Guter Mix aus Blues und Funk

(11. Mai 2010) Die übliche Wiehler-Jazztage „Blues Night“ zeigte sich diesmal als „Blues & Funk Night“. Die „Blues Company“ aus Osnabrück heizte die Halle mit viel Blues ein, nachdem „Birdland Yard“ Funk vom Feinsten auf die Bühne gebracht hatten.
Birdland Yard - Fotos: Christian MelzerBirdland Yard - Fotos: Christian Melzer Die 2004 gegründete Band „Birdland Yard“ spielt eine Musik, die sich nicht in eine bestimmte Kategorie einordnen lässt. Sie soll in erster Linie dem Publikum Spaß bereiten. „Also ich hab’ Spaß“ ließ Sängerin Tina Folz die Gäste wissen – und das war auch unübersehbar. Mit ihrer souligen, ausdrucksstarken Stimme verzauberte sie und bestach zudem durch ihre Ausstrahlung. Bühnenpräsenz pur – aber da standen ihr die Herren von „Birdland Yard“ kaum nach.

Genial Daniel Galatti beim Schlagzeug-Solo zu „Papa Was A Roling Stone“. Ausnahmegitarrist Manuel Marcos brillierte mit seinem Spiel – aber das ist das Publikum nicht anders von ihm gewohnt. Dazu dann Eckard Richelshagen mit energiegeladenem Spiel auf dem Piano und Werner Huppert unterlegte das Ganze gekonnt mit seinem Bass. Das Repertoire von „Birdland Yard“ ist sehr abwechslungsreich. Da kommt nach Gershwins „Summertime“ ein „Smoke On The Water“ und ein „Mr. Magic“. Zudem sind die bekannten Songs ganz neu arrangiert und erscheinen in einem ganz anderen, ungewohnten, aber positiv überraschendem Gewand. Die sehr eigene Art und Weise der Arrangements und des Spiels beeindruckten und so ließen die Gäste in der Wiehltalhalle die Fünf ungern nach der Zugabe „Imagine“ gehen.

Blues CompanyBlues Company Nur eigene Stücke hatte die „Blues Company“ im Gepäck. Bereits zum dritten Mal gastierten sie bei den Wiehler Jazztagen und haben hier schon ihre spezielle Fangemeinde. Von „Till The Lights“ über “Blues Go Away“ und „Last Train Home“ bis zu „Red Blood“ – jeder Song begeisterte das Blues-Publikum. Die Musiker, die hier am Werk sind, haben dafür gesorgt, dass der Name ihrer „Firma“ längst ein anerkanntes Gütesiegel ist: „Blues Company“, das steht schlicht für die langlebigste und erfolgreichste Blues-Band Deutschlands.

Dass die Company selbst einen langen Atem beweist - dafür steht der Mitbegründer der Band, der Sänger, Gitarrist, Komponist und Sound-Freak Todor „Toscho“ Todorovic. Toscho spielt nicht nur den Blues, er lebt ihn voll und ganz. Blues ist ohne Mitgefühl nicht denkbar. An seiner Seite versierte Mitstreiter. Im aktuellen Line-up sind das - quasi als Kern-Band - der zweite Gitarrist Mike Titre (seit 1980 dabei), Arnold Ogrodnik, Bass und Orgel, sowie Florian Schaube, Schlagzeug. 1999 holte Toscho die „Fabulous BC Horns“, den Trompeter Uwe Nolopp und den Tenorsaxophonisten und Arrangeur Robert Kretzschmar, in die Band, durch die jazziger Bigband-Sound ins Spiel kommt.

Nahezu 3000 Konzertauftritte hat die Blues Company absolviert und ist darüber immer professioneller geworden. Längst haben sie sich so in ganz Europa einen Ruf als Live-Attraktion erster Klasse erspielt. Bei aller Perfektion zeigen sie keinerlei Anzeichen von routinierter Langeweile. Im Gegenteil: Wenn man diesen originellen Typen zusieht und zuhört, wünscht man sich, dass sie noch geraume Zeit mit ihrer Blues-Botschaft “on the road“ sind. Mit der „Blues Company“ und „Birldand Yard“ wurde die „Blues & Funk Night“ zu einem abwechslungsreichen Event mit optimaler Musik und Lautstärke. Weitere abwechslungsreiche Musikfacetten erwartet das Jazztage-Publikum beim letzten Abend für dieses Jahr: Beim „Jazz in der Kneipe“ mit sieben Bands in sieben Lokalitäten.

Vera Marzinski

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