
Manchem erscheint es als verlassen, was es in gewisser Weise auch ist. Allerdings liegt es in der Natur des Rotwildes, dass sich Kälber bis zum Alter von fünf bis zehn Tagen als sogenannte Ablegetypen abgesondert vom Rudel aufhalten – ähnlich dem Rehwild. Dort wird es von der Mutter zum Säugen aufgesucht, um anschließend versteckt im Gras verdauen zu können. Erst nach einigen Tagen läuft es, wie zurzeit bei den vier weiteren Halbgeschwistern zu sehen, mit der Mutter mit.
Wie sich der kleine Nachzügler in das bestehende Rudel integriert, bleibt abzuwarten. Da es sich bei dem Neugeborenen um ein Hirschkalb, also ein männliches Tier handelt, ist ein dauerhafter Aufenthalt auszuschließen, da der Platzhirsch während der Brunft keine Rivalen duldet. Doch bis er als Rivale ernstgenommen wird, fließt noch viel Wasser die Wiehl herunter. Um die artgerechte Entwicklung des Verdauungsapparats nicht zu beeinträchtigen, werden die Gäste des Parks gebeten, dem Kalb kein Futter durch den Zaun anzubieten.