Heimatvereins Bielstein.