
Danach wird ein Großteil wieder als Parkfläche nutzbar sein – allerdings nur vorübergehend. Denn in einigen Jahren soll auf dem rund zwei Hektar großen Areal ein innovativ gestaltetes Viertel mit bis zu 160 Wohnungen entstehen: das Seequartier, gelegen in unmittelbarer Nachbarschaft des Wiehlparks. Der geplante Nutzungsmix sieht zwei Drittel Wohnen und ein Drittel Dienstleistungen vor. „Wir haben es hier mit einem städtebaulichen Filetstück zu tun, wie man es sich als Stadt nur wünschen kann“, sagte Ulrich Stücker gestern bei einem Pressegespräch im Rathaus.
„Die Fläche hat ein Riesenpotenzial für die Entwicklung der Innenstadt“, betonte er, „ist aber auch die Fläche mit den größten Herausforderungen.“ Damit spielte er besonders auf die Hochwasserproblematik in der Wiehlaue an. „Wir planen dort nicht gegen das Wasser, sondern mit dem Wasser“, schilderte er die Richtschnur für das Bauvorhaben. Planungsamtsleiter Marcus Köster beschrieb die vielfältigen Aufgaben, die der Standort mit sich bringt: nicht nur in Sachen Hochwasser, sondern auch mit Blick auf Altlasten-Beseitigung, Wärmeversorgung und Verkehr.

Was folgt, klingt vielversprechend: Die Baukörper auf dem Areal sollen eine hohe Gestaltungsqualität aufweisen, mit verschiedenen Materialien, Farben, Höhen; dazu kommen klimaneutrale Wärmeversorgung, attraktive Freiräume, autofreie Bereiche und genutzte Dachflächen mit Photovoltaik, Regenrückhaltung und Begrünung. Zielgruppen fürs Wohnen sind Familien, Ein- und Zweipersonenhaushalte mit jungen und Menschen mittleren Alters sowie Ältere, die vom Haus auf dem Dorf in eine zentrumsnahe Wohnung ziehen möchten.

Sollten Verhandlungen mit einem möglichen Investor erfolgreich verlaufen, könnten die ersten Gebäude im südlichen Bereich des Seequartiers ab 2030 bezugsfertig sein. Bis dahin sind viele Zwischenschritte zu absolvieren. Dazu gehört die Aufstellung des Bebauungsplans im nächsten Jahr sowie der Umbau der Brucher Straße 2028, die im Gebiet des Seequartiers einen anderen Verlauf erhält. Die Abrissarbeiten jetzt markieren jedenfalls den Startschuss für ein ambitioniertes Projekt.